Der FC Bayern München gewann am Wochenende das Heimspiel gegen den FC Ingolstadt mit 2:0. Wir berichteten vor der Partie, dass Bayern-Coach Guardiola einen... Den Bayern alles abverlangt: Guardiola gratuliert Hasenhüttls Mannschaft

_Ramazan Özcan - FC IngolstadtDer FC Bayern München gewann am Wochenende das Heimspiel gegen den FC Ingolstadt mit 2:0. Wir berichteten vor der Partie, dass Bayern-Coach Guardiola einen heißen Tanz erwartete und der Spanier sollte recht behalten, denn der ambitionierte Aufsteiger verlangte dem deutschen Rekordmeister alles ab! Es dauerte 65 Minuten, ehe der Tabellenführer das starke Pressing der Gäste zum ersten Mal überwinden konnte. Nach dem 1:0 durch Robert Lewandowski folgte zehn Minuten später der zweite Treffer von Philipp Lahm, der endgültig die Entscheidung brachte. Wir wollen uns nun einige Statistiken rund um die Partie ansehen, bevor wir die Leistung der beiden ÖFB-Legionäre Özcan und Hinterseer genauer betrachten.

Herbstmeistertitel ein gutes Omen

Die Zuschauer im Allianz Stadion durften sich am Wochenende wettbewerbsübergreifend zum 14. Mal in Folge über drei Punkte freuen. Der FC Bayern München ist nun zum 21. Mal in der Vereinsgeschichte Herbstmeister, wobei in den letzten fünf Jahren keine andere Mannschaft zu diesem Zeitpunkt an der Spitze der Tabelle stand. Nur drei Mal konnten die Bayern bisher im Titelrennen abgefangen werden, wenn sie nach der Hälfte aller Bundesligapartien ganz oben standen.

Ingolstadt erfrischend offensiv

Ralph Hasenhüttl gab vor der Partie die Devise aus angesichts des übermächtigen Gegners nicht in Ehrfurcht zu erstarren: „Bevor wir uns mit zehn Mann hinten reinstellen und erst recht drei bis vier Stück kriegen, versuchen wir es lieber auf unsere Art: mutig“. Er wird nach der Partie stolz auf seine Mannschaft gewesen sein, denn Ingolstadt lieferte den Bayern einen packenden Kampf, stand sehr hoch und attackierte den Gegner im eigenen Stadion unermüdlich. Sie zwangen die sonst so passsichere Mannschaft von Pep Guardiola mittels ihres starken Pressings zu zahlreichen Ballverlusten, der Rekordmeister fand insbesondere in der ersten Halbzeit keine offene Räume vor, sodass die Bayern nur selten zu Abschlüssen kamen. Nach den ersten 45 Minuten lautete das Torschussverhältnis 6:4 für die Gäste!

Routine und Polyvalenz

Am Ende setzte sich dann doch die Routine durch. Der FC Ingolstadt hatte wie erwartet Probleme das intensive Pressing bis zum Schluss konsequent durchzuziehen und Guardiolas Umstellungen stellten sich wieder einmal als goldrichtig heraus. Er zog Lahm von rechts hinten ins rechte offensive Mittelfeld, während Kimmich diese Position aufgab und fortan als Sechser spielte. Javi Martinez rutschte in die Innenverteidigung zurück und verdrängte Holger Badstuber auf die linke Position der Viererkette. Rafinha wechselte die Flügel und nahm Lahms Platz rechts in der Abwehrkette ein. Ein Musterbeispiel dafür, wie Guardiola die Ausrichtung seiner Mannschaft auch ohne zahlreiche Wechsel ändern kann.

Özcan hält Partie lange offen

Gleich vorweg: Der kicker bewertete beide österreichischen Ingolstadt-Legionäre mit der Note 4, die besonders im Fall von Ramazan Özcan zu hart ausfiel. Der Keeper hielt die Partie lange offen und verhinderte vor dem ersten Gegentor mit starken Paraden gegen Lewandowski und Müller einen früheren Rückstand. Özcan wehrte insgesamt fünf Schüsse auf sein Tor ab, bei den beiden Gegentoren trifft ihn keine Schuld. sportal.de sah dies auch so und gab dem Österreicher die Note 3.

Hinterseer reibt sich für die Mannschaft auf

Auch Lukas Hinterseer wird sich nicht viel vorwerfen lassen müssen. Das starke Pressing der Gäste begann beim Stürmer, der bis zu seiner Auswechslung in der 78. Minute unermüdlich für seine Mannschaft rackerte und den Innenverteidigern der Bayern keine Zeit ließ in Ruhe einen Pass zu spielen. Einige Minuten vor seiner Auswechslung sah man dem Offensivspieler zwar seine Müdigkeit an, zu diesem Zeitpunkt lief er allerdings auch schon zehn Kilometer, die er zum großen Teil in einem sehr hohen Tempo absolvierte. Obwohl Hinterseer zwölf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit ausgewechselt wurde, absolvierte er die meisten Sprints aller Akteure am Platz (33) und die zweitmeisten intensiven Läufe (82). Während er im Spiel gegen den Ball für seine Mannschaft also enorm wertvoll war, fand er bei eigenem Ballbesitz leider kaum Torchance vor. Insgesamt gab der Österreicher nur einen Distanzschuss ab und bereitete ansonsten auch keine Schussversuche für seine Mannschaftskollegen vor. Für seine Leistung bekam Hinterseer von sportal.de die Note 3,5.

Die Stimmen nach dem Spiel

Pep Guardiola (Trainer FC Bayern München): „Wir haben mit unserer bestmöglichen Mannschaft gespielt, dennoch wurde uns alles abverlangt. Ein großes Kompliment an den FCI für sein mutiges Auftreten, das war heute ein Spektakel für das Publikum. Wir hatten zeitweise große Schwierigkeiten mit dem Pressing der Ingolstädter.“

Ralph Hasenhüttl Trainer FC Ingolstadt): „Es war ein interessantes Spiel, das wir sehr lange offen gestaltet haben. Vor der Pause hatten wir hervorragende Chancen, sogar in Führung zu gehen. Ich glaube, wir haben uns heute einmal mehr Respekt in der Bundesliga erarbeitet. Die Tore der Bayern zeigen die individuelle Klasse ihrer Akteure – Glückwunsch an den FC Bayern zur Herbstmeisterschaft.“

Ramazan Özcan (FC Ingolstadt): „Es ist Schade, dass das Ergebnis letztendlich nicht das ganze Spiel wiederspiegelt. Die Gegentreffer waren bitter – in der ersten Halbzeit konnte ich den Torschuss von Lewandowski noch mit den Fingerspitzen entschärfen, in der zweiten nicht mehr. Bei den Gegentreffern zeigt sich natürlich auch die Weltklasse der Bayern. Wir hätten es vielleicht auffangen können, wenn wir unsere Chancen genutzt hätten, aber ich denke, wir haben uns hier richtig gut präsentiert.“

Quelle: bundesliga.de

Stefan Karger, abseits.at

Stefan Karger

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