Was geschah alles am 19. Spieltag der deutschen Bundesliga? Wir fassen die Geschehnisse für euch zusammen! Dortmund atmet auf So nervenaufreibend wie sich das... Der 19. Spieltag in Deutschland: Drama in Augsburg und Dortmunder Glückseligkeit

Pierre-Emerick Aubameyang - Borussia Dortmund_abseits.atWas geschah alles am 19. Spieltag der deutschen Bundesliga? Wir fassen die Geschehnisse für euch zusammen!

Dortmund atmet auf

So nervenaufreibend wie sich das Heimspiel gegen RB Leipzig am Ende gestaltete, hätte es für die Dortmunder gar nicht sein müssen. Allein Marco Reus hatte Chancen, um zwei Spiele zu entscheiden. Mit dem knappen 1:0 gegen den Tabellenzweiten setzte der BVB dennoch ein Ausrufezeichen im Kampf um die direkte Champions League – Qualifikation.

Die Mannschaft von Thomas Tuchel zeigte sich von Beginn an in guter Verfassung und war über die gesamten 90 Minuten das spielbestimmende Team. Vor allem das Umschaltspiel des BVBs funktionierte hervorragend: so schlug Dortmund Leipzig praktisch mit ihren eigenen Waffen. Auch der Spielaufbau aus der in der Abwehr neueingeführten Dreierkette funktionierte dank eines starken Marc Batra besser als zuletzt.

Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl musste vor dem Anpfiff auf die Offensivspieler Emil Forsberg, Timo Werner und Marcel Sabitzer verzichten. Aufgrund des qualitativ wie quantitativ eher kleinen Kader der Sachsen, ein nicht zu kompensierender Aderlass, wie das wenig durchschlagkräftige Angriffsspiel bestätigte.

Beim Tor des Tages durch Pierre-Emerick Aubameyang patzte jedoch die Defensive der Leipziger.  Die beiden Innenverteidiger Marvin Compper und Willi Orban rückten jeweils schlecht raus und waren im Zweikampf gegen Ousmane Dembele nicht konsequent genug. Die Folge: der junge Franzose nahm mit zwei einfachen Tricks die zentralen Verteidiger aus dem Spiel, konnte ungehindert Flanken und Aubameyang im Strafraum frei einköpfen.

Auch diesmal gelang es dem BVB jedoch nicht, das Spiel frühzeitig zu entscheiden, was sich kurz vor Schluss beinahe erneut gerächt hätte, als der eingewechselte Federico Palacios – Martinez in der Nachspielzeit den vermeintlichen Ausgleich erzielte. Das Tor wurde jedoch, unter kollektivem Aufatmen im Signal-Iduna-Park, wegen einer Abseitsstellung zu Recht nicht anerkannt. Einen Punkt hätten sich die Leipziger an diesem Abend auch nicht verdient.

Beide Trainer sahen dies nach dem Schlusspfiff ähnlich. Tuchel meinte, dass sich beim Ergebnis ein 4:0 als 1:0 verkleidet und seine Mannschaft auf einem hohen Niveau verteidigt hätte. Einziger Vorwurf: „Leider haben wir vergessen, den Deckel draufzumachen.“ Hasenhüttl gratulierte dem BVB zu einem verdienten Sieg, war gleichzeitig aber stolz auf sein Team, das sich trotz der Personalprobleme teuer verkauft habe.

Hamburg der Gewinner im Abstiegskampf

Nach zwei lethargischen Vorstellungen zum Jahresanfang war der Hamburger SV beim 1:0 über Bayer Leverkusen zumindest kämpferisch wieder in der Spur. Bayer dagegen agierte im Hamburger Volksparkstadion offensiv erschreckend harm –und ideenlos. Dies nur auf das Fehlen des wegen Transferunregelmäßgkeiten in der Vergangenheit für vier Monate gesperrten Hakan Calhanoglu zurückzuführen, würde sicherlich zu kurz greifen. Mit diesem Personal sowie Potenzial im Angriff hätte es gegen eine der schwächsten Defensiven der Liga eindeutig zu mehr Möglichkeiten reichen müssen. Ironischerweise erzielte das Tor des Tages ein Spieler, dessen Gehalt aktuell noch von Bayer bezahlt wird: Kyriakos Papadopoulos. Der Grieche traf nach einer Ecke zum nicht unverdienten Sieg für den HSV.

Der VfL Wolfsburg schafft es nicht, sich aus dem Tabellenkeller zu verabschieden. Nachdem es jahresübergreifend zu drei Siegen in Folge reichte – wobei niemand so recht sagen kann, wie diese Erfolge zu Stande kamen, denn an den überragenden Leistungen des VfLs kann es nicht gelegen haben – kassierte das Team von dem weiterhin umstrittenen Valerien Ismael beim 0:1 in Köln die zweite Pleite in Serie. Per Foulelfmeter entschied Anthony Modeste in der 81. Minute diese Partie zu Gunsten der Kölner, die über die gesamte Spielzeit gesehen das bessere Team waren und sich den Sieg somit verdienten.

Aus einem schwachen Bundesligaspiel zwischen Hertha BSC und dem FC Ingolstadt gingen die Berliner als nicht unverdienter Sieger hervor. Das Tor des Tages fiel bereits in der ersten Minute durch den Japaner Genki Haraguchi; zuvor hatte der Ingolstädter Roger folgenschwer gepatzt. Bester Spieler auf dem Platz war Hertha-Keeper Rune Jarstein, der seiner Mannschaft das ein um andere Mal mit starken Paraden den Sieg rettete.

Was war das für ein Spiel zwischen dem FC Augsburg und Werder Bremen. Nachdem in der ersten Hälfte zunächst die Gastgeber aus Augsburg mehr Spielanteile hatten, ging Werder in der 26. Minute durch Theodor Gebre Selassie in Führung. Die Freude darüber hielt bei den Norddeutschen jedoch nicht lange an, da Jonathan Schmid nur zwei Minuten später nach Vorlage des überragenden Raul Bobadilla den Ausgleich erzielte. In der zweiten Hälfte übernahm Bremen dann das spielerische Kommando und kam per Foulelfmeter durch Max Kruse zum verdienten Führungstreffer. Als alles danach aussah, als würde Werder dieses Spiel nach Hause verwalten, gelang Augsburg dank des Durchsetzungsvermögens von Ja-Cheol Koo der Ausgleich. Nach Vorlage des Südkoreaners setzte Bobadilla in der dritten Minute den 3:2 – Schlusspunkt einer in der Endphase dramatischen Partie.

Darmstadt 98 belegt nach der der 0:2–Niederlage in einem zerfahrenen Hessenderby gegen Eintracht Frankfurt weiterhin abgeschlagen den letzten Tabellenplatz. Offensiv ist die Mannschaft von Thorsten Frings einfach nicht erstligatauglich und geht mit gerade einmal neun Punkten nach 19 Spielen wohl auf Bundesliga-Abschiedstournee.

Shortnotes

Die Bayern nur mit einem Punkt: Die Schwächeperiode des Rekordmeisters im neuen Jahre setzte sich auch im Heimspiel gegen aufopferungsvoll kämpfende Schalker fort. Die Bayern gingen offensive erneut ziemlich einfallslos zu Werke und mussten sich zum wiederholten Male bei ihrem überragenden Stürmer Robert Lewandowski bedanken, der in der neunten Minute das zwischenzeitliche 1:0 erzielte. Nur vier Minuten später kamen die Knappen durch einen direkten Freistoß von Naldo zum Ausgleich. Manuel Neuer sah dabei alles andere als souverän aus.

Gladbach sieht auch daheim: Zunächst wies in der hartumkämpften Begegnung zwischen Borussia Mönchengladbach und dem SC Freiburg nichts auf ein klares Ergebnis hin. Dank eines erneut überragenden Lars Stindl kamen die Fohlen dann auch erst in der 73. Minute zum 1:0. Danach traten die Gladbacher aber wie entfesselt auf und erhöhten das Ergebnis aufgrund der Treffer von Raffael und Patrick Herrmann, der nach dreimonatiger Verletzungspause eingewechselt wurde, noch auf ein (zu) deutliches 3:0.

Hoffenheim souverän: Kein Sandro Wagner – kein Problem; so oder ähnlich könnte das Motto des 4:0-Erfolgs der Hoffenheimer über Mainz 05 lauten – falls man denn eines benötigen würde. Der Toptorjäger der TSG musste aufgrund einer Sperre von der Tribüne aus zuschauen, wie seine Stürmerkollegen gleich für alle vier Treffer verantwortlich waren. Zunächst traf Mark Uth bereits in der fünften Minute, die eingewechselten Marco Terrazzino und Adam Szalai (2) sorgten zwischen der 82. und 91. Minute für den Endstand.

Feelgood – Story des Spieltages

Patrick Herrmann:  In den letzten eineinhalb Jahren war der Patrick Herrmann wirklich nicht vom Schicksal begünstigt. Immer wieder fiel er wegen schwerer Verletzungen aus. Im Spiel gegen Freiburg wurde Herrmann unter dem Jubel der Fans nach einer erneut mehrmonatigen Verletzungspause eingewechselt und traf gleich zum 3:0. Nach dem Spiel war in den Interviews mit dem Herrmann zu sehen, dass dem deutschen Nationalspieler vor Erleichterung und Glück die Tränen in den Augen standen.

Ral, abseits.at

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