Beide Mannschaften gehören bisher zu den positiven Überraschungen dieser Bundesligasaison. Zudem treffen in dieser Partie einer der besten Offensiven auf eine höchst effektive Defensive.... Das Topspiel in Deutschland: Eintracht Frankfurt vs. TSG 1899 Hoffenheim

BundesligaBeide Mannschaften gehören bisher zu den positiven Überraschungen dieser Bundesligasaison. Zudem treffen in dieser Partie einer der besten Offensiven auf eine höchst effektive Defensive.

Die Ausgangslage

Vor der Saison galt die Frankfurter Eintracht noch als einer der Top-Abstiegskandidaten in der Bundesliga. Erst in der Relegation konnten sich die Hessen in zwei knappen Spielen gegen den 1. FC Nürnberg den Ligaerhalt sichern. Spektakuläre Verstärkungen des Kaders gelangen dem neuen Sportchef Fredi Bobic vor der Saison auf den ersten Blick auch nicht.

Doch gleich im ersten Spiel der neuen Saison setzte die Eintracht beim 1:0-Heimerfolg gegen die hochgehandelten Schalker ein erstes Ausrufezeichen. Zwar folgte im folgenden Hessenderby gegen den SV Darmstadt ein kleiner Euphorie-Dämpfer, die Last-Minute -.Niederlage nach einem spielerisch schwachen Auftritt wurde jedoch erstaunlich schnell weggesteckt: es folgte ein 2:1-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen, sowie ein 2:0-Auswärtserfolg bei Ingolstadt.

Obendrein gelang dem Team von Niko Kovac ein Unentschieden – nach Rückstand – gegen die Bayern, sowie ein Heimsieg im Aufeinandertreffen mit Borussia Dortmund. Für den aktuell überraschend guten fünften Tabellenplatz der Eintracht, bildet vor allem eine starke Defensive die Grundlage, die auf einen innovativen Mix aus Raum-und Manndeckung setzt.

Auch Gegner Hoffenheim stand in der letzten Saison zwischenzeitlich mit dem Rücken zur Wand und befand sich in akuter Abstiegsgefahr. Genau wie in Frankfurt sorgte auch im Kraichgau ein Trainerwechsel für die Wende zum Besseren. Nach der Installierung von Nachwuchscoach Julian Nagelsmann schaffte die TSG mit spielerisch überzeugenden Auftritten die letztlich souveräne Rettung.

In der laufenden Saison ist Hoffenheim neben RB Leipzig die noch einzig ungeschlagene Mannschaft, zuletzt gelang ein 4:0-Erfolg gegen den 1. FC Köln. Garant für die bislang so erfolgreiche Saison ist eine hohe taktische Variabilität, ein aggressives Spiel gegen den Ball und die Fähigkeit, auch selbst das Spiel machen zu können. Der Lohn: Tabellenplatz vier, der ja am Ende zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigen würde…

Der Zahlenvergleich

Eintracht Frankfurt ist aktuell, neben dem Hamburger SV, die unfairste Mannschaft der Liga, wenn man rein die Anzahl an Gelben und Roten Karten betrachtet. Überraschenderweise stehen die Hessen aber mit nur 16 Tacklings pro Spiel in dieser Statistik nur auf Platz 17 der Liga; auch in Sachen Fouls gehört die Eintracht nicht zu den „Topteams“. Hoffenheim hingegen ist eine der fairsten Teams der Liga.

Während die Defensive der Mannschaft von Nagelsmann mit aktuell 14 Gegentoren ebenfalls mehr als passabel agiert, steht die Verteidigung der Eintracht, aufgrund bisher nur elf zugelassener Treffer, unter den Top drei der Bundesliga. Besonders gut gelingt es den Frankfurtern die Gegner vom eigenen Tor fernzuhalten; sie lassen im Schnitt nur 9,7 Versuche der opponierenden  Mannschaften  zu. Hoffenheim dagegen gewährt den Gegnern 14,1 Schüsse pro Spiel.

Hoffenheims offensichtliche Stärken liegen in der Offensive. Mit 15,2 Schüssen pro Spiel ist man in diesem Punkt, hinter den Bayern, die aktivste Mannschaft der Bundesliga. Frankfurt gibt deutlich weniger Schüsse ab (11,8) und erspielte sich bisher auch deutlich weniger Chancen als die Kraichgauer (111 vs. 140). Nichtsdestotrotz hat Frankfurt bereits 19 Tore erzielt, ein Zeichen von hoher Effizienz im Angriff.

Personal & Schlüsselspieler

Defensive wie offensiv eminent wichtig ist – etwas überraschend nach den gezeigten Leistungen in den letzten Jahre – Makoto Hasebe, der das Spiel der Hessen hervorragend ausbalanciert. Auch die beiden spanischen Leihgaben von Real Madrid, Mittelfeldspieler Omar Mascarell und Innenverteidiger Jesus Vallejo, sind bislang absolute Verstärkungen. Dreh- und Angelpunkt in der Offensive ist Marco Fabian, der nach einer schwachen Rückrunde in der vergangenen Saison, im Moment aus der ersten Elf nicht wegzudenken ist. Der Mexikaner erzielte schon drei Tore, gab vier Assists und leitete teamintern die meisten Chancen ein. Toptorjäger der Frankfurter ist momentan, wie könnte es anders sein, der „Fußballgott“: Alex Meier (vier Saisontore). Ebenfalls stark: Innenverteidiger David Abraham und Torhüter Lukas Hradecky, sowie Szabolcz Huzsti.

Von den potenziellen Leistungsträgern werden gegen Hoffenheim die langzeitverletzten Marco Russ, Johannes Flum und Marc Stendera fehlen.

Ein Garant für die bislang so erfolgreiche Saison von Hoffenheim ist Tatsache, dass alle Neuverpflichtungen gezündet haben. Kevin Vogt ist extrem wichtig für die Balance zwischen Offensive und Defensive; Benjamin Hübner sorgt für Stabilität in der Verteidigung; Kerem Demirbay (drei Tore, drei Assists) und Sandro Wagner (sieben Tore, ein Assist) sind die offensiven Protagonisten. Vor allem Wagner hat mit seiner Physis und Mentalität dem Spiel der Hoffenheimer eine ganz neue Komponente hinzugefügt. Auch Niklas Süle und der Tscheche Pavel Kaderabek spielen derzeit eine sehr gute Saison.

Hoffenheim muss wohl den Ausfall von Demirbay verkraften.

So könnten sie spielen:

Eintracht Frankfurt: Hradecky – Abraham, Hasebe, Vallejo – Chandler, Mascarell, Huszti, Oczipka – Fabian, Gacinovic – Meier

TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Süle, Vogt, Hübner – Kaderabek, Toljan – Rudy –  Amiri, Rupp – Wagner, Kramaric

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