Bayern zuletzt bewerbsübergreifend mit fünf Siegen in Serie – Hoffenheim kann nichts herausragend gut, macht dafür vieles richtig. Die Vorschau auf das Topspiel des... Das Topspiel in Deutschland: FC Bayern München vs. TSG 1899 Hoffenheim

Deutsche BUndesliga_abseits.atBayern zuletzt bewerbsübergreifend mit fünf Siegen in Serie – Hoffenheim kann nichts herausragend gut, macht dafür vieles richtig. Die Vorschau auf das Topspiel des zehnten Spieltags der deutschen Bundesliga.

Die Ausgangslage

Gegen die PSV Eindhoven reichte den Bayern unter der Woche eine eher durchschnittliche Leistung beim 2:1–Erfolg in der Champions League. Vor allem die Leistungssteigerung nach der Halbzeitpause und ein Robert Lewandowski waren am Ende ausschlaggebend für den dritten Sieg im vierten Spiel der Gruppenphase. Nichtsdestotrotz wurden gegen den niederländischen Meister erneut einige Probleme offenbar, die sich konstant durch die bisherige Saison ziehen. Da wäre zum einen die defensive Anfälligkeit bei Kontern und das, gegen tiefstehende Mannschaften – und das trifft gegen den deutschen Rekordmeister wohl auf den Großteil der Gegner zu – der Spielaufbau noch zu oft tempoarm und pomadig daher kommt.

Diese Probleme ändern aber nicht an der Tatsache, dass der FC Bayern die Bundesliga weiterhin souverän anführt und zudem noch ungeschlagen ist. Auch im DFB-Pokal steht man – surprise, surprise – im Achtelfinale. In der zweiten Runde traf die Mannschaft von Ancelotti dort, wie auch am letzten Bundesligaspieltag, auf den FC Augsburg und ließ diesem in beiden Partien keine Chance.

Für eine klein wenig Unruhe sorgte am Dienstag die Auswechslung von Arjen Robben, der mit Eindhoven ja auf seinen ehemaligen Klub traf und gerne länger als 64 Minuten mitgewirkt hätte. Im Endeffekt aber wohl nur eine Marginalie.

Neben den Bayern und deren ersten Verfolger RB Leipzig, ist die TSG 1899 Hoffenheim aktuell noch das einzig ungeschlagene Team in der Bundesliga. Nur zum Vergleich: beim letzten Aufeinandertreffen zwischen diesen beiden Mannschaften, befand sich die TSG noch in akuter Abstiegsgefahr. Von einem Spitzenspiel war diese Partie also damals ungefähr so weit entfernt, wie die Persönlichkeit von Bruce Banner und dem Hulk.

Was ist also im Kraichgau in der Zwischenzeit passiert? Nun, Julian Nagelsmann ist passiert. Der immer noch erst 29-Jährige verpasste der Mannschaft ein klares und funktionierendes taktisches System. Vor allem das Defensivverhalten, sowie das Spiel mit Ball haben sich extrem verbessert, im Vergleich zu den Vorgängern von Nagelsmann. Obendrein kommt der gesamte Kader als Einheit daher. Indem jeder Akteur von Nagelsmann eine wichtige Rolle zugeschrieben bekommt und sich daher gebraucht fühlt, scheint sich ein echtes Wir-Gefühl entwickelt zu haben. Das war in Hoffenheim ja beileibe nicht immer so.

In Folge als dieser Faktoren steht die TSG nun auf Platz drei der Tabelle, was den bisher gezeigten Leistungen absolut entspricht.

Datenvergleich

Wie sehr sich die Hoffenheimer Mannschaft in den von Nagelsmann geforderten Ballbesitzfußball hineingearbeitet hat, belegt beispielsweise ein Vergleich zwischen der jetzigen und der vergangenen Spielzeit. Am Ende des letzten Spieljahres wies die TSG über die gesamte Saison einen durchschnittlichen Ballbesitzwert von 47 Prozent aus, und lag damit im unteren Drittel der Bundesliga. In der aktuellen Saison hingegen, steht man mit 54 Prozent unter den Top fünf. Spitzenreiter in dieser Statistik ist Gegner Bayern mit 65 Prozent.

Auch in puncto Passsicherheit hat sich Hoffenheim im Vergleich enorm verbessert. Mit 75 Prozent Passquote fand man sich zuletzt im Mittelfeld wieder, aktuell bekleiden die „Nagelsmänner“ mit 80 Prozent ligaweit den fünften Rang. Führender auch hier der FC Bayern (87 Prozent).

Besonders gesteigert hat sich bei Hoffenheim aber die Anzahl der Abschlüsse pro Spiel. Aktuell liegt das Team aus Sinsheim mit fast 17 Schüssen pro Spiel auf Platz zwei, in 2015/16 waren es nur elf. Ganz oben damals wie heute, sie ahnen es schon, der deutsche Rekordmeister. In der statistischen Kategorie Shot accuracy stehen beide jedoch vergleichsweise schlecht da. Hoffenheim liegt mit einem Wert von 43 Prozent gar nur auf Platz 15, Bayern auf Platz zwölf (44 Prozent).

Bayern hat nebenbei in der Bundesliga noch nie gegen Hoffenheim verloren.

Personal & Schlüsselspieler

Der letztjährige Torschützenkönig Robert Lewandowski kommt immer besser in Form. Bisher hat der Pole schon wieder sieben Tore auf dem Konto. Zuletzt erzielte er zwei Treffer gegen Augsburg in der Bundesliga, sowie gegen Eindhoven in der Champions League. Überdies nimmt Lewandowski im Schnitt ligaweit die meisten Abschlüsse und traf, zu allem Überfluss für Gegner Hoffenheim, gegen keinen Bundesliga-Torhüter häufiger als Oliver Baumann.

Sicher fehlen wird den Bayern der Spanier Javi Martinez. Für Franck Ribery, der in elf Spielen gegen Hoffenheim an 15 Treffern beteiligt war, wird es mit einem Einsatz wohl eng werden.

Die Hoffenheimer Offensive gehört dank Spielern, wie Sandro Wagner oder Kerem Demirbay zu einer der Besten in der Bundesliga. In der Defensive geht daher die Leistung von Niklas Süle, oder den beiden Neuzugängen Benjamin Hübner und Kevin Vogt, meist etwas unter. Vor allem in Sachen Größe haben Vogt und Hübner die TSG-Abwehr buchstäblich auf ein höheres Niveau gehoben.

Verletzungsbedingt fehlen werden wohl Pirmin Schwegler und Mark Uth.

So könnten sie spielen

Bayern München: Neuer – Lahm, Boateng, Hummels, Alaba – Xabi Alonso – Vidal, Kimmich – Müller, Douglas Costa – Lewandowski

TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Süle, Vogt, Hübner – Kadarabek, Toljan – Rudy – Rupp, Demirbay – Wagner, Kramaric

Ral, abseits.at

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