In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 02. Spieltag 2014/15 (Teil 1) – Zlatko Junuzovic stärkster Mann am Platz

Werder BremenIn dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Heute wollen wir zunächst auf die Partie zwischen Werder Bremen und 1899 Hoffenheim blicken, in der mit Sebastian Prödl und Zlatko Junuzovic zwei Österreicher im Einsatz waren. Danach sehen wir uns an, wie sich David Alaba gegen den FC Schalke 04 schlug.

SV Werder Bremen – 1899 Hoffenheim   1:1

Die Mannschaft von Robin Dutt punktete auch im zweiten Saisonspiel nach einem Rückstand und ist nun saisonübergreifend seit vier Heimspielen unbesiegt. Die 38.900 Fans im Weserstadion sahen zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten, denn während die Gäste in der ersten 45 Minuten das Spielgeschehen diktierten, behielten die Hausherren im zweiten Durchgang die Oberhand und hätten sich die vollen drei Punkte durchaus verdient. Werder erzeugte nach dem Seitenwechsel enorm viel Druck und setzte neben einer starken kämpferischen Leistung auch in spielerischer Hinsicht Akzente. Lediglich die schwache Chancenauswertung verhinderte einen Sieg, wobei bei Petersens Abschluss in der 86. Minute auch Pech dabei war, als sich das Aluminium als Spielverderber präsentierte.

Diese Leistungssteigerung hing auch mit Zlatko Junuzovic zusammen, der im ersten Durchgang eher unauffällig blieb, dann aber das Heft in die Hand nahm und die Bremer nach vorne peitschte. Der österreichische Nationalspieler kam auf der Doppelsechs gemeinsam mit Neuzugang Alejandro Galvez zum Einsatz, der in der 59. Minute den Ausgleich zum 1:1 Heatmapbeisteuerte. Junuzovic agierte jedoch ein wenig offensiver als der Spanier, was man anhand der Heatmap gut sehen kann (Junuzovic 16, Galvez 4). Neben seiner starken läuferischen Leistung (12,2 Kilometer) setzte er in den zweiten 45 Minuten seine Mitspieler immer wieder gut ein. Insgesamt bereitete der Österreicher drei Torschüsse seiner Kollegen vor und schlug eine Flanke. Der kicker gab ihm die Note 2,5 und wählte ihn zum “Spieler des Spiels“. Sportal.de zeigte sich kritischer und gab ihm die Note 3,5, die jedoch aufgrund seiner Leistungssteigerung im zweiten Durchgang zu streng ausfiel.

Sebastian Prödl kam zu seinem ersten Saisoneinsatz und lief in der Innenverteidigung neben Assani Lukimya auf. Beim Gegentreffer wurde die Bremer Hintermannschaft mit einem hohen Pass Pässe1hinter die Abwehrlinie eiskalt erwischt, den Roberto Firminho sehenswert verwertete. Danach zeigte der Innenverteidiger jedoch eine starke Leistung und ließ rund um den eigenen Strafraum nichts anbrennen. Bemerkenswert ist auf alle Fälle, dass der Abwehrspieler gleich sechs Pässe der Hoffenheimer abfing und so durch sein starkes Stellungsspiel auffiel. Dazu hatte er auch zwei Szenen in der Offensive, wobei ein Schussversuch am Tor vorbeiging und ein anderer abgeblockt wurde. Prödl zeigte  sich in der Luft gewohnt zweikampfstark und klärte fünf Mal den Ball aus dem eigenen Strafraum. Das Einzige, was nicht so gut lief waren seine weiten Pässe nach vorne, die nur selten einen Abnehmer fanden, was man anhand dieser Grafik (oben) gut sehen kann. Der kicker bewertete ihn mit der Note 3, sportal.de gab ihm eine 3,5.

FC Schalke 04 – FC Bayern München   1:1

Die Partie zwischen dem FC Schalke 04 und den Bayern weist Parallelen zum oben analysierten Spiel auf. Die beiden Begegnungen endeten nämlich nicht nur mit dem gleichen Spielstand, sondern hatten auch einen ähnlichen Spielverlauf. Auch hier präsentierten sich die Gäste in den ersten 45 Minuten als stärkeres Team, gerieten aber im weiteren Verlauf der Partie ins Hintertreffen, weshalb die Punkteteilung schlussendlich in Ordnung gung. Nach sieben Siegen der Bayern gegen die Königsblauen riss diese Serie nun also ab. Während Christian Fuchs nur in den letzten neun Minuten mitspielen durfte, da nach der Verletzung von Sead Kolasinac Weltmeister Benedikt Höwedes seine Stammposition einnahm, begann bei den Bayern David Alaba nun wieder auf der linken Abwehrseite.

Der FC Bayern München trat gegen den FC Schalke 04 mit einem veränderten defensiven Mittelfeld auf, denn statt Alaba und dem jungen Gaudino kamen die Neuzugänge Xabi Alonso und Sebastian Rode zum Zug. Ein weiterer Neuzugang saß diesmal vorerst nur auf der Ersatzbank, denn Juan Bernat musste den Platz auf der linken Abwehrseite David Alaba überlassen. Der Österreicher zeigte eine solide Leistung und erzeugte einigen Druck auf seiner Seite, was sich in sieben Flanken, drei Torschuss-Assists und einem Torschuss widerspiegelt. Er kam auf insgesamt 87 Ballkontakte und spielte 54 Pässe, von denen 78% bei seinen Kollegen ankamen. Während er in der Laufdistanz-Statistik mannschaftsintern “nur“ an vierter Stelle landete, ist er in den Kategorien Sprints (30) und intensive Läufe (83) jeweils ganz oben, was seine intensive Spielweise gut verdeutlicht. David Alaba muss jedoch ein wenig an seinem Zweikampfverhalten arbeiten, da er von zwölf Duellen lediglich sechs für sich entschied und hier zukünftig ruhig noch etwas konsequenter zu Werke gehen kann. Der kicker gab ihm die Note 3,5, sportal.de bewertete ihn mit einer glatten 3.

Stefan Karger, www.abseits.at

Bildquellen: whoscored.com, squawka.com

Stefan Karger

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