Nach jedem Spieltag der deutschen Bundesliga fassen wir die wichtigsten Ereignisse, Daten und Fakten für euch zusammen. Heute sehen wir uns an was am... Der 16. Spieltag in Deutschland: Das Imperium schlägt zurück

BundesligaNach jedem Spieltag der deutschen Bundesliga fassen wir die wichtigsten Ereignisse, Daten und Fakten für euch zusammen. Heute sehen wir uns an was am 16. Spieltag alles geschah.

Bayern deklassiert Leipzig

Um das Fazit des Bundesliga-Spitzenspiels bereits vorweg zunehmen: die Bayern waren mindestens ein bis zwei Nummern zu groß für den bislang so forsch auftretenden Aufsteiger. Eklatanter Unterschied zwischen den beiden tabellarisch besten deutschen Mannschaften: Während der deutsche Rekordmeister aus den Begleitumständen und dem medialen Getöse um diese Partie das letzte bisschen extra Motivation zog, wirkten die unerfahrenen Leipziger dadurch eher gehemmt.

Zwar kamen die Leipziger in den ersten Minuten zunächst gut ins Spiel, doch spätestens nach dem 1:0 der Münchner durch Thiago setzte sich das rot-weiße Rollkommando in Bewegung -und erdrückte die „Bullen“ regelrecht.

Bayern–Trainer Carlo Ancelotti überraschte vor dem Spiel mit der Maßnahme, Thomas Müller und Franck Ribery zunächst auf der Bank zu lassen. Falls sich dieses Spiel nicht so entwickelt hätte, wie es aber nun mal tat, wäre der Italiener dafür bestimmt in der Luft zerrissen worden. Auch die Aufstellung des zuletzt häufig kritisierten Xabi Alonso wäre ihm wohl dann um die Ohren geflogen. Leipzigs Coach Ralph Hasenhüttl setzte im Mittelfeld überraschend doch auf die Dienste des angeschlagenen Naby Keita. Eine Entscheidung, die er nach dem Spiel in einem Interview bereuen sollte. Denn Keita war alles andere als fit und auf der Höhe des Geschehens. Vor dem 2:0 der Bayern, durch eben jenen so gescholtenen Alonso, verlor der Mann aus Guinea den Ball im Mittelfeld an den überragenden Thiago, der seinen Landsmann dann mustergültig bediente.

Die Leipziger wirkten danach komplett von der Rolle, was sich in einem überharten Spiel und dem bösen taktischen Foul von Emil Forsberg an Philipp Lahm niederschlug. Konsequenz: glatt Rot für den Schweden. Danach schalteten die Bayern in den Cruise-Modus, kamen aber durch einen Elfmeter von Robert Lewandowski noch zum 3:0.

Die Münchner waren am Ende in allen Bereichen überlegen, was ein Schussverhältnis von 24:5, eine Ballbesitzquote von 76 Prozent und eine Passquote von 89 Prozent mehr als verdeutlicht. Die Bayern gegen damit mit drei Punkten Vorsprung auf Leipzig und „Weihnachtsmeister“ in die Winterpause.

Trainer, where art thou? – Der Abstiegskampf

Das so gern bemühte Trainerkarussell hat sich in dieser Hinrunde bislang als waschechte Zentrifuge erwiesen. Von den Mannschaften ab Tabellenplatz 18 bis hinauf zum zwölften Platz haben bereits alle ausnahmslos denjenigen Trainer entlassen, mit dem sie in die Saison gingen.

Die jüngste Demission eines Übungsleiters erfolgte bei Borussia Mönchengladbach. Einen Tag nach der 1:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg gab der Verein bekannt, dass Trainer Andre Schubert ab sofort beurlaubt sei. Die Fohlen mussten in 16 Spielen sieben Niederlagen hinnehmen, erzielten nur 15 Tore und stehen mit mageren 16 Punkten auf Platz 14 – und damit bereits im roten Bereich der Tabelle. Vor allem zu denken gegeben haben dürfte den Verantwortlichen die Art und Weise, wie die Mannschaft in den letzten Spielen auftrat. In der Offensive war man an Einfallslosigkeit nicht zu überbieten und hinten wirkte die Abwehr komplett verunsichert. Auch gegen den VfL kam trotz einer hohen Ballbesitzquote nur ein Tor durch Thorgan Hazard zu Stande. Ironischerweise übernimmt der zuvor bei Gegner Wolfsburg entlassene Dieter Hecking für den glück-und scheinbar planlosen Schubert. Die Wölfe können nach Toren von Daniel Caliguri und Mario Gomez und zwei Siegen in Folge erstmal durchatmen. Das letzte Wort in Sachen Trainer Valerie Ismael scheint aber auch hier noch nicht gesprochen.

In Hamburg scheint sich die Mannschaft, trotz der andauernden Querelen im Verein, unter dem neuen Trainer Markus Gisdol wohl endgültig stabilisiert zu haben. Gegen Schalke 04 gelang zum Abschluss des Jahres ein überzeugender 2:0 – Erfolg durch Tore von Nicolai Müller und Bobby Wood. Der geschasste Sportvorstand Dietmar Beiersdorfer wird übrigens nicht das Amt des Sportdirektors bekleiden. Dass die überhaupt zur Debatte stand, ist wahrscheinlich auch nur in einem so chaotischen Gebilde wie der HSV derzeit darstellt möglich. Dank des, zumindest sportlich, einigermaßen versöhnlichen Jahresabschlusses, überwintert Hamburg auf dem Relegationsplatz.

Auch in Augsburg versuchte man zuletzt durch einen Trainerwechsel neue Impulse zu setzen. Merkwürdig muteten jedoch die Umstände der Entlassung von Dirk Schuster in der letzten Woche an. Augsburgs Sportdirektor begründete die Trennung mit dem spielerischen Ansatz Schusters, der seinem Verständnis von Fußball nicht Rechnung trage. Hier fragt man sich schon, ob man vor der Verpflichtung des damaligen „absoluten Wunschtrainers“ (Zitat Reuter) dessen Wirken überhaupt genau und intensiv analysiert sowie dessen Tauglichkeit überprüft hat. Schusters vorherige Mannschaft Darmstadt war ja nicht gerade für das Abbrennen eines Offensivfeuerwerks bekannt. Die defensive Spielweise, die auch Augsburg unter Schuster an den Tag legte, dürfte also eigentlich niemanden überrascht haben. Trotzdem wurde dies dem aktuellen Trainer des Jahres zum Verhängnis. Als Interimsnachfolger übernahm der Leiter der Nachwuchsleistungszentrum Manuel Baum. Dieser startete gleich mal mit einem Sieg gegen Gladbach und einem 1:1 gegen Borussia Dortmund am Dienstag. Hierbei hatte Baums Mannschaft aber enormes Glück. Der BVB war die klar überlegene Mannschaft und hätte dieses Spiel gewinnen müssen (Tore: Ji Dong-won für Augsburg und Ousmane Dembele für Dortmund). Trotzdem hat Baum nun gute Aussichten auf eine Weiterbeschäftigung.

Bei den beiden letztjährigen Aufsteigern Darmstadt 98 und dem FC Ingolstadt zeigten die Trainerwechsel sehr unterschiedliche Wirkungen. Während Darmstadt nach der Entlassung von Norbert Meier weiter sieglos ist und auch das Spiel gegen Hertha 2:0 verlor (Tore: Marvin Plattenhardt und Salomon Kalou), gelang den Schanzern unter dem neuen Trainer Maik Walpurgis vorerst die Wende zum Besseren. Diese Volte begann ironischerweise beim 1:0-Auswärtsefolg bei Darmstadt, eines der letzten Spiele Meiers. Unter Walpurgis holte man zuletzt zehn Punkte in fünf Spielen und sah wieder Licht am Ende des Abstiegskampf-Tunnels. Am letzten Spieltag in diesem Jahr musste man jedoch eine 1:2-Heimniederlage gegen Freiburg hinnehmen (Tore: Markus Suttner für Ingolstadt – Florian Niederlechner traf zweimal für Freiburg). Nichtsdestotrotz verfügt Ingolstadt über gute Perspektiven den Klassenerhalt zu schaffen, während es für Darmstadt mit acht Punkten aus 16 Spielen extrem schwer wird. Als Topkandidat für die Nachfolge Meiers gilt bei den Lilien übrigens Holger Stanislawski.

Werder Bremen hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten unter dem neuen Trainer Alexander Nouri ebenfalls stabilisiert. Das etwas glückliche 1:1 gegen die TSG Hoffenheim war bereits das fünfte ungeschlagene Spiel in Folge. Die Tore erzielten Sandro Wagner für Hoffenheim und Serge Gnabry für Werder. Voraussichtlich werden sich die Grün-Weißen im neuen Jahr in sicherere Gefilde aufmachen. Gegner Hoffenheim bleibt auch im 16. Saisonspiel ungeschlagen.

Zahlen und Fakten zu den restlichen Partien

FC Köln 1:1 Bayer Leverkusen

Anthony Modeste hat gegen Leverkusen seine Torflaute beendet und kommt nun auf 13 Treffer nach 16 Spieltagen, das war zuletzt Lukas Podolski vor fünf Jahren im Kölner Trikot gelungen.

Köln hat jetzt mehr Punkte auf dem Konto (25) als in der kompletten Hinrunde der letzten Saison (24).

Leverkusen hat nur 21 Punkte auf dem Konto. Nach 16 Spieltagen ist das die schlechteste Ausbeute seit elf Jahren, als sich Augenthaler, Völler und Skibbe auf der Trainerbank abklatschten.

Wendell erzielte erst sein zweites Bundesliga-Tor und beendete eine Durststrecke von 52 Spielen ohne Treffer.

In einem fairen Derby agierten vor allem die Kölner mit nur sechs Fouls selten aggressiv, Leverkusen foulte deutlich öfter (14 Mal).

Eintracht Frankfurt 3:0 FSV Mainz 05

Bei der Partie zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FSV Mainz 05 gab es eine entscheidende Situation: Die Rote Karte für Jhon Cordoba. Für den FSV war dies schon der fünfte Platzverweis in dieser Saison; das ist Bundesliga-Höchstwert und nie zuvor kassierte Mainz in einer Bundesliga-Saison so viele Platzverweise!

29 Punkte nach 16 Spieltagen sind Frankfurts beste Ausbeute im Zeitalter der Drei-Punkte-Regel.

Nach zwei Spielen ohne Tor traf die Eintracht wieder; Branimir Hrgota hatte auch das zuvor letzte Eintracht-Tor erzielt (beim 1:1 in Augsburg ebenfalls zum 1:0) und schnürte seinen ersten Doppelpack seit Mai 2013 (damals für Mönchengladbach in Mainz!)

Aymane Barkok verwertete seine ersten beiden Torschüsse in der Bundesliga (in Bremen und gegen Mainz).

Frankfurt brachte vier Torschüsse aufs das Mainzer Tor, der FSV sechs auf das Eintracht-Gehäuse; dennoch gab es den höchsten Heimsieg unter Niko Kovac.

Tor des Spieltages

Marvin Plattenhardt:  Bist du nicht willig so brauch ich Gewalt: Der Berliner Plattenhardt nahm sich dieses Sprichwort zum Leidwesen von Gegner Darmstadt sehr zu Herzen. Nach dem in der ersten Halbzeit der Ball für seine Hertha einfach nicht den Weg ins Tor finden wollte, hielt der Außenverteidiger bei einem direkten Freistoß aus circa 30 Metern einfach mal drauf. Das Ergebnis: ein absolutes Traumtor!

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