In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 22. Spieltag 2013/14 – Sebastian Prödl bei Abwehrschlacht gegen Eintracht Frankfurt bester Werder-Feldspieler

Werder BremenIn dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Der SV Werder Bremen trotzte Eintracht Frankfurt gestern einen Punkt ab, obwohl Robin Dutts Mannschaft nach dem Platzverweis von Felix Kroos in der 34. Minute lange Zeit in Unterzahl agieren musste. Sebastian Prödl zeigte eine starke Leistung und war einer der Garanten für den Punktegewinn, der angesichts der Tabellensituation nicht ungelegen kommt.

Eintracht Frankfurt – SV Werder Bremen   0:0

Die 44.300 Zuschauer in der Commerzbank-Arena sahen eine äußerst einseitige Partie, die von der Heimmannschaft bestimmt wurde. Eintracht Frankfurt kam auf 67% Ballbesitz und stellte damit seit dem Aufstieg 2012 in die Bundesliga einen neuen Vereinsrekord auf. Da die Hausherren in spielerischer Hinsicht jedoch einiges schuldig blieben und Werder auch nach dem Platzverweis zu zehnt nur wenige Chancen zuließ, endete die Partie ohne Tore. Während die Gäste bereits zum dritten Mal in dieser Saison mit diesem Resultat vom Platz gingen, war es für die Eintracht die erste Nullnummer seit zehn Monaten. Der SV Werder Bremen wartet im Jahr 2014 weiterhin auf seinen ersten Sieg und ging in den letzten elf Meisterschaftsspielen nur einmal als Sieger vom Platz. Sehen wir uns zunächst die Highlights der Partie an:

Dass sich Werder in Unterzahl einen Punkt sichern konnte lag einerseits am starken Schlussmann Raphael Wolf, andererseits aber auch an Innenverteidiger Sebastian Prödl, der seine Mannschaft als Kapitän aufs Spielfeld führte, da Clemens Fritz und Aaron Hunt verletzungsbedingt fehlten. Nachdem Assani Lukimya sich am letzten Spieltag gegen Gladbach böse Ausrutscher leistete, setzte Robin Dutt im Abwehrzentrum neben Prödl auf Felix Kroos. Dieser erwischte allerdings auch einen unglücklichen Tag und musste schon nach 34 Minuten nach seiner zweiten gelben Karte vorzeitig vom Platz. Der SV Werder Bremen kassierte damit den dritten Platzverweis in dieser Saison, wobei alle Ausschlüsse in der ersten Halbzeit stattfanden. Prödl übernahm viel Verantwortung und stellte die Abwehr gut gegen die dominanten Hausherren ein. Werder stand kompakt und ließ im letzten Spielfelddrittel wenig Räume zu, die die Eintracht bespielen konnte. Hohe Bälle in den Strafraum waren für den österreichischen Nationalspieler ein gefundenes Fressen, insgesamt klärte er ganze 15 Mal gegnerische Hereingaben aus dem eigenen Strafraum. Er gewann 11 seiner 19 Zweikämpfe (57,9%), blockte zwei Schüsse ab, machte drei Tacklings und fing einen gegnerischen Pass ab. Prödl wirkte bei gegnerischem Ballbesitz hochkonzentriert, hatte aber im Aufbauspiel Mühe und brachte nur 50% seiner Pässe an. Aufgrund fehlender sinnvoller Alternativen versuchte er es immer wieder mit weiten Bällen nach vorne, denen jedoch zumeist die Präzision fehlte. Trotz dieses Kritikpunkts bekam er vom kicker mit der Note 3, die beste Bewertung aller Bremer-Feldspieler. Sportal.de schloss sich dieser Benotung an und gab ihm ebenfalls eine 3.

Zlatko Junuzovic kam im rechten Mittelfeld zum Einsatz, war in dieser Partie jedoch überwiegend mit seinen Defensivaufgaben beschäftigt. Die Gäste hatten nur wenig Ballbesitz und waren meist damit beschäftigt keine Lücken zuzulassen und die beiden Viererketten kompakt vor dem Strafraum zu staffeln. In der Offensive gelangen ihm kaum nennenswerte Szenen, bis auf einen Torschuss und eine gefährliche Szene in der 10. Minute kam er nicht zur Geltung und konnte sich auf seinem Flügel nicht durchsetzen. Man sah nur wenige durchdachte Spielzüge der Gäste und auch Junuzovic blieb in kreativer Hinsicht blass. Dafür erledigte er seine Defensivaufgaben gut, schaltete nach Ballverlusten seiner Mannschaft schnell um und ließ seinen Flügel nicht verwaisen. Mit 11,86 Kilometer Laufdistanz liegt er mannschaftsintern knapp hinter Cedrick Makiadi an zweiter Stelle. Die Ballbesitz- und Passstatistiken zeigen jedoch, dass er in der Offensive meist abgemeldet war, denn er kam nur auf 33 Ballberührungen und spielte dabei 16 Pässe, von denen nur neun bei seinen Mitspielern ankamen. Eine schwache Statistik die man bei ihm nur selten sieht, wenn er über die vollen 90 Minuten durchspielt. Aufgrund seiner aufopferungsvollen Arbeit und seinem Einsatzwillen bekam er jedoch sowohl vom kicker, als auch von sportal.de die Note 4.

Nächstes Wochenende steht für den SV Werder Bremen das prestigeträchtige Nordderby gegen den Hamburger SV am Programm. Aufgrund der Tabellensituation handelt es sich um ein Sechspunktespiel und bekommt damit noch einmal zusätzliche Brisanz. Der Hamburger SV gewann zudem beim Debüt des Neo-Trainers Mirko Slomka überraschend mit 3:0 gegen Borussia Dortmund und wird hochmotiviert in dieses Duell gehen.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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