In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck , 17. Spieltag (Teil 1) – Fuchs überzeugt auf ganzer Linie

In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Die positiven Meldungen aus österreichischer Sicht schrieben am 17. Spieltag Fuchs und Alaba. Der Schalke-Außenverteidiger spielte sich ins Team der Runde, während der junge Bayern-Legionär nach seiner Einwechslung gegen den 1.FC Köln ein Tor und ein Assist beisteuerte. Harnik und Prödl dagegen erwischten keinen guten Tag.

Der FC Schalke 04 gewann mit Christian Fuchs gegen den SV Werder Bremen mit 5:0 und holte somit den dritten Sieg in Folge. Fuchs stand zum 17. Mal in dieser Saison über die gesamte Spielzeit am Platz und toppte erfreulicherweise seine beiden starken Leistungen aus den letzten Spieltagen gegen den FC Augsburg und Hertha BSC Berlin noch einmal. Der österreichische Nationalspieler leitete das 2:0 ein und legte den Treffer zum 3:0 mit einer Maßflanke vor. Der Kicker belohnte Fuchs mit einer 1,5, was seine bisher beste Saisonbewertung ist. Sein Notenschnitt verbesserte sich von 3,63 auf 3,50. Christian Fuchs entwickelte sich in dieser Saison zum absoluten Dauerbrenner auf Schalke, denn der Österreicher fehlte in der Meisterschaft noch keine einzige Minute. Insgesamt stand er 1530 Minuten am Platz und durfte somit immerhin 14 Minuten länger spielen, als Raúl, der in dieser Wertung unangefochten an zweiter Stelle steht. Papadopoulos absolvierte 1382 Minuten, auf Rang 4 befindet sich der niederländische Torjäger Huntelaar mit 1369 Minuten.

Sowohl defensiv, als auch offensiv überragend

Von Christian Fuchs ist man es mittlerweile gewohnt, dass er in der Offensive Akzente setzen kann. Beim 5:0-Sieg gegen den SV Werder Bremen ließ er allerdings auch in der Defensive nichts anbrennen und erfreute mit seiner Zweikampfstärke das Herz von Huub Stevens. Von 19 Duellen konnte er 15 für sich entscheiden und kommt so auf überragende 79% gewonnene Zweikämpfe. Damit schraubt er seinen Gesamtschnitt in dieser Kategorie auf 60,6% hinauf. In den ersten 25 Minuten entschied Fuchs jeden Zweikampf für sich und über die gesamte Partie gewann er alle Duelle in und um den eigenen Strafraum.

Was die Laufdistanz betrifft, gab es keine Ausschläge nach oben, oder nach unten. Fuchs absolviert in den meisten Partien zwischen zehn und elf Kilometer und lief auch gegen die Bremer 10,77 Kilometer, was ein paar Meter über seinem Normalwert liegt. Mit 21 Sprints und 58 intensiven Läufe kommt er auch fast haargenau auf seinen Durchschnittswert in diesen Kategorien. Überragend war der Außenverteidiger allerdings in der Spieleröffnung. Fuchs hatte 77 Ballkontakte, spielte 56 Pässe, wobei 48 bei den Mitspielern ankamen (86%). Fuchs erzeugte Druck nach vorne und es gelangen ihm einige gefährliche Abspiele in den gegnerischen Strafraum.

Fuchs steht zum dritten Mal im Team der Runde und erzielte in allen Bewerbsspielen der heurigen Saison vier Tore und acht Assists. Nach der Winterpause geht es bereits am 21.01.2012 mit einem weiteren Heimspiel weiter: Der FC Schalke 04 wird den VfB Stuttgart zu Hause empfangen, was bedeutet, dass wir uns auf ein Österreicher-Duell freuen können. Fuchs wird als linker Außenverteidiger auf den rechten Mittelfeldspieler Martin Harnik treffen, der bei der 1:0-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg keinen guten Tag erwischte.

Martin Harnik im zweiten Durchgang nicht zu sehen

Harnik spielte bei der 1:0-Auswärtsniederlage gegen den VfL Wolfsburg 90 Minuten durch, war aber nur in den ersten 45 Minuten zu sehen – danach verschwand er, wie einige seiner Spielkollegen, komplett von der Bildfläche und konnte keine Akzente mehr setzen. Dabei hätte er in der Anfangsphase das Spiel für die Stuttgarter entscheiden können, denn in der 14. und 18. Minute lief er alleine auf Benaglio zu. Das erste Mal legte er schlecht für Gentner auf, das zweite Mal schloss er selbst ab, wobei er jedoch nicht die nötige Ruhe vor dem Tor besaß.

Rein läuferisch kann man dem rechten Mittelfeldspieler wie immer keine Vorwürfe machen, denn er lief auch gegen Wolfsburg 12,26 Kilometer und absolvierte 23 Sprints und 82 intensive Läufe. Harnik absolvierte aber viele leere Kilometer und konnte sich nach einer auffälligen, aber unglücklichen, Anfangsphase nicht mehr ins Spiel einbringen. Der rechte Mittelfeldspieler hat seit der achten Runde nicht mehr so wenige Ballkontakte gehabt (36) und noch nie so wenige erfolgreiche Pässe (11) abgeliefert, wenn er über die vollen 90 Minuten im Einsatz war. Zu seiner Verteidigung muss man sagen, dass er auch deshalb schlecht aussah, da das Experiment mit Timo Gebhart als rechter Außenverteidiger komplett schief ging. Nach der Verletzung von Khalid Boulahrouz spielte zuletzt Arthur Boka hinter dem Österreicher, was recht gut funktionierte. Boka wurde gegen die Wölfe allerdings als linker Außenverteidiger aufgestellt, weshalb Gebhart die ungewohnte Position einnahm. Gebhart war besonders in der Defensive überfordert und konnte Harnik auch im Spiel nach vorne nur mangelhaft unterstützen. Der Kicker gab Harnik eine 5,5 – für den Autor dieses Artikels eine etwas zu harte Benotung, auch wenn Harnik natürlich schon weit bessere Spiele ablieferte. Wie oben bereits erwähnt trifft Harnik am 18. Spieltag auf den FC Schalke 04 und darf sich mental schon auf das Duell gegen Christian Fuchs vorbereiten.

Pogatetz bestätigt seinen Aufwärtstrend

Emanuel Pogatetz entführte mit Hannover 96 einen Punkt aus Kaiserslautern und bekam vom Kicker, so wie Abdellaoue und Pinto, die Note 3 – nur Torhüter Zieler bekam mit einer 2,5 eine bessere Bewertung. Sein Nebenmann Haggui absolvierte im Abwehrzentrum ebenfalls eine gute Partie, war aber ein wenig unauffälliger als der österreichische Abwehrchef, der so wie in den letzten Runden mit seiner Körpersprache endlich wieder zu überzeugen wusste. Der Österreicher gewann 10 von 16 Zweikämpfen (62,5%) und stellte mit 10,54 Kilometer eine neue Bestleistung in der Kategorie Laufdistanz auf. Neben 13 Sprints bestritt er 51 intensive Läufe, was gleichfalls ein persönlicher Rekord in der aktuellen Saison ist. Im Spielaufbau nahm der Österreicher allerdings nur eine untergeordnete Rolle ein. Während er bisher auf durchschnittlich 52,5 Ballkontakte kam, berührte er gegen den 1. FC Kaiserslautern nur 37 Mal den Ball. Von 15 Abspielen kamen 13 Pässe bei den Mitspielern an (87%).

Egal ob am Boden, oder in der Luft – Pogatetz ist für die gegnerischen Stürmer momentan nur schwer zu überwinden. Der Österreicher wirkt wacher und geht kompromissloser in die Zweikämpfe. Nach der recht kurzen Winterpause steht für Hannover 96 und Pogatetz ein weiteres Auswärtsspiel an. Der Österreicher trifft in der Wirsol Rhein-Neckar-Arena auf 1899 Hoffenheim.

Morgen werfen wir einen Blick auf die Leistungen von David Alaba, Sebastian Prödl, Julian Baumgartlinger und Marko Arnautovic.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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