Die Austria trifft am Mittwoch auf Dinamo Zagreb und möchte gegen den renommierten kroatischen Klub im Hinspiel den Grundstein für den Aufstieg in die... Acht Meistertitel in Folge und Kanonenfutter in der Königsklasse: Das ist Austria-Gegner Dinamo Zagreb!

Dinamo Zagreb WappenDie Austria trifft am Mittwoch auf Dinamo Zagreb und möchte gegen den renommierten kroatischen Klub im Hinspiel den Grundstein für den Aufstieg in die Champions-League-Gruppenphase setzen. abseits.at stellt den kroatischen Meister und das turbulente Rundherum bei den Blauen aus Zagreb vor.

Name: GNK Dinamo Zagreb (Građanski nogometni klub Dinamo Zagreb)
Land: Kroatien
Gründung: 26.April 1911
Alter: 102 Jahre
Präsident: Zdravko Mamic
Stadion: Maksimir
Kapazität: 35.123 Plätze
Vereinsfarbe: Dunkelblau

Erfolge

  • 15 x kroatischer Meister (seit 1993)
  • 12 x kroatischer Pokalsieger
  • 5 x kroatischer Supercupsieger
  • 4 x jugoslawischer Meister
  • 7 x jugoslawischer Pokalsieger
  • Gewinn des Messestädtepokals 1967 (Finale gegen Leeds United)

 

Standing in Kroatien

Dinamo Zagreb ist ein kroatisches Aushängeschild. So versuchte man den Verein unmittelbar nach dem Zerfall Jugoslawiens zu positionieren, wobei auch der ehemalige Staatspräsident Franjo Tudjman einen wesentlichen Teil zu dieser Positionierung beitrug. In den letzten acht Jahren wurde der als bürgerlicher Verein gegründete GNK Dinamo Zagreb immer kroatischer Meister. 2006/07 stellte man einen Punkterekord auf, indem man 30 von 33 Ligaspielen für sich entschied. Der Klub gewann dabei alle 17 Saisonheimspiele. Torschützenkönig wurde damals Eduardo da Silva mit 34 Toren aus 32 Spielen. Heute kickt der 30-Jährige für Shakhtar Donetsk, nachdem er drei Jahre bei Arsenal unter Vertrag stand.

In der vergangenen Saison 2012/13 setzte sich Dinamo mit 20 Punkten Vorsprung vor Lokomotiva Zagreb durch. In der Saison davor hängte man Hajduk Split um 21 Punkte ab, 2010/11 ließ Dinamo Hajduk 17 Punkte hinter sich. Die vier Punkte Vorsprung, die Dinamo 2009/10 auf Hajduk hatte, waren die knappste Meisterschaftsentscheidung der letzten acht Jahre. Die Hauptstadttruppe ist das Maß aller Dinge und genießt in Kroatien einen sportlichen Sonderstatus.

Standing in Europa

Insgesamt zwölf Jahre konnte sich Dinamo Zagreb nicht mehr für die Champions League Gruppenphase qualifizieren, bis es 2011/12 endlich wieder gelang. Nach Siegen über Neftchi Baku und HJK Helsinki wurde im Playoff Malmö FF ausgeschalten und die vielumjubelte Teilnahme an der Königsklasse war fixiert. Dort war Dinamo jedoch Kanonenfutter: Die ersten Spiele gegen Real Madrid (0:1, h), Lyon (0:2, a) und Ajax (0:2, h) liefen noch halbwegs im Rahmen ab – in der zweiten Hälfte der Gruppenphase wurde Dinamo jedoch gedemütigt. 0:4 bei Ajax Amsterdam, eine 2:6-Klatsche im Bernabeu und schließlich ein peinliches 1:7 zu Hause gegen Lyon, nach dem Trainer Krunoslav Jurcic seinen Job verlor. Heute ist Jurcic wieder Trainer des Klubs.

Auch 2012/13 schaffte Dinamo die Qualifikation zur Champions League. In der Qualifikation besiegten die Kroaten Ludogorets Razgrad, Sheriff Tiraspol und den NK Maribor. In der Gruppenphase gab es Niederlagen gegen den FC Porto (0:2 h, 0:3 a), Paris St. Germain (0:2 h, 0:4 a) und Dynamo Kiev (0:2 a). Im Heimspiel gegen Dynamo Kiev holte Dinamo mit einem 1:1 den ersten und einzigen Punkt.

In den vier Jahren vor dem Champions-League-Einzug 2011/12 spielte Dinamo immer in der Gruppenphase von Europa League bzw. UEFA-Cup, schied dort aber auch jeweils aus. Dinamo hat dennoch große Routine auf europäischer Ebene. Auch wenn man zumeist schnell ausschied und in der Champions League aus den letzten zwölf Spielen nur ein Punkt herausschaute, ist der Anspruch des Vereins die regelmäßige Überwindung der Qualifikationsphase.

Die Fans

Die Anhänger von Dinamo Zagreb sind berüchtigt: Die Bad Blue Boys (kurz: BBB) sorgen nicht nur für ausgelassene Stimmung und tollen Support, sondern auch immer wieder für Krawalle. So geschehen nach dem 1:7 in der Champions League gegen Lyon, aber auch bei Europacup-Auswärtsfahrten und in Ligaspielen. Dinamo musste in der Saison 2009/10 zwei Geisterspiele im Europacup verkraften. Die größten Rivalen der aktiven Fanszene Dinamos ist die Fangruppe Torcida, die sich Hajduk Split zurechnet. Ein großer Teil der aktiven Szene Dinamos lehnt sich seit Jahren gegen die Vereinsführung rund um Präsident Zdravko Mamic auf.

Ehemalige Stars

Speziell wenn man auf die goldene kroatische Fußballzeit Mitte der 90er-Jahre und den Ausklang des gesamtjugoslawischen Fußballs Anfang der 90er-Jahre zurückblickt, findet man einige Spieler, die bei Dinamo Zagreb kickten oder sogar beim Verein groß wurden. Zvonimir Soldo, Goran Vlaovic, Zvonimir Boban, Robert Prosinecki, Mario Stanic, Davor Suker und Torhüter Drazen Ladic spielten allesamt für Dinamo. Ex-Rapid-Star Zlatko Kranjcar spielte ebenso für den Verein, wie sein Sohn Niko.

Auch aktuell aktive Fußballer haben eine Vergangenheit beim kroatischen Serienmeister: Ivica Olic, Vedran Corluka, Luka Modric, Dejan Lovren, Mario Mandzukic, Milan Badelj und der in Linz geborene Mateo Kovacic nutzten Dinamo als Sprungbrett ins Ausland.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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