In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 02. Spieltag 2012/13 (Teil 1) – Werder-Legionäre weiterhin sehr stark

In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Im ersten Teil sehen wir uns die Leistungen der österreichischen Werder-Legionäre an, die beim 2:0-Sieg gegen den Hamburger SV allesamt zu überzeugen wussten.

Thomas Schaaf schickte im ersten Heimspiel der Saison eine 4-1-4-1-Formation aufs Spielfeld, wobei Prödl wie gewohnt als Innenverteidiger auflief, Junuzovic als einziger defensiver Mittelfeldspieler agierte und Arnautovic im rechten offensiven Mittelfeld zum Zug kam. Neuzugang Nils Petersen stellte die einzige Sturmspitze dar, die Bayern-Leihgabe kam statt Rechtsverteidiger Ignjovski ins Spiel, der im Auftaktspiel gegen Borussia Dortmund der mit Abstand schwächste Spieler war. Seine Rolle übernahm Clemens Fritz, der einen weit besseren Eindruck hinterließ. Die beiden Treffer der Partie erzielten Hunt (Elfmeter, 51.) und Petersen (67.). Bemerkenswert ist, dass Hunt der erste Spieler seit sechseinhalb Jahren in der deutschen Bundesliga ist, der nach einem verschossenen Elfmeter im selben Spiel noch einmal antrat. Damals war es Francisco Copado, der den Mut besaß zum zweiten Mal den Strafstoß zu schießen.

Der „neue“ Arnautovic

Marko Arnautovic zeigte wie schon in der Runde zuvor eine Top-Leistung, wobei er nicht nur in Sachen Kreativität zu überzeugen wusste, sondern auch im kämpferischen und disziplinären Bereich. Genauso wichtig wie seine Geistesblitze in der Offensive ist für Trainer Schaaf, dass er nach hinten arbeitet und die Mannschaft in der Defensive unterstützt. Arnautovic machte das hervorragend, setzte seinen Körper gut ein und gewann 13 seiner 24 Zweikämpfe (54,2%), was für einen Offensivspieler auf seiner Position eine sehr schöne Leistung ist.

Der österreichische Nationalspieler bereitete gleich zu Beginn mit einer genauen Flanke auf Solo-Sturmspitze Nils Petersen die erste Chance vor und strahlte über die gesamten 80 Minuten bis zu seiner Auswechslung große Gefahr aus. Insgesamt schlug er sieben Flanken in den gegnerischen Strafraum und die meisten kamen sowohl präzise, als auch scharf in die Gefahrenzone. Er konnte sich dreimal in Eins-gegen-Eins-Situationen mit schönen Dribblings gegen seine Gegenspieler durchsetzen und schoss zweimal aufs Tor, wobei der starke Torhüter Rene Adler eine Großchance zunichtemachte. Er hatte 61 Ballkontakte und spielte 37 Pässe, von denen 76% bei seinen Mitspielern landeten. Insgesamt eine absolut tolle Leistung, die auch Teamchef Koller freuen wird – Arnautovic scheint nun endgültig auf dem richtigen Weg zu sein und seine Körpersprache sieht ganz anders aus, als in den Jahren zuvor.

Junuzovic mehr als „nur“ ein Sechser

Der wahrscheinlich beste Österreicher im Spiel gegen den Hamburger SV war Zlatko Junuzovic. Zunächst muss man einmal mehr seine Laufbereitschaft herausstreichen, denn der Mittelfeldspieler war auf dem ganzen Platz zu finden und lief fast um einen Kilometer mehr als der zweitbeste Werder-Spieler in der Kategorie Laufdistanz. 12.7 Kilometer hatte der Nationalspieler nach den 90 Minuten auf seinem Leistungsblatt stehen und auch wenn solche Distanzen mittlerweile für ihn fast schon gewöhnlich sind, muss man sein unglaubliches Laufpensum trotzdem immer wieder hervorheben. Junuzovic präsentierte sich jedoch nicht nur in der Defensive hervorragend, sondern harmonierte in der Offensive auch sehr gut mit dem überragenden Aaron Hunt und Kevin De Bruyne zusammen. Junuzovic hatte 79 Ballkontakte und spielte 59 Pässe, von denen 85% bei seinen Mitspielern ankamen. Er schoss zweimal aufs gegnerische Tor, wobei Rene Adler bei einem Weitschuss sein ganzes Können zeigen musste. Junuzovic wird immer wichtiger für den SV Werder Bremen, da er enorm viele Löcher in der Defensive stopft, viele Bälle erläuft und bei Ballgewinn die technischen Fertigkeiten und die Spielintelligenz besitzt, um schnell umzuschalten. Die Werder-Fans sind jedenfalls begeistert von ihrem Mittelfeldspieler und loben ihn momentan in den höchsten Tönen.

Sebastian Prödl mit solidem Arbeitstag

Sebastian Prödl begann wieder neben dem starken Sokratis in der Innenverteidigung und absolvierte eine solide Partie. Bis auf einen kleinen Aussetzer muss er sich in der Defensive nichts vorwerfen lassen, auch wenn seine Zweikampfbilanz knapp negativ ist (47,8%). Die meisten wichtigen Duelle konnte er nämlich für sich entscheiden, nur einmal ließ er sich den Ball in einer heiklen Situation abnehmen. Prödl überzeigte mit solidem Stellungsspiel, organisierte mit Sokratis zusammen die Abwehr und ließ nur wenig anbrennen. Besonders in Luftduellen war gegen den Innenverteidiger, wie schon am ersten Spieltag, nichts zu holen.

Fazit:

Arnautovic:
+: gefährliche Flanken, stark im Zweikampf, viel Arbeit nach hinten verrichtet
-:

Junuzovic:
+: enormes Laufpensum, präzise Pässe, gutes Stellungsspiel, schnelles Umschalten
-: ein paar unnötige Ballverluste

Prödl:
+:
Stark in der Luft, Organisation der Abwehr
-: hie und da Unkonzentriertheit

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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