In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... abseits.at-Leistungscheck, 30. Spieltag 2014/15 (Teil 2) – Sebastian Prödl mit Assist gegen Paderborn

SV Werder Bremen - Wappen, LogoIn dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Nachdem wir uns im ersten Teil unseres Leistungschecks das 2:2-Unentschieden zwischen dem VfB Stuttgart und dem SC Freiburg ansehen, bei dem Martin Harnik einen Treffer und einen Assist beisteuerte, jedoch die Chance zum alles entscheidendem 3:0 ausließ, wollen wir uns heute den restlichen ÖFB-Legionären widmen.

1. FSV Mainz 05 – FC Schalke 04

Zum ersten Mal seit neun Jahren gelang den Mainzern im eigenen Stadion ein Sieg gegen Schalke. Verantwortlich dafür zeigte sich in erster Linie Innenverteidiger Stefan Bell, der als erster Mainzer-Abwehrspieler in der Bundesliga einen Doppelpack erzielte. Weiters erzielte die Heimmannschaft zum ersten Mal in einem Meisterschaftsspiel zwei Treffer nach einem Eckball! Während Christian Fuchs nach seinem grippalen Infekt noch nicht zum Einsatz kam, spielte Julian Baumgartlinger 90 Minuten für seine Mannschaft durch und wusste dabei durchaus zu gefallen. Mittlerweile muss man von einer Krise auf Schalke sprechen, denn die Königsblauen warten nun bereits seit sechs Spielen auf einen Sieg und müssen nun um den Europacup zittern.

Julian Baumgartlinger begann neben Johannes Geis im Mittelfeld und kam mannschaftsintern auf die meisten Ballkontakte (68). Er hatte immer wieder brauchbare Ideen im Aufbauspiel, machte am Ball einen sicheren Eindruck und bereitete zwei Torschüsse seiner Mannschaftskollegen vor. Von 50 Pässen fanden 78% den Weg zu einem seiner Mitspieler. Wie gewohnt arbeitete er extrem viel für seine Mannschaft und absolvierte von allen Spielern am Platz die größte Laufdistanz. Mit 12,47 Kilometern lief er fast einen ganzen Kilometer mehr als der fleißigste Schalke-Akteur. Das einzige was man ihm ein wenig ankreiden kann ist, dass er in den Zweikämpfen etwas schwächer als gewohnt agierte, da er nur 14 seiner 31 Duelle für sich entschied (45,2%). Das soll aber das Gesamtbild nicht trüben, denn die Mainz-Fans sahen eine wirklich engagierte und ordentliche Leistung, die der kicker auch mit der Note 2,5 honorierte. Sportal.de bewertete ihn mit einer glatten 3.

1. FC Köln – Bayer Leverkusen   1:1

Der 1. FC Köln stoppte die Siegesserie von Bayer Leverkusen, die nach sieben Siegen in Folge zum ersten Mal Punkte abgeben musste. Der eingewechselte Joker Bard Finne sorgte in der 83. Minute für den nicht unverdienten Ausgleich, nachdem zuvor mit Julian Brandt ebenfalls ein Spieler von der Bank den Führungstreffer der Gäste erzielte. Insgesamt ein gerechtes Unentschieden, das Seltenheitscharakter hat, denn in den letzten fünf Jahren sahen die Zuschauer im Rheinderby stets einen Sieger. Peter Stöger darf sich zudem auch bei Keeper Timo Horn bedanken, der in der 42. Minute einen Elfmeter von Hakan Calhanoglu hielt.

Ebenfalls recht gut in Form präsentierte sich der österreichische Nationalspieler Kevin Wimmer, auch wenn er sich beim Gegentreffer einen Stellungsfehler leistete und Brandt zu viel Platz ließ. Ansonsten sah man aber eine konzentrierte Leistung gegen einen unangenehmen Gegner. Wimmer fing drei gegnerische Pässe ab und klärte sieben Mal den Ball aus dem eigenen Strafraum. Besonders in der Schlussphase war er sehr präsent und half damit den Punkt nach dem Ausgleich über die Zeit zu bringen. Der kicker bewertete ihn mit der Note 3, sportal.de gab ihm nur eine 4.

SC Paderborn – SV Werder Bremen   2:2

Der SC Paderborn hätte mit einem Heimsieg gegen Werder die Abstiegsplätze hinter sich lassen können. Die Hausherren gaben jedoch zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in der Bundesliga eine 2:0-Führung aus der Hand, auch da die großen Chancen auf das zwischenzeitliche 3:1 nicht genutzt wurden. Die Gäste holten zum achten Mal in dieser Saison einen Rückstand auf und liegen mit dieser Bilanz in der Bundesliga an der Spitze.

Sebastian Prödl begann wie zuletzt als linker Außenverteidiger und bekam unterschiedliche Bewertungen für seine Leistungen. Während der kicker ihm die Note 4,5 verpasste, bewertete ihn sportal.de mit einer glatten 3 und attestierte ihm die beste Leistung aller Werder-Defensivspieler. Die Wahrheit liegt wohl wie so oft in der Mitte, denn einerseits hatte er tatsächlich immer wieder Probleme mit Gegenspieler Süleymann Koc, der mit schnellen Antritten ins letzte Drittel vorstieß, machte aber ansonsten seine Sache recht solide und bereitete auch den Anschlusstreffer vor. Besonders im Spielaufbau zeigte er sich in seiner eigentlich ungewohnten Rolle mehr als brauchbar und machte kaum Fehler. Von seinen insgesamt 42 Pässen kamen 88% bei seinen Mitspielern an. Weiters gewann er zehn seiner 18 Zweikämpfe (55,6%), fing zwei gegnerische Pässe ab und klärte die meisten Bälle aus dem eigenen Strafraum (6).

Sehr aktiv präsentierte sich Zlatko Junuzovic, der links in der Mittelfeld-Raute zum Zug kam und mit 11,1 Kilometern die größte Laufdistanz aller Werder-Spieler zurücklegte. Junuzovic zeigte wieder weshalb seine Standardsituationen und Flanken gefürchtet sind, denn beiden Treffern gingen hohe Hereingaben in den Strafraum von ihm voraus. Der österreichische Nationalspieler schoss selbst zweimal aufs gegnerische Tor und war mit 74 Ballkontakten von allen Spielern am häufigsten am Ball. Was seine Leistung jedoch ein wenig trübt waren seine doch häufigen Ballverluste im Mittelfeld, die die Paderborner für schnelle Konter ausnutzten. Der kicker bewertete ihn mit der Note 4, sportal.de gab ihm eine 3.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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