In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 23. Spieltag (Teil 1) – Harnik schießt sich ins Team der Runde

In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Martin Harnik stach am 23. Spieltag alle anderen österreichischen Legionäre locker aus, denn beim 4:1-Sieg gegen den SC Freiburg erzielte er zwei Treffer und bereitete einen weiteren vor. Der Österreicher schoss sich somit zum dritten Mal in dieser Saison ins Team der Runde.

Nach seiner Glanzleistung gegen den SC Freiburg scherzte Martin Harnik, dass es schade sei, dass er seinen Vertrag schon vor ein paar Wochen verlängerte, da er durch seine jüngste Erfolgsserie sicher noch ein wenig wertvoller wurde. In Wahrheit fiel dem Österreicher ein großer Stein vom Herzen, denn beim Rückrundenstart unmittelbar nach seiner lukrativen Vertragsverlängerung (sein Gehalt wurde mehr als verdoppelt) machte er keine gute Figur und fiel in ein Formtief. Aus diesem ist er aber seit einigen Runden wieder draußen, was auch die Statistik eindrucksvoll belegt. Harnik erzielte in den letzten vier Meisterschaftsrunden unglaubliche sieben Treffer und steht nun bei insgesamt 13 Saisontoren – Marco Reus hat auch nicht öfters getroffen!

Harmonie zwischen Harnik und Ibisevic ausgezeichnet

Auffallend ist, dass Harnik perfekt mit VfB-Neuzugang Ibisevic harmoniert, denn das Zusammenspiel der beiden sieht sehr gut aus und auch die Laufwege scheinen schon perfekt zu passen. Beim 1:0-Treffer von Harnik in der 12. Minute zieht der Bosnier den gegnerischen Innenverteidiger Höhn auf sich, sodass Harnik nach einem langen Pass von Sakai plötzlich alleine vor Tormann Baumann auftaucht und eiskalt verwandelt. Nur neun Minuten später schätzt Jonathan Schmid einen langen Abschlag auf Harnik falsch ein, sodass der Österreicher bis zur Grundlinie laufen kann und den Ball perfekt für Okazaki querlegt, der den zweiten Treffer erzielen kann. Nach einem Eckball in der 27. Minute verkürzt der SC Freiburg durch Innenverteidiger Diagné zum 1:2 und nach der Pause hatte Rosenthal sogar eine riesige Einschussmöglichkeit zum Ausgleich. Doch auch der VfB kann nach Standardsituationen Treffer erzielen – in der 63. Minute köpft Ibisevic Boulahrouz an, von dessen Rücken der Ball ins gegnerische Tor springt. Den Schlusspunkt setzte Harnik in der 82. Minute, als er nach einer schönen Vorarbeit von Hajnal zum zweiten Mal Baumann bezwang. Beide Mannschaften hatten zuvor einige Gelegenheiten auf Treffer, sodass die Zuschauer eine interessante und offene Partie sahen, die spannender war, als es das Ergebnis auf den ersten Blick vermuten lässt. Schlechtester Freiburg-Spieler war leider ausgerechnet Jonathan Schmid, der nach seinen guten Leistungen in den letzten Runden mit Harnik auf seiner linken Seite überhaupt nicht zurechtkam und einen rabenschwarzen Tag erwischte. Während Harnik vom Kicker eine 1,5 bekam, wurde Schmid mit einer 5,5 abgestraft. Sportal.de gab Schmid die gleiche Note, Harnik bekam jedoch eine glatte 1 für seine Leistung.

Leistungsdaten bestätigen Harnik

Harnik war wieder einmal der fleißigste Spieler seines Teams und spulte mit 12,15 Kilometer die größte Laufdistanz ab. Dazu kommen 32 Sprints und starke 85 intensive Läufe – Harnik war immer unterwegs und ging zudem ein hohes Tempo. Der Österreicher schoss viermal aufs gegnerische Tor – öfter als jeder andere Spieler des VfB Stuttgart. In diesem intensiven Spiel wurde Harnik in viele Zweikämpfe verwickelt, eine Disziplin die dem Österreicher im Normalfall weniger liegt. Immerhin gewann er 19 von 42 Zweikämpfen (45,2 Prozent), womit er etwa vier Prozent über seinem Schnitt liegt. Mit 48 Ballkontakten liegt Harnik ebenfalls etwas über seinem Schnitt. Von 31 Pässen kamen 22 bei seinen Mitspielern an (71%).

Am kommenden Wochenende trifft Martin Harnik in Hamburg auf den HSV. Jonathan Schmid kämpft mit dem SC Freiburg zu Hause gegen den FC Schalke 04 um wichtige Punkte gegen den Abstieg.

Pogatetz einer der bestem 96er gegen Borussia Dortmund

Hannover 96 kassierte gegen Borussia Dortmund die erste Niederlage nach neun Spieltagen. Pogatetz befand sich nach seiner Sperre wieder in der Startelf und spielte neben Eggimann in der Innenverteidigung. Der Österreicher bekam vom Kicker zusammen mit Torhüter Zieler und Außenverteidiger Cherundolo  die Note 3 – kein anderer Hannover-Spieler wurde besser benotet.

In der 27. Minute erzielte Lewandowski die 1:0-Führung für die Hausherren. Die beiden Innenverteidiger der Gäste sahen nicht gut aus, denn zuerst stand Pogatetz zu weit vom Polen weg und kam nicht mehr nach, danach attackierte Eggimann den Goalgetter viel zu zögerlich. Pogatetz stemmte sich in weiterer Folge gegen die Niederlage und ihn traf an den anderen Treffern keine Schuld. Nach dem 2:0 in der 54. Minute sah alles nach einem deutlichen Sieg des Favoriten aus, doch Ya Konan konnte kurz darauf durch einen sehenswerten Treffer verkürzen. In weiterer Folge sahen die Gäste ein offenes Spiel, das erst durch das 3:1 in der Nachspielzeit durch Perisic entschieden wurde.

Extrem starke Zweikampfwerte  

Pogatetz zählt zu den besten Zweikämpfern in der deutschen Bundesliga und stellte dies auch gegen starke Dortmunder unter Beweis. Von 27 Duellen entschied der Österreicher 21 für sich (77,8%)! Kein anderer Spieler am Platz gewann mehr Zweikämpfe! Kollege Eggimann gewann in der Innenverteidigung nur 38,5% seiner Duelle, was einer der Gründe für seine schwache Kicker-Note 5 war. Pogatetz lief 9,67 Kilometer und absolvierte 13 Sprints und 33 intensive Läufe. Pogatetz hatte 67 Ballkontakte und spielte 36 Pässe, von denen 30 bei seinen Mitspielern ankamen (83%).

Kommenden Samstag trifft der Innenverteidiger zu Hause mit seinem Verein auf den FC Augsburg.

Mainz schießt Kaiserslautern weg – (fast) ohne österreichische Beteiligung

Der 1. FSV Mainz 05 feierte einen 4:0-Kantersieg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Leider saß Baumgartlinger über die gesamten 90 Minuten nur auf der Bank, während Ivanschitz, der nach seiner Verletzung noch ein wenig Zeit braucht, immerhin in den letzten 14 Minuten mitspielen durfte. Dem Österreicher hilft in seiner jetzigen Lage sicherlich jede Minute Einsatzzeit die er bekommen kann, auch wenn aus sportlicher Sicht seine Einwechslung unbedeutend war, da sein Team zu diesem Zeitpunkt schon mit 4:0 in Führung lag. Immerhin feuerte der Österreicher in der kurzen Zeit gleich zwei Schüsse ab, von denen einer vorbeiging und der andere gehalten wurde.

Nächsten Samstag wartet eine schwere Aufgabe auf den 1. FSV Mainz 05, denn der Klub muss auswärts gegen Borussia Dortmund antreten. Hoffentlich werden unsere beiden Legionäre dort eine wichtigere Rolle spielen.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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