Red Bull Salzburg sorgte mit der Abschiebung von fünf gestandenen Spielern zum FC Liefering mal wieder für Gesprächsstoff. Auch die traditionell intensive Transferzeit hatte... tipp3 Bundesliga Vorschau, 8.Runde: Red Bull Salzburg – SV Ried

Red Bull Salzburg sorgte mit der Abschiebung von fünf gestandenen Spielern zum FC Liefering mal wieder für Gesprächsstoff. Auch die traditionell intensive Transferzeit hatte es – gegen Ende – in Salzburg noch einmal in sich. Und so harren die Anhänger des Meisters nun der Dinge, die sie da in den nächsten Wochen und Monaten erwarten mögen. Heute gegen die SV Ried wird allerdings noch nicht vieles anders sein…

Von den Neuverpflichtungen können gegen Ried Sadio Mané, Isaac Vorsah und Kevin Kampl spielen. Rodnei ist noch verletzt, Bright Edomwonyi noch nicht soweit. Betrachtet man die fünf Suspendierungen und die Langzeitverletzungen von Svento, Alan bzw. Mendes da Silva, stehen unterm Strich im Salzburger Kader zehn Ausfälle für das Spiel gegen die SV Ried. Am 4-2-3-1 der Salzburger wird sich vorerst nichts ändern und auch die beiden Norweger Berisha und Nielsen werden wieder mit von der Partie sein, aber die Einsätze von Mané und Kampl von Beginn an sind vorerst unwahrscheinlich.

Kein Grund, dass Vorsah nicht spielen sollte

Wahrscheinlicher ist hingegen, dass Isaac Vorsah beginnt. Mit der Innenverteidigung haderte man in Salzburg zuletzt immer wieder und es gibt keinen Grund den 24-jährigen ghanaischen Abwehrchef nicht einzusetzen. Die Verpflichtung von Vorsah und Rodnei, der jedoch sicher noch einige Wochen brauchen wird, ist einerseits der Sargnagel für den routinierten Ibrahim Sekagya, womöglich aber auch für Christopher Dibon, der nichts desto trotz Nachteile gegenüber den alteingesessenen Schiemer und Hinteregger hat. Der Kampf um ein Leiberl in der Salzburger Innenverteidigung wird also zu einem heißen Tanz.

Außenverteidigung wie gehabt, Soriano im Sturm gesetzt

Wieso sich Salzburg in der Breite verstärkte, dabei aber total auf die Außenverteidigerpositionen vergaß, ist hingegen schwer nachzuvollziehen. Auch gegen Ried spielen entweder Ulmer und Schwegler oder Ulmer und Klein. Viel mehr Möglichkeiten hat man nicht, so man nicht Schiemer, Hierländer oder Hinteregger aus ihrem Naturell zerren will. Sicher ist jedenfalls, dass an vorderster Front Jonathan Soriano spielt. Sein Ersatz ist weiterhin Stefan Maierhofer – und nicht Joaquin Boghossian, der unglaublicherweise noch immer in Salzburg unter Vertrag steht, dafür aber jetzt in Liefering trainiert…

Rieder Automatismen funktionieren nicht von alleine

Ried stellte vor geraumer Zeit auf ein 4-2-3-1-System um, warf die Spielphilosophie im 3-3-3-1 über den Haufen und tat sich damit vorerst recht gut. Die letzten drei Spiele gingen zwar verloren, aber es handelte sich dabei um Spiele, die so oder so ausgehen hätten können. Dieses Lehrgeld muss man wohl zahlen, wenn man Grundlegendes verändert. Dass derartige Änderungen von Automatismen nicht von heute auf morgen greifen ist klar. Dennoch kristallisiert sich in der Umbruchsaison unter Heinz Fuchsbichler bereits ein gut sichtbarer Stamm heraus.

Außenverteidiger und zentrale Mittelfeldspieler als Schlüsselspieler

Zentrale Aufgaben im neuen System der Rieder nehmen die Außenverteidiger Thomas Hinum und Andreas Schicker ein. Sie spielen praktisch auf einer Linie mit den zentral-defensiven Mittelfeldspielern Marcel Ziegl und Anel Hadzic, wobei vor allem Letzterer Box-to-Box spielt. Auf den Flügeln haben Nacho und Meilinger die besten Karten, wobei wiederum Letzterer sicherer gesetzt ist, als der Spanier. Die Alternativen heißen etwa Grössinger und Walch. Als Solospitze ist René Gartler gesetzt, nachdem er für Ried bereits sechs Pflichtspieltreffer erzielen konnte.

Zulj noch hinter der Spitze gesetzt – doch wann kommt Carrils Zeit?

Eine der interessantesten Positionen bei der SV Ried stellt der „Zehner“ dar. Im offensiven Mittelfeld spielt aktuell Robert Zulj, der sich in den letzten Monaten deutlich verbesserte. Eigentlich ist Zulj Stürmer, aber die taktische Flexibilität und eine hohe Varianz im Positionsspiel war immer Teil des Rieder Konzepts. Zuletzt kehrte aber eine ernstzunehmende Alternative für diese Position zurück: Dass der 27-jährige Spanier Ivan Carril Fußballspielen kann, weiß in der heimischen Bundesliga jeder. Das System mit Ziegl und Hadzic im Rücken wäre für den filigranen Offensivspieler mit der feinen Schusstechnik ideal – eigentlich prädestinierter als für Zulj. Möglich, dass Fuchsbichler in dieser Hinsicht bald umdenkt…

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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