In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 14. Spieltag 2013/14 (Teil 1) – David Alaba setzt Siegesserie fort, Emanuel Pogatetz mit Nürnberg weiterhin in Krise

David Alaba (ÖFB, FC Bayern München)In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Im ersten Teil unseres Checks sehen wir uns die Leistungen der Abwehrspieler David Alaba und Emanuel Pogatetz an.

FC Bayern München – Eintracht Braunschweig   2:0

Der FC Bayern München gewann wie erwartet die Meisterschaftspartie gegen Eintracht Braunschweig und feierte somit den neunten Pflichtspielsieg in Folge. Für die beiden Treffer zeichnete sich der Niederländer Arjen Robben verantwortlich, der in der 2. und 30. Minute den gegnerischen Keeper Daniel Davari zweimal bezwingen konnte. In Hinblick auf die Statistiken ist es erwähnenswert, dass der Rekordmeister 1029 Ballkontakte hatte und 874 Pässe spielte und damit einen neuen Saisonrekord aufstellte. Gestern brachten wir eine Analyse der Partie, hier wollen wir nun noch einmal auf David Alabas Leistung eingehen.

2Anhand der Grafik rechts sehen wir, dass nur 28% der Angriffe über die linke Seite vorgetragen wurden, also um ganze zehn Prozent weniger als über den rechten Flügel. Dementsprechend kam David Alaba auch nur auf 69 Ballkontakte, womit er von allen Feldspielern, die über die vollen 90 Minuten spielten, am seltensten am Ball war. Gleich fünf Bayern-Akteure berührten öfters als 100 Mal das Spielgerät. Rechtsverteidiger Rafinha kam etwa auf 103 Ballberührungen und der Spitzenreiter in dieser Statistik, Thiago Alcantara, war ganze 149 Mal am Ball. Der österreichische Nationalspieler war dennoch relativ aktiv und verrichtete gute Laufarbeit, auch wenn er nicht am Ball war. Durch seine Laufwege öffnete er Räume, von denen seine Mitspieler profitierten. Er glänzte zudem wieder mit einer starken Passquote, denn von seinen 50 Zuspielen landeten 94% bei seinen Mitspielern.

Offensivaktionen waren jedoch im Spiel gegen Braunschweig eher eine Seltenheit, denn bis auf zwei Flanken gab es keine nennenswerten Szenen von ihm im Angriff. Rafinha schlug vergleichsweise fünf Flanken und bereitete zudem zwei Torschüsse vor. Während David Alaba in der ersten Halbzeit in der Defensive nur selten gefordert war, da die Gäste sehr tief standen und zu viel Respekt vor dem Tabellenführer zeigten, war er in den zweiten 45 Minuten mehr gefordert und machte seine Sache dabei sehr gut. Immer wieder kam es zu Zweikampfduellen mit dem rechten Flügelspieler Karim Bellarabi, in denen er meistens die Oberhand behielt. Alaba gewann nämlich 10 seiner 13 Zweikämpfe (76,9%) und kam so wie in der vergangenen Woche auf eine tolle Zweikampfquote. In diesem Bereich scheint er diese Saison noch einmal einen Sprung nach vorne gemacht zu haben und wirkt  in der Defensive sehr abgebrüht und konsequent. Zudem bewahrte er mit einer spektakulären Fußabwehr seine Mannschaft vor einem Gegentreffer. Diese Szene verbreitete sich rasch im Internet und selbst Bayern-Fans sagten, dass sie von Alaba jede Woche immer wieder aufs Neue positiv überrascht werden. Hier könnt ihr euch diese akrobatische Abwehr anschauen:

Der kicker gab Alaba die Note 3,5 und bewertete den Österreicher damit zum zweiten Mal hintereinander eindeutig zu schlecht. Sportal.de gab ihm eine 2,5, die durchaus gerechtfertigt ist, da er zumindest was die Defensive betrifft wieder eine absolut souveräne Partie absolvierte.

Bayer Leverkusen – 1. FC Nürnberg   3:0

Nur drei Tage nach der bitteren 0:5-Klatsche gegen Manchester United in der Champions League, gelang Bayer Leverkusen eine kleine Wiedergutmachung, denn der Tabellenzweite fertigte die Nürnberger mit 3:0 ab. Heung-Min Son erzielte in der 36. und 76. Minute zwei Treffer für die Hausherren, dazwischen trug sich in der 47. Minute Mittelstürmer Stefan Kießling in die Schützenliste ein. Während Bayer Leverkusen im achten Meisterschaftsheimspiel den siebten Sieg vor heimischer Kulisse davontrug, sind die Nürnberger nun schon seit unglaublichen 14 Saisonspielen ohne Sieg, was einen traurigen Vereinsrekord darstellt. Der Trainerwechsel zeigt keinen positiven Effekt auf die Mannschaft, denn unter Gertjan Verbeek holte der Club nur zwei Punkte aus den letzten fünf Spielen. In der ersten halben Stunde hielten die Gäste gut dagegen, doch nach dem ersten Gegentor war die Widerstandskraft gebrochen und es gab kaum ein Aufbäumen gegen die Niederlage.

Emanuel Pogatetz begann wie erwartet neben Per Nilsson im Abwehrzentrum der Gäste und erwischte einen schlechten Tag. Beim zweiten Gegentor spielten Jens Hegeler und Stefan Kießling quasi die gesamte Abwehr aus und Pogatetz konnte nur zusehen, wie der Mittelstürmer per Ferse bedient wurde und Goalie Raphael Schäfer bezwang. Den dritten Treffer leitete er mit einem Fehlpass auf Simon Rolfes ein. Die Hausherren nutzten dieses Blackout eiskalt aus und Heung-Min Son kam zu seinem zweiten Treffer. Auch ansonsten machte der österreichische Nationalspieler keinen sicheren Eindruck und hatte in den Zweikämpfen seine Probleme gegen den kombinationsstarken Gegner. Pogatetz gewann nur 7 seiner 18 Duelle (38,9%), eine sehr schlechte Quote für einen Innenverteidiger. Er fing immerhin zwei gegnerische Pässe ab und klärte viermal den Ball aus dem eigenen Strafraum. Im Aufbauspiel versuchte er es immer wieder mit weiten Bällen nach vorne, doch von seinen 13 langen Zuspielen erreichten nur sechs seine Mitspieler. Insgesamt spielte der Innenverteidiger 53 Pässe, von denen 75% beim Gegner landeten. Die herrschende Verunsicherung war den Nürnbergern anzusehen und machte auch nicht vor Emanuel Pogatetz halt. Der kicker bewertete den Österreicher mit der Note 5, sportal.de gab ihm eine 4. Im Gegensatz zu der Alaba-Bewertung ist hier die Note vom kicker jedoch durchaus vertretbar.

So geht´s weiter

Am kommenden Freitag trifft der 1. FC Nürnberg zu Hause auf den 1. FSV Mainz 05 und die Zuschauer fordern endlich den ersten Sieg ihres Teams. Wenn Nürnberg nicht bald anfängt voll zu punkten, dann wird die Lage bald äußerst ernst werden und es droht der achte Abstieg der Vereinsgeschichte. Der FC Bayern München kennt diese Sorgen nicht und reist kommenden Samstag zum Auswärtsspiel nach Bremen. Da am nächsten Spieltag die beiden Verfolger Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen aufeinandertreffen, hat der Tabellenführer die Chance, den Vorsprung auf die beiden Verfolger weiter auszubauen. Bevor das Spiel gegen den SV Werder Bremen ansteht, bestreitet Bayern am Mittwoch noch das DFB-Pokalspiel auswärts gegen den FC Augsburg. Der 1. FC Nürnberg kann sich hingegen die ganze Woche auf die Meisterschaft vorbereiten, denn der Club ist nach der Erstrundenniederlage gegen den SV Sandhausen nicht mehr im Bewerb vertreten.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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