Heute startet die Regionalliga Mitte – mit geballter Fußballtradition. Der LASK, der GAK und Austria Klagenfurt wollen in die Heute für Morgen Erste Liga.... Saisonstart in der Mitte – Die stärkste Regionalliga Mitte aller Zeiten

Heute startet die Regionalliga Mitte – mit geballter Fußballtradition. Der LASK, der GAK und Austria Klagenfurt wollen in die Heute für Morgen Erste Liga. Hier der Überblick über die Vereine und deren Ziele.

Die Aufsteiger

Nachdem der SV Wallern 2008 die Spielgemeinschaft mit Pasching zwecks Verhinderung des Beginns des Klubs aus der Linzer Vorstadt in der letzten Spielklasse aufgelöst hatte, dominierte der Klub die 1. Klasse 2008/09 nach Belieben, stieg im Folgejahr aus der Bezirksliga West in die die 2. Landesliga auf. Auch dort hielt es den Verein nur ein Jahr. Für die Oberösterreichliga konnte Herwig Drechsel verpflichtet werden, dieser soll nun auf in der Regionalliga aufspielen. Mit der Aufstiegseuphorie wollen die Wallener die Klasse halten. Ebenfalls neu dabei ist der SC Kalsdorf. Die Marktgemeinde südlich von Graz, die 2004/05 eine Saison in der Regionalliga spielten und 2006/07 Sturm Graz in der ersten Runde des ÖFB-Cups ausschalteten, wollen überraschen. Fünf Spieler mit Drittligaerfahrung konnten verpflichtet werden, die Zielsetzung ist dieselbe wie bei Wallern, die man in der ersten Cuprunde ausschalten konnte. Der SV Feldkirchen schaffte mit jungen Spielern den sofortigen Wiederaufstieg aus der Kärnten Liga. Zum Ziel Klassenerhalt kommt noch der eigene Anspruch des Trainers Robert Micheu dazu, schönen Fußball zu spielen.

Die Amateurteams

Derer gibt es durch den Lizenzentzug des LASK nur zwei. Beide stehen für tolle Nachwuchsarbeit. Die KSV Amateure brachten Deni Alar zu Rapid Wien, Michael Gregoritsch zur TSG 1899 Hoffenheim. Allerdings wartet man noch ab, welche Spieler Headcoach Thomas von Heesen im Profikader haben will. Somit dürfte die Motivation noch mehr steigen, in Liga zwei Profiluft zu schnuppern. Gleich elf neue Spieler zur Verfügung haben Markus Schopp und Günther Neukirchner bei den SK Sturm Amateuren. Ob bei den Talenten ein neuer Kainz, Klem oder gar Prödl dabei ist, wird sich weisen. Nach der eher schwachen letzten Saison, in der es lange gegen den Abstieg ging, soll nun schnell ein Platz im Mittelfeld her.

Das gesicherte Mittelfeld im Visier

Union St. Florian landete in der letzten Spielzeit auf dem achten Rang. Dort will der Klub, der sich der Nachwuchsarbeit verschrieben hat, wieder hin. Der einzige Routinier ist Markus Hermes (29), Stürmer, und soll in der Innenverteidigung die Talente anleiten. Ebenfalls einen Mittelfeldplatz visiert der SV Allerheiligen an. Nach dem Abgang von Andreas Moriggl zum TSV Hartberg verstärkte man sich, will an der Festung im heimischen Stadion festhalten und initiativer agieren. So soll der zehnte Platz wiederholt werden, eventuell verbessert. Der grün-gelbe UVB Vöcklamarkt, parkte sich 2011/12 auf dem sensationellen vierten Platz ein. Ob angesichts der Konkurrenz dieser aber wiederholt werden kann, bleibt bei aller Hoffnung dahingestellt. Der SAK landete als Dritter am Stockerl, gesteht sich aber auch die starke Konkurrenz ein und stapelt tief. Mit Heimstärke und Leidenschaft wollen die Kärntner Slowenen aber dennoch vorne mitspielen und zeigt sich vorsichtig optimistisch. Mit jungen Spielern aus der Region möchte der DSV Leoben eine solide Saison spielen. Nach dem großspurigen Missverständnis Adi Pinter soll ein einstelliger Tabellenplatz erspielt werden.

Die Teams mit Titelambitionen

„Uns erwartet die attraktivste Regionalliga aller Zeiten“, sprach Vöcklamarkts sportlicher Leiter Reinhard Köpl. Und er hat damit recht. Nicht weniger als sechs Teams melden sich als Titelanwärter zu Wort. Letztes Jahr noch Prügelknabe, möchte der FC Pasching, seit Winter mit Fuschler Dosenpower ausgestattet, dort ansetzen, wo man im Frühjahr aufgehört hatte. Nach neun Zählern bis zur Winterpause ließen die Oberösterreicher diesen 29 im Frühjahr folgen. Der FC Gratkorn verpflichtete mit Samir Muratovic ein Mittelfeldgenie, das die Steirer in den Titelkampf katapultieren soll. Dazu wurden noch einige andere Spieler verpflichtet. Vom Kader her, aber nicht von der Ansage her, ist Austria Klagenfurt ein Titelanwärter. Mit Peter Svetits und einem Profikader ausgestattet will man vorne mitspielen, traut sich den Titel aber wegen der Konkurrenz nicht als Ziel auszugeben. Als Aufsteiger Zweiter wurde der Villacher SV. Egon Putzis Fußballprojekt verschaffte sich mit Kontinuität einen Vorteil im Titelkampf. Zwei stehen aber noch ein bisschen über allen anderen. Der GAK, der den Aufstieg verpasste, muss aufgrund der Randale einiger Idioten die ersten zwei Heimspiele ohne Publikum austragen, hat einen teuren Kader zu erhalten. Deswegen möchte der Titelanwärter, der endlich rauf will, in Zukunft aus Kostengründen auf der ASKÖ Anlage in Eggenberg spielen. Somit hat man gleich zwei Dinge mit dem LASK gemein. Nach dem Zwangsabstieg steht man ohne Heimstadion da, möchte so viele Spiele wie möglich auf der Gugl austragen. Mit dem Trainer-Heimkehrer Karl Daxbacher möchte man schnellstmöglich wieder in den Profifußball zurück.

Die Stars der Regionalliga Mitte

Über allen steht Evergreen Herwig Drechsel (38), der in der vergangenen Oberösterreichligasaison 15 Tore für Wallern erzielte. Samir Muratovic (36) soll in Gratkorn für die besonderen Momente sorgen. Thierry Fidjeu-Tazemeta (29) stürmt nun für die Klagenfurter Austria, tat dies schon bei der Kärntner und dem FC Pasching in der Bundesliga. Hannes Eder (28) verschlug es nach den Gastspielen in Dänemark und Altach ebenfalls zur Austria. Der LASK wiederum verstärkte sich mit dem Ex-Rapid und Innsbruck-Spieler Fabiano (26), Georg Harding (30), Wolfgang Klapf (33) und dem langjährigen Ergotelis-Legionär Mario Hieblinger (35). Einen besonderen Mann holte der SV Allerheiligen: Alen Hocevar (19) ist nicht nur Innenverteidiger, sondern kann mit seinem Körper auch ansonsten gut umgehen: Er ist achtfacher slowenischer Meister im Ringen.

Geballte Fußballprominenz, am Feld und im Sinne der Namen der Vereine – wer kein Spiel der Regionalliga Mitte besucht, ist selber schuld. Ambitionierte Newcomer, traditionsreiche Vereine und viele interessante Kicker machen die Spielzeit 2012/13 zu einem ganz besonderen Kracher.

Georg Sander, abseits.at

Georg Sander

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert