In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 15. Spieltag 2012/13 (Teil 1) – Arnautovic-Gala gegen 1899 Hoffenheim

In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Der erste Teil unseres Leistungschecks steht ganz im Zeichen von Marko Arnautovic, der beim gestrigen 4:1-Auswärtssieg gegen 1899 Hoffenheim einen Hattrick erzielte und das Spiel quasi im Alleingang für die Bremer entschied. Auch sein Landsmann Sebastian Prödl darf sich freuen, denn er zeigte in der Abwehr eine starke Leistung und erzielte zudem den ersten Treffer des Spiels.

Die Vorzeichen für einen Werder-Sieg in Hoffenheim standen äußerst gut, denn die Kraichgauer konnten in den letzten zehn Spielen gegen die Bremer nur eine Partie gewinnen und Markus Babbel, der aktuelle Trainer, durfte sich in seiner Laufbahn als Coach noch nie über drei Punkte gegen diesen Gegner freuen. 1899 Hoffenheim verlor zudem die letzten drei Meisterschaftspartien in Folge und der österreichische Nationalspieler Marko Arnautovic freute sich über diesen Gegner, da er in den letzten beiden Begegnungen jeweils einmal traf. Dass er zum ersten Mal in seiner Profikarriere drei Tore erzielen würde, kam aber wohl selbst für ihn überraschend.

Arnautovic schlägt Hoffenheim

Bei der 1:4-Heimniedelage gegen Bayer Leverkusen am letzten Spieltag musste Marko Arnautovic aufgrund einer Erkältung passen. Eine Runde später sorgte er dafür, dass der SV Werder Bremen das gleiche Ergebnis wie die Leverkusener erzielen konnten. Der österreichische Nationalspieler begann in Schaafs 4-1-4-1-System als rechter offensiver Mittelfeldspieler. Im defensiven Mittelfeld ersetzte Aleksandar Ignjovski den gesperrten Zlatko Junuzovic, während Clemens Fritz für den verletzten Kapitän Aaron Hunt im zentralen Mittelfeld einsprang. Nach einem schönen Doppelpass mit Kevin De Bruyne erzielte Arnautovic in der 29. Minute das 2:0 für die Bremer, acht Minuten nachdem Sebastian Prödl per Kopf den ersten Treffer des Spiels erzielte. Nach dem Anschlusstreffer von Sejad Salihovic verwandelte Arnautovic in der 73. Minute einen direkten Freistoß zum 3:0-Zwischenstand. Nach kurzem Anlauf zirkelte er den Ball scharf und präzise über die Mauer und ließ Tormann Koen Casteels nicht den Funken einer Chance. Der österreichische Nationalspieler erzielte auch den letzten Treffer des Spiels, als er nach einem Pass des eingewechselten Akpala seinen Gegenspieler aussteigen ließ und elegant mit dem linken Fuß abschloss. Die“ frameborder=“0″ allowfullscreen> Höhepunkte der Partie könnt ihr euch HIER ansehen.

In der 84. Minute durfte sich Marko Arnautovic seinen mehr als verdienten Applaus abholen, als er gegen Niclas Füllkrug ausgewechselt wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt schoss er fünfmal aufs gegnerische Tor, erzielte drei Treffer, schlug ebenso viele Flanken und bereitete einen Torschuss von Nils Petersen vor. Er versuchte schnell und geradlinig nach vorne zu spielen, wobei ihm der eine oder andere Fehlpass unterlief, was ihm sein Trainer angesichts seiner Leistung jedoch sicherlich verzeihen wird. Insgesamt kam Arnautovic auf 52 Ballkontakte und spielte 36 Pässe, von denen 58% bei seinen Mitspielern landeten. Er überwand seine Gegenspieler immer wieder mit Einzelaktionen (drei von vier Dribblings waren erfolgreich), verstand sich gut mit dem rechten Außenverteidiger Theodor Gebre Selassie und stellte den linken Flügel des Gegners vor unüberwindbare Probleme. Der linke Mittelfeldspieler der Hoffenheimer, Stephan Schröck, wurde nach 37 Minuten von Markus Babbel erlöst, Linksverteidiger Fabian Johnson wusste gegen die Tempovorstößen seiner Gegenspieler ebenfalls kein Mittel. Arnautovic spielte seine große Klasse gnadenlos aus, blieb stets unberechenbar und zeigte seinen Kritikern, dass er auch im Abschluss effektiv sein kann. Arnautovic spielte sich im Laufe der Saison schon zahlreiche Chancen heraus, zeigte immer wieder sein riesiges Potential, erzielte bisher allerdings „nur“ zwei Treffer. Die Werder-Fans warteten schon lange auf eine Explosion, die nun gegen Hoffenheim endlich erfolgte. Nach dieser Partie steht er bei fünf Toren und vier Assists und wenn Nils Petersen die tolle Arnautovic-Vorlage genutzt hätte, dann wären seine Scorerpunkte sogar schon im zweistelligen Bereich. Der kicker wählte ihn nicht nur ins Team der Runde, sondern kürte ihn auch zum Spieler der Runde. Der österreichische Ausnahmekicker erhielt nach dieser Gala eine glatte Eins – sowohl vom kicker, als auch von sportal.de.

Sebastian Prödl setzt ebenfalls Ausrufezeichen

Auch wenn Marko Arnautovic allen anderen Akteuren am Platz die Show stahl, darf man Sebastian Prödls gestrige Leistungssteigerung nicht links liegen lassen, da diese Partie in seiner momentan etwas schwierigen Situation enorm wichtig für den Innenverteidiger war. Der Abwehrspieler kämpft derzeit mit Assani Lukimya um einen Stammplatz in der Innenverteidigung, der gestern jedoch bis zur 85. Minute auf der Bank Platz nehmen musste. Prödl zeigte nach seiner schwachen Leistung gegen Bayer Leverkusen eine große Leistungssteigerung, ließ in der Defensive nichts anbrennen und erzielte zudem nach einem Kevin-De-Bruyne-Freistoß in der 21. Minute per Kopf den ersten Treffer der Partie. Der österreichische Nationalspieler stieg höher als sein spanischer Gegenspieler Joselu und setzte den Kopfball präzise unter die Latte. Prödl gewann 10 von 16 Zweikämpfen (62,5%), fing sechs gegnerische Pässe ab, machte zwei Tacklings und klärte den Ball neunmal aus der Gefahrenzone. Diesmal gab es keine Abstimmungsfehler mit seinen Nebenleuten und auch die Körpersprache wirkte weit entschlossener als gegen Bayer Leverkusen, auch wenn man natürlich bedenken muss, dass es die Hoffenheimer dem Gegner leichter machten, als der aktuelle Tabellenzweite. Der österreichische Nationalspieler hatte 45 Ballkontakte und spielte 20 Pässe, von denen alle bei seinen Mitspielern landeten. Mit dieser Leistung konnte er im Kampf um einen Stammplatz wichtige Pluspunkte sammeln und Selbstvertrauen tanken. Der kicker gab dem Abwehrspieler die Note 2,5, sportal.de bewertete ihn mit einer glatten 2.

Kommenden Samstag steht das nächste Auswärtsspiel am Programm – diesmal gehen Arnautovic und seine Mannschaftskollegen gegen Eintracht Frankfurt auf Punktejagd.

Fazit

Arnautovic
+: drei Tore, tolle Chancenauswertung,  Spielfreude
-: Passquote

Prödl
+: Treffer zum 1:0, zweikampfstark,  ballsicher
-:

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

Keine Kommentare bisher.

Sei der/die Erste mit einem Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert