Martin Hinteregger feierte vergangene Runde einen 5:1-Kantersieg gegen den SV Werder Bremen, bei dem mit Zlatko Junuzovic ein weiterer Österreicher in der Startaufstellung stand.... Hinteregger gewinnt Duell gegen Junuzovic: Werder gegen Gladbach chancenlos

_Martin Hinteregger - Borussia MönchengladbachMartin Hinteregger feierte vergangene Runde einen 5:1-Kantersieg gegen den SV Werder Bremen, bei dem mit Zlatko Junuzovic ein weiterer Österreicher in der Startaufstellung stand. Florian Grillitsch konnte sich die Partie nur im TV ansehen, da er sich vergangenen Dienstag beim Training eine Fußprellung zuzog und so vom ungarischen Neuzugang Laszlo Kleinheisler ersetzt werden musste. Wir sehen uns einige Aspekte der Partie an und verraten euch, wie sich die beiden österreichischen Nationalspieler schlugen.

Alles neu am linken Werder-Flügel

Der SV Werder Bremen musste neben Grillitsch auch Ulisses Garcia vorgeben, der als linker Außenverteidiger aufgelaufen wäre. Da Santiago Garcia eine Gelbsperre absitzen musste und Janek Sternberg noch länger verletzt ausfällt, wurde der 19-jährige Leon Guwara ins kalte Wasser geworfen. Beide Spieler konnten, so wie die meisten ihrer Mitspieler, in dieser Partie nicht überzeugen, bekamen von ihrem Coach aber dennoch Lob. Guwara hatte zwar einige vielversprechende Szenen, zeichnete sich allerdings auch für zwei Stellungsfehler verantwortlich, die zu Gegentreffern führten. Auch Laszlo Kleinheisler ackerte sich redlich ab und Florian Grillitsch wird in den nächsten Wochen den Zweikampf um einen Platz in der Startaufstellung mit dem ehemaligen Videoton-Spieler aufnehmen müssen.

Trotz Freitagsspiel drei Punkte

Borussia Mönchengladbach konnte keines der letzten sechs Freitagsspiele für sich entscheiden, im siebten Anlauf, nach mehr als zwei Jahren, wurde dieser Fluch nun gebannt. Die spielfreudigen Hausherren verwöhnten die Zuschauer immer wieder mit schnellen und sehenswerten Kombinationen, wobei sie die schlechten Staffelungen der Gäste gut ausnutzten. Nachdem Pizarro per Elfmeter den Spielstand auf 1:3 verkürzte hatte der SV Werder eine gute Phase, doch spätestens nachdem Raffael den Vorsprung wieder auf drei Tore ausbaute, übernahm die Borussia erneut das Kommando.

Christensen und Dahoud überragend und begehrt

Zwei Spieler stachen bei den Hausherren besonders heraus und bekamen vom kicker auch die Note 1. Innenverteidiger Andreas Christensen machte nicht nur in der Defensive einen starken Eindruck, sondern trug sich auch das erste Mal als Torschütze in der deutschen Bundesliga ein. Die Chelsea-Leihgabe erzielte sogar einen Doppelpack, was die Gladbach-Funktionäre vielleicht sogar mit gemischten Gefühlen aufgenommen haben werden. Der Verein bemüht sich nämlich den Innenverteidiger langfristig an den Klub zu binden, was mit jeder Top-Leistung des Youngsters deutlich schwieriger wird. Die Leihe des Abwehrspielers gilt auch noch für das kommende Jahr, danach könnte er als Terry-Nachfolger an die Stamford Bridge zurückkehren.

Auch um den zweiten Spieler, der gegen die Bremer glänzte, müssen sich die Gladbach-Verantwortlichen sorgen, denn der defensive Mittelfeldspieler Mahmoud Dahoud soll bei beiden Top-Klubs aus Manchester weit oben in der Liste stehen. Pep Guardiola, der ab der kommenden Saison die Geschicke von Manchester City leiten wird, outete sich bereits als Fan des Mittelfeldtalents. Weiters fragte auch Juventus Turin in der Winterpause an, blitzte aber ab.

Martin Hinteregger mit ausbaufähigen Leistung

Martin Hinteregger begann neben Christensen im Abwehrzentrum und man sah dem österreichischen Nationalspieler in einigen Szenen noch die mangelnde Spielpraxis an. Die Vorwürfe beim verschuldeten Elfmeter werden sich in Grenzen halten, da die Situation ein wenig unglücklich war. Verbesserungswürdig sind aber sicherlich sein Zweikampfverhalten und vor allem sein Passspiel. Hinteregger fabrizierte einige Fehlpässe, aus denen Konter der Gäste resultierten. Der Innenverteidiger wird sich jedoch zukünftig noch an die Laufwege seiner Mitspieler gewöhnen und das Zusammenspiel wird hoffentlich schon bald anders aussehen. Der Abwehrspieler kam auf 42 Ballkontakte und spielte 31 Pässe, von denen nur 55% bei seinen Mitspielern ankamen. Er gewann nur 8 seiner 17 Zweikämpfe (47,1%), was für einen Innenverteidiger sicherlich nicht zufriedenstellend ist. Dennoch erhielt er vom kicker eine freundliche 3,5, sportal.de bewertete ihn mit der Note 4.

Junuzovic fand lange nicht ins Spiel

Zlatko Junuzovic stand bis zur 86. Minute am Platz und fiel in der zweiten Halbzeit positiv auf. In den ersten 45 Minuten fand er jedoch kaum in die Partie hinein und konnte nur wenig Akzente setzen. Seine Gesamtbilanz in der Offensive liest sich aber von den Zahlen her recht gut, denn der österreichische Nationalspieler schoss drei Mal aufs gegnerische Tor und bereitete fünf Torschüsse seiner Mitspieler vor. Insgesamt kam der Mittelfeldspieler auf 56 Ballkontakte und spielte 35 Pässe, von denen 74% bei seinen Mitspielern ankamen. Leider gewann der Österreicher nur 5 seiner 19 Zweikämpfe (26,3%), was nicht nur für seine Verhältnisse ein ganz schwacher Wert ist. Der kicker bewertete Junuzovic mit der Note 4,5, sportal.de gab ihm eine glatte 4.

Die Stimmen nach der Partie

André Schubert (Trainer Borussia Mönchengladbach): „“Der Sieg ist aus meiner Sicht total verdient. Wir haben uns von den zwei Niederlagen nicht verrückt machen lassen und heute wieder das gezeigt, was wir können. Die Leistung der Jungs war eindrucksvoll. Man hat gesehen, dass wir, wenn wir ins Rollen kommen, nur schwer zu stoppen sind. Wir haben das Spiel von Anfang an dominiert, früh attackiert und sind damit zu vielen Ballgewinnen in der gegnerischen Hälfte und folglich zu Torchancen gekommen. Auch unser Umschaltspiel hat sehr gut funktioniert, die Jungs sind sehr gut nachgerückt und haben auch die Rückräume abgesichert. Ich bin sehr zufrieden.“

Viktor Skripnik (Trainer Werder Bremen): „Mönchengladbach war einfach besser als wir. Wir müssen in den entscheidenden Momenten konsequenter sein, das hat uns heute gefehlt. Und wir haben einen sehr guten Gegner erwischt, die Körpersprache der Gladbacher war von Beginn an sehr stark. Wir machen derzeit unsere Schritte, aber wir machen sie langsam. Wir müssen trotzdem weiter an uns glauben, es gibt noch genügend Spiele. Wir haben genug Qualität, aber es muss auch alles passen.“

Zlatko Junuzovic: „Wir haben die Gladbacher viel zu einfach ins Spiel kommen lassen, haben viele Räume geboten und einfache Gegentore bekommen. Nach dem 1:3 hatten wir eine gute Chance noch einmal zurück ins Spiel zu kommen. Da hatten wir die Aggressivität, die wir uns von Anfang an vorgenommen haben. Dieses eine Spiel haben wir verbockt, aber wir müssen trotzdem die positiven Aspekte aus den ersten beiden Rückrundenspielen im Kopf behalten.“

Stefan Karger, abseits.at

Stefan Karger

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