Da die zweithöchste deutsche Spielklasse ebenfalls von der DFL organisiert wird, erfolgt die Terminierung immer in Abstimmung und zeitgleich mit der der 1. Bundesliga.... Anstoßzeitenanalyse zur 2. Deutschen Bundesligasaison 2016/17

_Schiedsrichter1Da die zweithöchste deutsche Spielklasse ebenfalls von der DFL organisiert wird, erfolgt die Terminierung immer in Abstimmung und zeitgleich mit der der 1. Bundesliga. So kam es auch im Unterhaus bereits am 17. März zur Festlegung der Anspielzeiten der noch ausstehenden Spiele. Wie in der 1. Bundesliga, deren Medienrechte immer zusammen mit der 2. Liga vergeben werden, ist dies die letzte Spielzeit mit den aktuellen Anstoßzeiten.

Ein Regelspieltag sieht folgendermaßen aus:

  • Freitag: drei Spiele um 18:30 Uhr
  • Samstag: zwei Spiele um 13:00 Uhr
  • Sonntag: drei Spiele um 13:30 Uhr
  • Montag: ein Spiel um 20:15 Uhr, das live im Free-TV auf Sport1 gezeigt wird

Da es wie bereits angesprochen eine enge Verbindung zur 1. Liga gibt, sind die Anstoßzeiten von Freitag bis Sonntag so gewählt, dass es zu keinen Überschneidungen kommt und unmittelbar danach die höhere Etage spielt. Dies sorgt bei den Fans der Zweitligisten für Unzufriedenheit, sind doch die frühen Termine, vor allem am Freitag, sehr unbeliebt und schwer mit dem Berufsleben zu vereinbaren.

Die ersten beiden Spieltage flossen nicht in die Analyse ein, da das Unterhaus drei Wochen vor der 1. Liga startet und es somit zu anderen Anstoßzeiten als an den Regelspieltagen kommt. Eine Ausnahme wurde hier für das Montagsspiel gemacht, um die Wertung der Spiele im Free-TV nicht zu verzerren. Des Weiteren fanden sowohl die zwei englischen Wochen als auch die letzten beiden Spieltage keine Berücksichtigung, an denen alle Spiele zeitgleich sonntags um 15:30 Uhr stattfinden.

Wie im Oberhaus dürfen aufgrund des „Tanzverbots“ auch in der 2. Liga keine Spiele am Karfreitag ausgetragen werden, sodass insgesamt 27 Mal drei Spiele freitags um 18:30 Uhr terminiert wurden. Mit Düsseldorf und Bochum sind zwei Klubs aus dem Westen sehr häufig zuhause an diesem Termin gefordert, weil deren Spiele sich möglichst nicht mit denen von den Westvereinen aus dem Oberhaus überschneiden sollen und diese nun mal vornehmlich samstags und sonntags spielen. Bemerkenswert zudem, dass die beiden Absteiger und Zuschauermagneten Stuttgart und Hannover zusammen mit Karlsruhe am Ende der Wertung stehen.

Mit Heidenheim, Fürth, Aue und Sandhausen sind auf den ersten sieben Plätzen eher solche mit kleinem Fananhang, was dafür spricht, dass hier eher weniger Leute live im Fernsehen zuschauen. Andererseits sind die Zusammenfassungen der Samstagsspiele in der ARD-Sportschau und nicht wie freitags und sonntags auf Sport1 zu sehen, wodurch zumindest dort höhere Quoten generiert werden. Bestimmte Rückschlüsse zu ziehen, fällt generell schwer, weil die Liga diese Saison mit sehr vielen Traditionsklubs besetzt ist. Nichtsdestotrotz sticht auch hier wieder der letzte Platz von Stuttgart, also des mit Abstand zuschauerstärksten und beliebtesten Klubs, hervor. Außerdem können, wie bereits zum Freitagstermin erwähnt, Bochum und Düsseldorf durch die vielen Erstligisten aus NRW samstags nicht so häufig spielen.

Auch hier sind Bochum und Düsseldorf aufgrund des angesprochenen Aspekts wieder ziemlich am Ende der Wertung vorzufinden. Weiterhin ist hier die Range (Distanz zwischen dem größten und dem kleinsten Messwert) verglichen mit Freitag (6) und Samstag (7) am größten (8). Man kann also davon sprechen, dass der DFL eine gerechte und ausgeglichene Verteilung eher am Freitag und Samstag gelingt.

Insgesamt fanden 27 Spiele am Montagabend statt, die live im Free-TV auf Sport1 gezeigt wurden. Dazu kommt ein Donnerstagsspiel in einer englischen Woche zur gleichen Anstoßzeit, das ebenfalls übertragen wurde und deshalb hier miteinbezogen wurde. Ausgefallen ist der Termin somit sechs Mal. Dies geschah zwei Mal wegen der bereits angesprochenen zeitgleichen Spiele an den letzten beiden Spieltagen sowie an zwei Spieltagen vor den beiden englischen Wochen, da die Klubs ansonsten schon zwei Tage später wieder spielen müssten. Dazu kommt je ein Ausfall in einer englischen Woche, in der es also kein Free-TV-Spiel am Donnerstag gab und der Tatsache, dass am 31. Spieltag der Montag auf den 1. Mai fällt. An diesem Tag gibt es seit einigen Jahren keine Spiele in der 1. und 2. Liga, weil die Polizei durch die 1.-Mai-Demonstrationen ausgelastet ist.

Wenig überraschend befindet sich Stuttgart, gefolgt von den anderen beiden Spitzenteams Braunschweig und Union Berlin, am oberen Ende der Wertung, da das Free-TV natürlich mit den attraktivsten Klubs die höchsten Einschaltquoten erzielt. Ferner ist anzumerken, dass Traditionsvereine, selbst wenn sie nicht so erfolgreich sind wie z.B. Kaiserslautern und St. Pauli, immer noch oft für diesen Termin ausgewählt werden. Aue, Sandhausen und Heidenheim sind dagegen gar nicht im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen, was angesichts ihres überschaubaren Fanpotentials keinen wundern dürfte. Die beiden Letztgenannten spielen zwar eine Saison ohne Abstiegsängste, aber das führt nicht zur Auswahl für den Montagstermin.

Es wird spannend zu sehen sein, wie sich Verteilung am Montagabend in der kommenden Saison gestaltet, hat doch Sky die exklusiven Rechte an diesem Termin und Stand heute ist nichts von einer Free-TV-Ausstrahlung bekannt. Sport1 bekam nach mehr als 20 Jahren keine Übertragungsrechte mehr.

Christoph Trompeter, abseits.at

Christoph Trompeter

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