Die Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 beginnt morgen mit einem Schlüsselspiel zwischen Österreich und Schweden. Die beiden Teams zählen neben Russland und Montenegro zu den... Schweden steht und fällt mit Zlatan: Rekordtorjäger Ibrahimovic vor seinem 100.Länderspiel

Zlatan Ibrahimovic (AC Milan, Schweden)Die Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 beginnt morgen mit einem Schlüsselspiel zwischen Österreich und Schweden. Die beiden Teams zählen neben Russland und Montenegro zu den Aspiranten auf Gruppensieg bzw. Qualifikation. Dabei müsste man die Schweden gar nicht so sehr fürchten, wäre da nicht der außergewöhnliche Zlatan Ibrahimovic.

Am Donnerstag holte sich der 32-jährige Ausnahmekönner mit einem Doppelpack gegen Estland den Torrekord in der schwedischen Nationalmannschaft. Ibrahimovic hält nun bei 50 Länderspieltoren in 99 Spielen und überbot damit den 82 Jahre alten Rekord von Sven Rydell, der sechs Jahre vor Ibrahimovics Geburt starb. Gegen Österreich bestreitet Ibrahimovic sein 100.Länderspiel.

Die Qualität der restlichen schwedischen Mannschaft ist überschaubar. Teamtrainer Erik Hamrén nutzte das Freundschaftsspiel gegen Estland allerdings nicht zum Testen des ersten Anzugs und ließ sich nur spärlich in die Karten schauen. So bestritt etwa Malmö-FF-Stütze Emil Forsberg sein erst zweites Länderspiel und kam als Linksaußen zum Einsatz. Auf der rechten Außenbahn kam Nabil Bahoui von AIK Solna zu seinem dritten Länderspieleinsatz.

 

Nie über 90 Minuten in den Griff zu bekommen

Zlatan Ibrahimovic ist ein Spieler, auf den man sich nie über die vollen 90 Minuten perfekt einstellen kann. Das bewies auch das letzte Aufeinandertreffen mit Schweden, bei dem die Koller-Elf in der 86.Minute den entscheidenden Treffer vom bosnisch-stämmigen Superstar kassierte, der das Aus in der WM-Quali bedeutete. Hamrén weiß, dass das Leistungsgefälle in seinem Kader durch seinen Superstar ein großes ist – und so versucht der schwedische Teamchef nun mit Variabilität zu punkten.

4-4-2 vs. 4-3-3

Die Schweden spielten in den letzten Jahren fast immer in einem 4-4-2, stellten aber im Test gegen Estland auf ein 4-3-3 um. Dies hatte zur Folge, dass mit Hrgota, Elmander, Hysén und Toivonen gleich vier hochklassige Angreifer bzw. hängende Spitzen auf der Bank saßen. In Bezug auf Ibrahimovic haben sowohl das 4-4-2, als auch das 4-3-3 Vorzüge. In einem 4-3-3 kann der PSG-Star noch mehr gefüttert werden, weil das Mittelfeld der Schweden etwas massiver ist. Da sich Zlatan ohnehin immer gut zurückfallen lässt und sich nach Antizipationen wieder richtig nach vorne bewegt, könnte dies sogar eher die Zukunft der schwedischen Mannschaft sein.

…aber für den Superstar ist’s fast egal

Einer der Vorteile im 4-4-2 ist, dass eine zweite Spitze Abwehrspieler des Gegners bindet und Räume für Ibrahimovic öffnet. Das Beunruhigende an diesem Formationspoker ist aber ohnehin, dass es im Grunde egal ist, wie die „Choreografie“ der Schweden aussieht. Zlatan Ibrahimovic zählt zu den adaptierungsfähigsten und „speziellsten“ Fußballern weltweit und kann somit in nahezu jedes System und in jede Spielweise eingefügt werden.

„Ibra“ in Torlaune

Im Sommer munkelte man über Mängel am Fitnesszustand des 195cm großen Angreifers. Diese Diskussionen ließ Zlatan im August verstummen: Er absolvierte drei Spiele in der Liga und eines im französischen Supercup. In diesen vier Partien erzielte er sieben Treffer – und legte vier Tage später noch zwei gegen Estland nach. In der einzigen Partie, in der er nicht traf, musste er nach 14 Minuten angeschlagen ausgewechselt werden. Im ersten Schlüsselspiel der Qualifikationsgruppe G steht und fällt also alles mit Zlatan: Wenn man es schafft, den Superstar zumindest „ruhigzustellen“, sollte der Qualitätsunterschied im Kollektiv das Pendel in Richtung Österreich ausschlagen lassen, wie man es schon im Juni 2013 sah, als Schweden mit Ibrahimovic mit 2:1 besiegt werden konnte.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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