Vor dem Aufeinandertreffen zwischen dem SK Rapid Wien und dem SK Sturm Graz stehen beide Mannschaften unter Druck. Rapid etwas weniger als die Grazer,... Rapid und Sturm unter Druck: Das müssen die Teams heute ändern, um voll punkten zu können!

Peter Hyballa (SK Sturm Graz)Vor dem Aufeinandertreffen zwischen dem SK Rapid Wien und dem SK Sturm Graz stehen beide Mannschaften unter Druck. Rapid etwas weniger als die Grazer, denn anders als Sturm spielte Rapid zu Beginn des Frühjahres zwei gute Partien – allerdings ohne einen vollen Erfolg einzufahren. Bei Sturm ist aus mehreren Gründen Feuer am Dach.

Rapid war zu zehnt gegen die Wiener Austria die bessere Mannschaft und glich gegen Salzburg dreimal aus, was zu einem spektakulären 3:3 in Wals-Siezenheim führte. Auf einen vollen Erfolg wartet die Schöttel-Elf im Jahr 2013 allerdings noch. Oberste Devise vor dem Sturm-Heimspiel: Zu elf bleiben und damit Unterzahlspiel vermeiden – erstmals in der Frühjahrssaison.

Entscheidende Zweikämpfe im Mittelfeld

Die offensichtlichsten Fehler im Defensivbereich passierten in den ersten beiden Spielen in der Etappe. Zu häufig ließ Rapid den Gegner im Mittelfeld ziehen oder attackierte nicht entschlossen genug, wodurch diesem die Einleitung von Torchancen erleichtert wurde. So geschehen vor dem ersten Gegentor in Salzburg, bei dem Berisha von Grün-Weißen umringt einen Vorsah-Pass zum Assist für Kampl verarbeiten konnte. Auch vor dem zweiten Gegentor ließ man Berisha zu einfach passieren. Im Derby hatte man immer dann Probleme, wenn sich Austrias Solospitze Philipp Hosiner weiter nach hinten fallen ließ und im Mittelfeld am Aufbauspiel mithalf. Kaum jemand fühlte sich für den Goalgetter zuständig – gerade in einem Habitat, in dem man den spielstarken Hosiner nicht vermutet hätte.

Boskovic wieder als ordnende Kraft in Rapids zentraler Gruppentaktik

Dass individuelle Fehler, wie etwa der von Lukas Königshofer vor dem dritten Gegentor in Salzburg, nicht passieren dürfen, ist klar. Die Fehler, die es primär abzustellen gilt, sind jedoch gruppentaktischer Natur und fanden zuletzt im Mittelfeld statt. Apropos Mittelfeld: Branko Boskovic kehrt nach seiner Sperre ins Team zurück und soll wieder einen ordnenden Part im defensiven Mittelfeld spielen und dort den jungen Dominik Wydra ersetzen. Durch Harald Pichlers Sperre wird entweder Markus Heikkinen oder Stefan Kulovits ins Team rutschen. Markus Katzer wird auf der linken Außenverteidigerposition den gesperrten Thomas Schrammel ersetzen – rechts wird wieder Christopher Trimmel starten.

Unglückliche Hyballa-Maßnahmen

Bei Sturm brennt der Hut lichterloh, nachdem die Hyballa-Elf aus den ersten beiden Spielen gegen Mattersburg (0:0) und Wolfsberg (1:3) nur ein mageres Pünktchen holte. Einen nicht unwesentlichen Anteil an der schwierigen Situation hat Trainer Peter Hyballa, dessen selbstbenannten pädagogischen Maßnahmen und Improvisationen – so etwa sein tagelanges Schweigen gegenüber der Mannschaft nach dem enttäuschenden 0:0 gegen Mattersburg – offenbar gründlich nach hinten losgingen. Die Beziehungen zwischen dem Trainer und seinem Team sind jedenfalls dem Boden nahe und die Wogen ließen sich nur mit Punkten glätten.

Fehlende Bindung zwischen den Mannschaftsteilen

Doch das Punkten wird der Sturm-Elf auch aufgrund der präferierten Hyballa-Formation nicht leicht gemacht. Im 4-4-2 mit zwei defensiven Mittelfeldspielern fehlt die Bindung zwischen den Mannschaftsteilen: Während die beiden Angreifer in der Luft hängen und sich im Antizipationsspiel immer wieder auf den Füßen stehen, sind die Flügelspieler auf Einzelaktionen angewiesen, weil im Offensivspiel die Dreiecke viel zu langsam gebildet werden. Dies gilt vor allem für die rechte Angriffsseite, da das Duo bestehend aus Florian Kainz und Christian Klem, wenn auch nicht immer schön anzusehen, zumindest im Bezug auf Effizienz funktioniert.

Tobias Kainz als „konkretester Mittelfeldspieler“

Sturms Spiel ist eher auf Konter ausgerichtet – und die Doppelsechs spielt im Konterspiel eine gewichtige, weil ballverteilende Rolle. Mit Madl, Säumel und Tobias Kainz gibt es heute drei Kandidaten für zwei Startplätze auf diesen Positionen. Madl spielte zuletzt in der Innenverteidigung gut, dürfte aber dort wieder durch Milan Dudic ersetzt werden. Der tatsächlich gefährlichste Mittelfeldspieler der Grazer ist Tobias Kainz, der es am ehesten versteht, Torchancen einzuleiten und das Box-to-Box-Gefühl recht gut verkörpert. Der wieder fitte Jürgen Säumel ist zwar als Integrationsfigur eine wichtige Personalie, verliert aber auch zu viele Zweikämpfe und fabriziert zu häufig Fehlpässe.

Loch im zentral-offensiven Mittelfeld stopfen

Bei Sturm muss heute speziell das Antizipationsspiel der Spitzen besser werden, um ein Loch im zentral-offensiven Mittelfeld zu vermeiden. Hierbei muss vor allem der passsichere, technisch versierte Rubin Okotie wesentlich aktiver werden. In den letzten Spielen legte er eher eine träumerische Einstellung an den Tag. Aufstellungstipps vor dem Auswärtsspiel bei Rapid sind schwierig, da Hyballa mit Sicherheit an seiner Startelf vom Wolfsberg-Spiel schrauben wird. Der erste Sieg im Hanappi-Stadion seit 9.April 2011 ist für Hyballas SK Sturm keine unbedingt Pflicht – heute wird es primär um das Auftreten des Teams gehen. Am Wochenende beim Heimspiel gegen die Admira wird es jedoch keine Ausreden mehr geben – Hyballa erlebt ab heute seine erste echte Schicksalswoche als Sturm-Coach.

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Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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