Neben der heimischen tipico Bundesliga und der deutschen Eliteliga ist wohl keine Spielklasse für Marcel Koller derart interessant wie die 2. deutsche Bundesliga. Schließlich... 1:1 in Heidenheim: Kevin Stöger Dreh- und Angelpunkt im Lauterer Spiel

zoom_kaiserslauternNeben der heimischen tipico Bundesliga und der deutschen Eliteliga ist wohl keine Spielklasse für Marcel Koller derart interessant wie die 2. deutsche Bundesliga. Schließlich tummeln sich dort in zahlreichen Klubs (potentielle) Nationalteamakteure, denen es genau auf die Beine zu schauen gilt. Auch in der 41. Saison reißt der Boom rund um die Liga nicht ab, die extrem ausgeprägte Ausgeglichenheit verleiht der 2. deutschen Bundesliga ihren Reiz.

Runjaic vertraut ÖFB-u21-Nationalspieler – Stöger dankt es mit Leistung

Kevin Stöger hat sich durchgebissen und zählt zurzeit zum Stammpersonal von Kosta Runjaic. Der zentrale Mittelfeldakteur fungiert als Taktgeber im Aufbauspiel, der auch gerne selbst den Abschluss sucht. Letzteres bewies der 22-Jährige auch gegen den zuhause noch ungeschlagenen FCH, als er mit drei Torschüssen sein Glück versuchte. Bei seiner besten Gelegenheit, in der Anfangsphase, fand Stöger allerdings in Jan Zimmermann seinen Meister. Im 4-2-3-1 der Pfälzer bekleidete das vom VfB Stuttgart ausgeliehene Talent hinter Speerspitze Lakic die zentrale Position in der offensiven Dreierkette, der von Markus Karl und dem finnischen Nationalspieler Alexander Ring, der Rücken frei gehalten wurde.

Heatmap Kevin Stöger gegen HeidenheimRohdiamant Stöger ist variabel einsetzbar, so bildete er in dieser Saison schon gemeinsam mit Außenverteidiger Chris Löwe einen linken Flügel mit großem Offensivdrang. Im Auswärtsspiel auf der Ostalb wich der Österreicher ebenfalls immer wieder auf die Seiten aus (wie die Heatmap belegt), initiierte Angriffe und lenkte das Spiel. Bei der großen Mehrzahl an Offensivaktionen der „Roten Teufel“ hatte er seine Füße entscheidend im Spiel. So bereitete er neben seinen eigenen Versuchen auch noch drei Abschlüsse von Teamkollegen direkt vor. Stöger überzeugte mit seinem emsigen, umtriebigen und spielfreudigen Auftritt auch diverse Sportmedien, die ihm ein durchwegs gutes Zeugnis ausstellten.

Fehlerhafte Chancenverwertung verhindert Vorentscheidung vor dem Seitenwechsel

Der FCK erarbeitete sich vor allem in Hälfte eins ein deutliches Übergewicht an klaren Torchancen, machte sich aber aufgrund der schlechten Chancenauswertung das Leben selbst schwer. Der Aufsteiger aus Heidenheim war vor der Pause überwiegend mit Defensivaufgaben beschäftigt und ließ bei den wenigen Entlastungsangriffen Struktur und Präzision vermissen.

Ring und Karl mit guten Vorstellungen im Zentrum

Eine erneut abgeklärte Leistung in der Mittelfeldzentrale der „Roten Teufel“ bot der finnische Internationale Alexander Ring. Der 23-Jährige brachte es auf 79 Ballkontakte, spielte 60 Pässe, 49 waren von Erfolg gekrönt. Sowohl im Hinblick auf die Kontakte als auch auf die getätigten Passes führt er sein Team an.

Sein Mitstreiter in der Mittelfeldzentrale, Markus Karl konnte für seine Verhältnisse mit nur 57 Ballkontakte relativ wenig Ballbesitz verbuchen, zählt aber mit nur sieben Fehlpässen zu den besten seines Teams. Das entspricht einer guten Quote von
82, 93 %. Insgesamt lieferte Karl eine wenig spektakuläre, aber grundsolide Leistung ab.

Lauterer Linksfokus im Angriffsspiel, Führung fällt aber über rechts – Nachlässigkeit kostet verdienten Sieg

heatmap linksfokus fckDie Pfälzer lancierten ihre Vorstöße überwiegend über den linken Flügel, was sich in den Leistungsdaten der beiden Spieler widerspiegelt, die für Impulse über die Seiten sorgen sollten: Ruben Yttergard Jenssen und Marcel Gaus. Ersterer hatte 64 Ballkontakte zu verzeichnen, spielte 44 Pässe und brachte davon gute 81,8 % zum gewünschten Empfänger. Sein Pendant auf der rechten Seite war allgemein weitaus weniger ins Offensivspiel eingebunden, wodurch sich seine überschaubaren 36 Ballkontake, sowie lediglich 26 getätigte Zuspiele erklären. Die Präzision im Passspiel kann Gaus durchaus angekreidet werden, seine Erfolgsquote von 61,5 % (entspricht 16 geglückten Versuchen) ist wenig zufriedenstellend, liegt aber immerhin marginal über seinem bisherigen Saisondurchschnitt. Die angesprochene Konzentration auf die linke Angriffsseite untermauert auch unsere Grafik.

Dennoch leistete Gaus mit seiner Vorlage für den eingewechselten Younes einen entscheidenden Beitrag dazu, dass der FCK, wenn auch nur sehr kurz, mit dem ersten vollen Erfolg auf fremdem Rasen spekulieren durfte.

Dass die Hoffnung nicht länger währte, ist neben der individuellen Klasse des Heidenheimer Kapitäns Schnatterer, der seinen sechsten Saisontreffer erzielte, einem ganz einfachen, leichten und unnötigen Fehler im Aufbauspiel vom unmittelbar davor erfolgreichen „Joker“ geschuldet. Interessantes Detail am Rande: Der Spielführer der Schmidt-Elf durfte sich in der laufenden Spielzeit bis dato nur vor heimischer Kulisse feiern lassen. Heidenheim und Kaiserslautern trennten sich 1:1.

David Kühhas, abseits.at

(Heatmaps by Opta)

David Kühhas

Keine Kommentare bisher.

Sei der/die Erste mit einem Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert