Der „Grantler“ der so wenig sprach, ließ eine Vielzahl großer Sager als Vermächtnis zurück. Einiges ist heute noch so gültig wie vor 30, 40,... Die besten und legendärsten Zitate des Ernst Happel

Ernst Happel_abseits.atDer „Grantler“ der so wenig sprach, ließ eine Vielzahl großer Sager als Vermächtnis zurück. Einiges ist heute noch so gültig wie vor 30, 40, 50 Jahren!

 

All-Time-Classic

„Ich will immer alles gewinnen. Und wenn ich nicht alles gewinnen kann, will ich den Rest noch gewinnen“

„Ein Tag ohne Fußball ist ein verlorener Tag.“

„Angst steht bei mir in keinem Lexikon.“

„Wenn wir die Kugel haben, haben‘s die anderen net.“

„Wir brauchen Spieler von bestimmtem Format: 80 Prozent Hirn, 20 Prozent Technik. Heute sind es oft 20 Prozent Hirn ohne Technik.“

„Wann s‘ reden wollen, müssen s‘ Staubsaugervertreter werden, ich brauch nur Fußballer“ (zu Hansi Müller)

„Ich sag schon immer, hoffentlich scheint die Sunn nicht, sonst siehst deinen Schatten und hupfst vor Angst an Meter hoch!“ (zu Wolfram Wuttke)

„I brauch kane Spüler de wos an Beistrich in da Unterhosn ham.“

„Wenn i des Wort Motivation hör, wird ma schlecht.“

„Pech war nicht im Spiel. Pech ist, wenn man sich den Fuß bricht.“

„Wennst samt Großhirn und Kleinhirn zwischen den Stangerln herumfliegst, hast an Schaden.“ (Über Goalies)

„Ich lebe mit dem Risiko, ich liebe Risiko. Das ist mein Naturell“

„Der deutsche Spieler ist steifer als ein Bleistift.“

„Leider geht einem das Licht nicht mit Lichtgeschwindigkeit auf.“

„Der Fußball wird nie totgehen. Er hat maximal Krisen.“

„Im Fußball zählt nicht die Vergangenheit, nur die Gegenwart und die Zukunft. Man braucht immer mehr, mehr, mehr, immer weiter, weiter, weiter.“

„Ein Spieler kann Sex ja nicht einen Tag vorm Spiel machen. Aber am Montag bitte sehr. Dienstag, gut. Mittwoch… Wenn er es aber am Freitag tut, dann ist er ganz verblödet.“

„Es sind immer die kleinen Rechthabereien, die eine große Liebe zerstören.“

„Der ist zu lang und zu langsam. Bis bei dem vom Kopf bis zum Fuß eine Idee ankommt, ist das Spiel zu Ende.“ (über Frank Neubarth)

Zu seinem Freund und Torwart Walter Zeman

„Sei froh, dass i di net am Kopf dawischt hab, sonst wärst tot ‚gangen“

„Heast, Böhmischer, den Schuss hätt‘ i mit mein Kapperl rausg’haut“

Zu Journalisten

„Haut’s eich in Schnee!“ (im Sommer)

„Haut’s eich in Koks!“ (im Winter)

„Is aner von der Bildzeitung da? Na? Dann können ma anfangen“ (erste Pressekonferenz in Innsbruck)

„Schreiben’s was Sie woll’n, is ma eh wurscht“

„Is ja sowieso ollas für Arsch und Friedrich“

Über Training und Trainer

„Mein erster Trainer-Lehrer hat zu mir gesagt: Keine Angst, Ernstl! Bei näherer Betrachtung schrumpft so mancher wilder Stier auf ein harmloses Öchslein zusammen.“ (über seine Anfangszeit)

„Spezialisten des Fußballes sind nur bedingt einsetzbar. Das beunruhigt mich. Dilettanten sind überall einsetzbar. Das beruhigt mich.“ (auf die Frage ob er einen Spielertypus bevorzuge)

„Ein Trainer ist nur wertvoll für die Mannschaft, wenn sie ihn akzeptiert. Tun die Spieler es, hängen sie an seinen Lippen, tun sie es nicht, hängt er ihnen zum Hals raus.“

„Wenn ich den Trainer schätze, dann habe ich mehr Respekt. Ich habe ja schon Zeiten bei Rapid mitgemacht, wo wir sechs Trainer verbraucht haben in einer Saison…“

„Es gibt keinen besten Trainer der Welt. Es gibt nur gute und schlechte Trainer. Leider ist das Verhältnis zwischen gut und schlecht nicht optimal. Vielleicht 4:1 für schlecht.“

„Wer ein guter Trainer ist, das merkt die Mannschaft in den ersten vier Wochen. Am wichtigsten ist dabei, dass dann die Spieler wissen, wer der Chef ist.“

„Wir haben zu viele Angsttrainer und Angstvereine – immer zehn Mann mit dem Rücken an der Mauer. Da laufen ja die Zuschauer weg.“

„Ein Fußballer muss trainieren mit dem Ball. Nicht nur laufen, laufen, laufen. Ich kann ja auch mit dem Ball laufen.“

„Der Trainer ist noch nicht geboren, der den Spielern den Fußballinstinkt, den Fußballverstand gibt.“ (über Talent im Fußball)

„Ich werde nie nach einem Spiel negativ eingreifen, auch nicht, wenn wir 1:5 verloren haben, das wäre psychologisch der schwerste Fehler, den ich tun könnte.“

Über Taktik

„Spielt man Manndeckung, dann hat man elf Esel auf dem Platz.“

„Mir ist ein 5:4 lieber als ein 1:0!“

„Bei uns kann jeder machen, was er will, es muss nur im Sinne der Mannschaft sein.“

„Der Fußball ist zu 80% Praxis und zu 20% Theorie.“

„Der deutsche Fußballer ist es in erster Linie nicht gewöhnt, dass er unter Druck gesetzt wird. Meistens setzen die Deutschen die anderen unter Druck“

„Ich bau‘ meine Mannschaft immer rund ums Mittelfeld auf: Der Felix Magath und die drei Mann, die um ihn herum sind – und dann kommt der Rest noch dazu.“

„Wir sind eine Mannschaft, die muss sich nicht anpassen an unsere Gegner“

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Über Disziplin

“Jeder kann rauchen. Aber ich will keinen rauchen sehen!”

„Man muss Autorität sein, der Spieler muss überzeugt sein: Das ist unser Trainer, das ist der Fachmann, der hat einen Verstand! Wenn sie wissen, dass ich keinen Verstand habe von der Materie, dann bin ich schon verkauft und verraten. Ich bin eine Respektperson. Darum brauch ich keine Peitsche.“

„Zuckerbrot und Peitsche, das ist ein Blödsinn. Spieler, die schon solange spielen, die so viel und gern verdienen, denen kann man nicht mit Zuckerbrot und Peitsche kommen.“

„Ich will offen und ehrlich sein. Das verlange ich auch von meinen Jungs.“

„Da derfst ned rauchen, des halt i ned lang durch.“ (über Hallenfußball)

„Wir sind auf der Welt, um Fehler zu machen. Wenn jemand Verantwortung übernimmt, entstehen eben Fehler.“

„Je mehr sie verbieten, desto schlechter.“

„Man sollte nicht gleich eine Mauer machen um das Spielerhotel. Aber ein paar Ziegel sollte man immer dabeihaben.“

Zitate über Happel

„Am Ende ließen wir nur noch die Köpfe hängen und fragten uns, welchen Fuchs von Trainer haben die?“ Günter Netzer nach einem Spiel von Mönchengladbach gegen Feyenoord Rotterdam, nachdem die Deutschen mehrfach in die von Happel eingeführte Abseitsfalle liefen.

„Brutto kennt der Alte nicht!“ Günter Netzer zum HSV Präsidenten Klein, bei Vertragsverhandlungen zwischen Happel und der HSV-Führung.

„Alles, was Happel sagt, ist für mich ein Evangelium.“ Franz Beckenbauer, Spieler unter Happel in Hamburg

„Von seinem Fußballsachverstand her war Ernst Happel einer der größten Trainer aller Zeiten!“ Franz Beckenbauer, unmittelbar nach Happels Tod.

„Als er zu uns in die Kabine kam, war es, als ob jemand das Licht aufgedreht hätte.“ Horst Hrubesch

„Viel spricht man heute vom offenen, grenzenlosen Europa. Für Ernst Happel war Europa bereits grenzenlos, als noch kaum die Rede davon war. Er war mit größter Selbstverständlichkeit Wiener, Österreicher und entweder Holländer, Belgier oder Deutscher. Mit Ernst Happel geht ein Stück Europa verloren.“ Franz Vranitzky, damaliger Bundeskanzler, in seiner Trauerrede beim Begräbnis

„Es ist schön, dass er auch 20 Jahre nach seinem Tod noch so präsent ist. Als Kinder haben wir noch nicht wirklich überrissen, wie groß sein Ikonenstatus eigentlich ist.“ Christina Happel, Enkelin

„Alle, die ihn besser gekannt haben, schwärmen von ihm.“ Christina Happel, Enkelin

„Kaltz, Magath, Jakobs, Ernst Happel und ich wollten vorher die Aufstellung durchgehen. Wir überlegten, wer gegen Michel Platini als Manndecker spielen sollte. Wir Spieler haben uns allesamt für Joschi Groh entschieden. Hinterher kam heraus, dass Happel seine Entscheidung unabhängig von uns bereits längst gefällt hatte. Er wollte uns einfach nur das Gefühl geben, mit eingebunden zu sein.“ (Horst Hrubesch über die Szenerie vorm Landesmeisterfinale gegen Juventus Turin)

„Happel konnte jedem Spieler erklären, was er von ihm wollte. Nicht mit Worten, gesprochen hat er ja nicht. Seine Übungseinheiten waren so, dass es den Spielern in Fleisch und Blut überging.“ (Günther Netzer)

„Die großen Trainer haben schließlich alle gesoffen: Weisweiler, Happel, Zebec. Und ich gehöre ja auch zu den Großen.“ (Udo Lattek)

„Der Vorteil von Trainern wie Branko Zebec und Ernst Happel war ihre kuriose Sprache. Die Spieler mussten sich stark konzentrieren, um zu verstehen, was sie meinten. Deshalb kam ihre Botschaft so gut rüber.“ (Felix Magath)

Florian Bauer

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