In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 22. Spieltag 2012/13 (Teil 2) – Martin Harnik erzielt Siegtreffer gegen 1899 Hoffenheim

Martin Harnik (VfB Stuttgart, ÖFB)In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Im ersten Teil sahen wir uns die Leistungen der ÖFB-Legionäre beim 2:2-Unentschieden zwischen dem 1. FSV Mainz und dem FC Schalke 04 an, nun analysieren wir die Leistungen der restlichen ÖFB-Nationalspieler in der deutschen Bundesliga.

Martin Harnik Matchwinner gegen Hoffenheim

Der VfB Stuttgart gewann nach vier Niederlagen in Folge endlich wieder eine Partie in der deutschen Bundesliga. Den einzigen Treffer der Partie erzielte der österreichische Nationalspieler Martin Harnik bereits in der dritten Minute. Er leitete zunächst mit einem Pass auf den überragenden Ibrahima Traore selbst den Angriff ein. Der ehemalige Augsburg-Spieler bedankte sich für das Zuspiel mit einer perfekten Flanke, die Martin Harnik per Kopf im gegnerischen Tor versenkte. Besonders in der ersten Hälfte hatte er weitere gute Szenen, wobei er recht uneigennützig agierte und seine Mannschaftskollegen in gute Schusspositionen brachte. Insgesamt kann er sich drei Torschussvorlagen gutschreiben lassen, ein Assist blieb ihm jedoch verwehrt. Mit 13,03 Kilometern, 29 Sprints und 89 intensiven Läufen liegt er in jeder dieser Kategorien ganz vorne und stellte zum 1wiederholten Male seine großartige Laufarbeit unter Beweis – Harnik war fast auf dem gesamten Platz zu finden, was auch die Heatmap (rechts) zeigt. Auch die 57 Ballkontakte sind für seine Verhältnisse stark. Einziger Kritikpunkt bleibt seine Zweikampfbilanz, denn Harnik gewann nur 12 seiner 38 Duelle (31,6%). Den Großteil der Zweikämpfe bestritt er zwar in der gegnerischen Hälfte, aber auch in der eigenen Hälfte gewann er weit unter 50 Prozent seiner Duelle. Ansonsten aber endlich wieder einmal eine starke Leistung des Österreichers, der nach drei eher schwachen Auftritten hier wieder ein Ausrufezeichen setzen konnte. Der rechte Flügelspieler erhielt sowohl vom kicker, als auch von sportal.de die Note 2,5.

Raphael Holzhauser mit ansprechender Leistung

Nachdem Holzhauser in der 20. Runde bei der 1:3-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf eine schwache Leistung ablieferte, musste er am darauffolgenden Spieltag die Partie von der Bank mit ansehen. Gegen Hoffenheim stand der 20-Jährige wieder in der Startaufstellung und begann neben Christian Gentner im zentralen Mittelfeld. So wie Harnik präsentierte auch er sich in der ersten Halbzeit ein wenig besser und übernahm Verantwortung im Spielaufbau, wobei er noch den einen oder anderen Fehlpass zu viel produzierte. Dafür verbesserte sich sein zuletzt von den VfB-Fans oft kritisiertes Defensivverhalten inklusive seiner Körpersprache. Holzhauser musste sich vorwerfen lassen, dass er, wenn es nicht gut läuft, lustlos agiert und Zweikämpfe scheut. Gerade ein junger Spieler der um einen Stammplatz kämpft sollte in dieser Hinsicht anders auftreten. Gegen Hoffenheim zeigte er jedoch eine positive Körpersprache und hinterließ einen guten Gesamteindruck. Er ging aggressiv in die Zweikämpfe und kann dabei sogar eine knapp positive Bilanz vorzeigen, denn er gewann 11 seiner 21 Duelle (52,4%). Fünf Tacklings und fünf Interceptions sprechen ebenfalls eine sehr erfreuliche Sprache. In der Offensive kann er einen Torschuss, eine Torschussvorlage und eine Flanke für sich verbuchen. Holzhauser wurde in der 83. Minute ausgewechselt, hätte vielleicht aber schon ein wenig früher den Platz verlassen sollen, da ein kleiner Leistungsabfall gegen Ende des Spiels zu erkennen war. Für ein fehlerloses Spiel über 90 Minuten reicht seine Kraft beziehungsweise Konzentration noch nicht aus. Insgesamt aber eindeutig einer seiner besseren Auftritte in dieser Saison – das sahen auch der kicker und sportal.de so und gaben ihm für seine Leistung die Note 3.

David Alaba unauffällig aber gut

Der FC Bayern München ist weiterhin nicht zu stoppen und gewann gegen den VfL Wolfsburg das zehnte von elf Auswärtsspielen in der laufenden Saison. David Alaba hatte gegen die recht aggressiv auftretende Heimmannschaft in der Defensive nicht allzu viel zu tun und sorgte auch in der Offensive, im Gegensatz zur letzten Runde, für keine großen Glanzlichter. Das war aber auch nicht unbedingt nötig – der Linksverteidiger stand in der Abwehr absolut sicher, überzeugte durch ein starkes Stellungsspiel, fing dabei drei gegnerische Pässe ab und ließ auf seinem Flügel nichts zu. In der Offensive ging er nur selten ein Risiko ein und agierte ein wenig zurückhaltender. Er und Franck Ribery standen relativ selten im Mittelpunkt, die Bayern griffen vorwiegend über die rechte Seite an, über die 43% der Angriffe liefen. Alaba kam auf nur 47 Ballkontakte und spielte 33 Pässe, von denen 85% bei seinen Mannschaftskollegen landeten. Der kicker und sportal.de gaben ihm für die unauffällige, aber solide Leistung die Note 3.

Die Leistungen der Werder-Legionäre bei der 2:3-Niederlage gegen Freiburg

Was für ein verrücktes Spiel! 38498 Zuschauer sahen im Weserstadion eine Partie mit fünf Treffern und fünf Stangen- bzw. Lattenschüssen. Am Ende hatte aber der SC Freiburg das bessere Ende für sich, denn die Gäste entführten aus dem Norden drei Punkte und gewannen dieses turbulente Aufeinandertreffen mit 3:2. In der Werder-Startelf standen mit Sebastian Prödl und Zlatko Junuzovic vorerst zwei ÖFB-Legionäre, Marko Arnautovic kam erst in der 55. Minute für Mehmet Ekici ins Spiel.

Sebastian Prödl begann neben Assani Lukimya in der Innenverteidigung und strahlte leider nur selten Souveränität aus. In der Abwehrkette der Bremer gab es Abstimmungsschwierigkeiten und in manchen Situationen, etwa beim ersten Treffer durch Max Kruse, agierte der Österreicher zu zögerlich. Prödl weist auch eine negative Zweikampfbilanz auf, denn er gewann nur 8 seiner 19 Duelle (42,1%), was für einen Innenverteidiger viel zu wenig ist. Dazu produzierte er auch den einen oder anderen Fehlpass. Positiv sind allerdings seine sechs Interceptions und seine Präsenz im eigenen Strafraum, denn insgesamt klärte er den Ball zwölf Mal aus der Gefahrenzone. Dennoch überwiegt ein negativer Eindruck, auch wenn man ihm das Bemühen nicht absprechen kann. In den letzten drei Runden vor dieser Partie wurde er jeweils in den letzten Minuten eingewechselt – vielleicht spielte mangelnde Spielpraxis eine Rolle. Der kicker gab ihm die Note 4, sportal.de gab ihm eine 5.

Zlatko Junuzovic agierte in Schaafs 4-1-4-1-System wieder im defensiven Mittelfeld und hatte keinen leichten Stand, da die offensiver ausgerichteten Kollegen zu wenig nach hinten arbeiteten und er sich so immer wieder in schwierigen Situationen wiederfand und oft nicht einmal in die Zweikämpfe kam. Bis zu seiner Auswechslung in der 74. Minute bestritt er bloß 13 Duelle, von denen er sechs gewann (46,2%). Er hatte für seine Verhältnisse zudem wenige Ballkontakte, da ihn die Freiburger bewusst aus dem Aufbauspiel nahmen und konsequent abdeckten. So kam der defensive Mittelfeldspieler auf nur 42 Ballkontakte, was für seine Verhältnisse sehr wenig ist. Obwohl er 16 Minuten vor Ende der Partie angeschlagen vom Platz musste, lief er mehr als zehn Kilometer. Er machte drei Tacklings und fing drei gegnerische Bälle ab. In der Offensive köpfelte er einmal sehenswert an die Latte – ansonsten hatte er um den gegnerischen Strafraum eher wenige Szenen. Während ihm der kicker mit einer 3 eine gute Note gab, bewertete ihn sportal.de mit einer 4,5 – eine zu strenge Bewertung.

Marko Arnautovic wurde in der 55. Minute für den schwachen Ekici eingewechselt und brachte gleich neuen Schwung in die Partie. Er sorgte am rechten Flügel für Gefahr und den zweiten Treffer der Bremer leitete er durch eine tolle Flanke ein. Er selbst schoss einmal aufs gegnerische Tor, schlug zwei Flanken und steuerte zwei Torschussvorlagen bei. Er kam auf 17 Ballkontakte und verlor 4 seiner 14 Zweikämpfe – die meisten allerdings bei Offensivaktionen. Der kicker gab dem kreativen Mittelfeldspieler die Note 3, sportal.de sogar eine 2,5.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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