Nach der EM ist vor der EM. Weniger als 24 Stunden nachdem Cristiano Ronaldo für die siegreiche Seleção Portugals im Stade de France den EM-Pokal... Nachbetrachtung: Das ÖFB-Team bei der U19 EM-Endrunde in Baden-Württemberg

Österreichisches Teamdress_abseits.atNach der EM ist vor der EM. Weniger als 24 Stunden nachdem Cristiano Ronaldo für die siegreiche Seleção Portugals im Stade de France den EM-Pokal in den Pariser Nachthimmel heben durfte, begann bereits das nächste Endturnier auf diesem Kontinent. Während nun auch die letzten Spieler ihrer A-Nationalmannschaften ihren wohlverdienten Urlaub beginnen konnten, scharrten die unter 19-Jährigen bereits in den Startlöchern. Zu Mittag eröffneten die Teams von Gastgeber Deutschland und Italien vor 54.689 Zuschauern (Rekordkulisse bei einem U19-Endturnier) in Stuttgart dieses Turnier, das Dank eines sponsernden Automobilriesen aus der Region unter dem Motto „aufgehende Sterne“ steht. Am Abend sollte diese Endrunde auch aus österreichscher Sicht beginnen. In Großaspach traf die ÖFB-Auswahl auf ihre Alterskollegen aus Portugal.

Portugal – Österreich 1:1 (0:1)

In der Mechatronik Arena, dem ehemaligen Sportpark Fautenhau, trägt normalerweise der Drittligist SG Sonnenhof Großaspach seine Heimspiele aus. Das schmucke Kleinstadion, das 10.000 Besuchern Platz bietet und quasi auch als Konzertheimstätte von Andrea Bergs Sonnenhof dient, war an diesem Abend nur spärlich besucht. 2.158 Tickets wurden verkauft, aber im Stadion war gerade einmal die Hälfte an Besucher anwesend.

Das österreichische Team war bereits nach dem Abspielen der Hymnen vollends fokussiert und übernahm sofort die Kontrolle über dieses Spiel. Nach einem Angriff über links in der 10. Minute ging  ein Schuss vom Lieferinger Schlager an die Innenstange, doch der Ball springt zurück in den Strafraum, wo Jakupovic, der bei der Reserve von Middlesbrough kickt, goldrichtig steht und zum 1:0 einschiebt. Was für ein Turnierbeginn für Österreich! Völlig konträr zur EURO in Frankreich, wo die Innenstange in Bordeaux bereits nach wenigen Sekunden den Anfang vom Ende eines misslungenen Turniers einläutete.

Dieses Mal war der Gegner Portugal zum Handeln gezwungen und nahm bereits in Minute 24 einen taktischen Wechsel in der Offensive vor. Vorerst aber ohne durchschlagenden Erfolg, denn Österreich kam in 29. Minute durch einen Fersler von Rapids Neuverpflichtung Malicsek nach einem Angriff von Aktivposten Schlager über links und einem Weitschuss von Wacker Innsbrucks Talent Pirkl zu zwei tollen Gelegenheiten. Auch nach dem Seitenwechsel kommt die ÖFB-Auswahl zu guten Möglichkeiten, doch Verteidigung und Lattenkreuz klären zweimal für den bereits geschlagen Torhüter der Portugiesen, Pedro Silva. Völlig wider den Spielverlauf traf Pedro Empis von Sporting Lissabon in Edér-Manier von der Strafraumgrenze mit einem Flachschuss in linke Ecke. Durch diesen Treffer gewannen die bis dahin nur körperlich auf dem Platz anwesenden Portugiesen Oberhand und drängten auf den zweiten Treffer. Der Lieferinger Xaver Schlager sorgte in der 69. Minute mit einem Weitschuss für etwas Entlastung. Je länger dieses Spiel dauert, desto mehr konnte man sehen, dass beiden Teams die Kräfte ausgingen. Insbesondere das ÖFB-Team zollte dem Kräfteaufreibendem Pressing in den ersten 45 Minuten Tribut. Doch der Punkt konnte über die Zeit gebracht werden und so war der Start in dieses Turnier doch noch halbwegs zufriedenstellend.

Italien – Österreich 1:1 (1:1)

Drei Tage nach dem Auftaktspiel gegen Portugal fand das zweite Gruppenspiel des ÖFB-Teams bei dieser U19-Europameisterschaft im Stadion an der Kreuzeiche in Reutlingen statt. Die Gegner waren an diesem Donnerstag die Alterskollegen aus Italien. 5.279 Zuschauer, unter ihnen zahlreiche Schüler, sorgten für eine volle Haupttribüne und somit eine gute Kulisse bei dieser Begegnung. Der Heimverein, der SSV Reutlingen 05, spielte einst sogar in der zweiten Bundesliga Deutschlands, doch der Tribünenneubau führte im Jahr 2003 zu finanziellen Schwierigkeiten und zum Zwangsabstieg des Vereins. Seit dieser Zeit ist man hauptsächlich in der Oberliga Baden-Württemberg, die mittlerweile nur mehr fünftklassig ist, vertreten.

Die Italiener begannen stark, doch diesmal waren es die Österreicher, die einen unerwarteten Treffer erzielten. Nach einem Pass vom für den VfB Stuttgart spielenden Peric traf Mittelfeld-Ass Schlager aus 14 Metern in der 21.Minute flach ins Eck. Wie schon gegen die Portugiesen hatte Österreich erneut einen Auftakt nach Maß. Doch die Freude über diese Führung währte nur kurz, denn der für den AC Milan spielende Locatelli traf per sehenswertem Freistoß bereits drei Minuten später zum 1:1-Ausgleich.

Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie etwas, doch in der Schlussphase gab es zahlreiche gute Chancen für beide Mannschaften. Während die österreichische Defensive alle italienischen Möglichkeiten zu Nichte machte, scheiterte Schlager mehrmals bei seinen Versuchen aus der Distanz. Das Spiel war wirklich unterhaltsam, denn zwei Teams auf Augenhöhe wollten unbedingt die drei Punkte, die wohl für einen vorzeitigen Einzug ins Halbfinale gereicht hätten. Die Italiener konnten aber nach ihrem Sieg gegen Deutschland mit diesem Punkt sicher besser leben als Österreich. Das ÖFB-Team war mit dem zweiten Unentschieden im zweiten Spiel nun im letzten Gruppenspiel gegen Gastgeber Deutschland unter Siegzwang.

Selbst wenn es in den ersten beiden Partien dieses Turniers nicht zu einem Sieg für das ÖFB-Team gereicht hatte, so setzte die Mannschaft doch das eine oder andere spielerische Ausrufezeichen bei dieser Endrunde. Auch wenn die ÖFB-Youngster nach der Niederlage gegen Deutschland in der Vorrunde ausschieden, so zeigten sie – ganz im Gegenteil zu den Erwachsenen – in Baden-Württemberg auf, dass sie berechtigterweise zur europäischen Elite zählen. Einige Spieler sind bereits bundesligaerprobt oder sammelten Erfahrungen im Ausland, sodass die Zeichen bei vielen auf einen Durchbruch im Erwachsenenfußball stehen. Sofern sie von schweren Verletzungen verschont bleiben, wird der eine oder andere aus diesem Jahrgang in einigen Jahren wohl auch in der A-Nationalmannschaft mit dem Adler auf der Brust auflaufen.

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Heffridge

Philipp Karesch alias Heffridge wurde 1979 in Wien geboren und hatte von Kindesbeinen an die Lust am Reisen und Fußball zu spielen. Durch diese Kombination bedingt, zieht es ihn nach wie vor auf die Fußballplätze dieser Welt. Die dort gesammelten Eindrücke sind ein fixer Bestandteil der abseits.at-Kolumne Groundhopper's Diary.

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