Neben den ausführlichen Spiel- und den Toranalysen gibt abseits.at in dieser Rubrik einen kompakten Überblick über alle Spiele der letzten Runde in der tipico... Taktikboards zur 13. Runde der tipico Bundesliga 2014/2015

Taktik, Theorie, TaktikboardNeben den ausführlichen Spiel- und den Toranalysen gibt abseits.at in dieser Rubrik einen kompakten Überblick über alle Spiele der letzten Runde in der tipico Bundesliga. Wir sehen uns dabei in erster Linie Statistiken und Taktikboards an, die von der offiziellen Website der österreichischen Bundesliga bzw. vom britischen Sportdatenunternehmen Opta bereitgestellt werden.

SK Sturm Graz – SK Rapid Wien 1:3

Im ersten Spiel der 13. Runde trennten sich Sturm Graz und Rapid Wien 1:3, wodurch die Hütteldorfer näher an das Führungsduo heranrückten. Viele Diskussionen gab es nach der Partie vor allem um Robert Beric, der im zweiten Spiel gegen seinen Ex-Klub ein Tor erzielte und ausgeschlossen wurde.

Die Rolle des Slowenen haben wir bereits vor dem ersten Aufeinandertreffen in Wien analysiert und man erkennt in der obigen Grafik, dass sie sich kaum verändert hat. Beric agiert weiterhin Anspielstation im Kurzpassspiel am Übergang ins Angriffsdrittel. Dabei fokussiert er sich auf die Halbräume, gegen Sturm insbesondere den linken. Aufseiten der Grazer stürmte Marko Stankovic, der ebenfalls nicht als klassischer Neuner agierte. Auch er brachte sich häufig ins Kombinationsspiel ein und versuchte Räume für seine Mitspieler zu öffnen.

Dass Sturm daher kaum über das Zentrum gefährlich wurde, überrascht nicht. Die meisten Chancen erspielten sich die Grazer nach Schnellangriffen nachdem sie den Ball in der eigenen Hälfte eroberten. Abgeschlossen wurde dann meist von der rechten Seite, wo Thorsten Schick sehr breit agierte und seinen Gegenspieler zurückdrängte. So lief unter anderem auch der Anschlusstreffer nach diesem Schema ab.

Admira Wacker Mödling – SV Josko Ried 0:0

Die Begegnung zwischen Admira Wacker Mödling und der SV Ried war auf den ersten Blick keine besondere. Die beiden Teams trennten sich torlos, trafen zusammen nur fünfmal das Tor und befinden sich damit weiterhin auf den hinteren Tabellenplätzen. Interessant waren jedoch die Formationen. Die Admira spielte in einem nominellen 4-2-3-1, das im Offensivbereich jedoch sehr flexibel interpretiert wurde. Einzig der rechte Flügelspieler, Issiaka Ouedraogo, bespielte konsequent seine nominelle Zone. Der Rest driftete quer durch alle Bereiche in der gegnerischen Hälfte.

Die Gäste aus Oberösterreicher agierten in einer 4-1-3-2-Grundordnung. Die Aufgabenbereiche der beiden waren dabei klar abgegrenzt, wie man anhand der obigen Heatmaps sehen kann. Denis Thomalla spielte links, Clemens Walch rechts. Flexibler war die Aufteilung im Mittelfeld, wo Thomas Murg und Dieter Elsneg zwischen Zentrum und Außenbahn rochierten. Elsneg agierte dabei, wenn er das Zentrum besetzte, tiefer und sorgte eher für einen beruhigenden Rhythmus, während Murg vertikal spielte.

FK Austria Wien – SC Wiener Neustadt 2:0

Erstmals seit über einem Monat holte der Wiener Austria wieder ein Dreier. Am Wochenende setzten sich die Veilchen gegen den SC Wiener Neustadt ohne Probleme mit 2:0, hängen aber weiterhin im Tabellenmittelfeld fest. Die Weichen für den Sieg stellten sie früh, denn beide Tore fielen innerhalb der ersten 24 Minuten. Das Muster war dabei sehr ähnlich und zeigte das Hauptproblem der Gäste.

Die Wiener Neustäder stehen in vielen Situationen scheinbar gut geordnet, es fehlt jedoch meist die Kompaktheit bzw. der Zugriff – insbesondere vertikal. Dadurch bieten sie dem Gegner viel Raum zwischen den Linien, was die Austria am Wochenende gerne annahm. Die Wiener konnten einerseits im Zwischenlinienraum kombinieren und andererseits aufgrund der hohen Spieldynamik dann auch häufig in die Tiefe spielen, wie man anhand des obigen Passschemas erkennen kann.

Wolfsberger AC – SCR Altach 0:0

Die Ansprüche an den Wolfsberger AC sind aufgrund dessen enorm starker bisheriger Saison schnell gestiegen, sodass selbst ein Remis gegen den taktisch flexiblen Aufsteiger aus Altach medial kritisiert wird. Besonders in der Offensive wirkten die Kärntner aber tatsächlich zahnlos, was auch mit dem Fehlen von Stürmer Tadej Trdina zu tun hat. In der vergangenen Woche zeigte Attila Simon eine schwache Leistung, gegen Altach durfte daher Silvio ran.

Der Brasilianer ist im Vergleich zu genannten Akteuren jedoch ein anderer Stürmertyp. Er verfügt über eine gute Technik und bringt sich eher ins Kombinationsspiel ein, wie man auch anhand der obigen Grafik erkennen kann. Andererseits ist weniger durchschlagskräftig, was der WAC aufgrund seiner spielerischen Mängel gerade gegen defensiv gut organisierte Gegner wie Altach brauchen würde. Viermal zog Silvio ab, aber kein einziger Schuss ging auf das Tor der Vorarlberger.

SV Scholz Grödig – FC Red Bull Salzburg 2:2

Im Sonntagsspiel trennten sich der SV Grödig und Red Bull Salzburg mit einem 2:2-Unentschieden. Dabei schafften die Gäste zweimal den Ausgleich – das zweite Mal sogar in Unterzahl. Der Tabellenführer hatte gegen den Lokalrivalen generell Probleme, zu klaren Chancen zu kommen, da dieser defensiv gut stand. In der Offensive rührte mit Yordy Reyna ein Leihspieler der Bullen um.

Der Peruaner erzielte das 1:0 und leitete das zweite Tor, indem er den Elfmeter herausholte. In seinem Bewegungsspiel zeigte er die gewohnten Abläufe: er wich auf die Seite auf, von wo aus er entweder über Dribblings und seine Schnelligkeit gefährlich werden wollte oder seine Mitspieler mit Pässen in die geöffneten Räume einsetzte.

Alexander Semeliker, abseits.at

Alexander Semeliker

@axlsem

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