Nach seiner erfolgreichen Zeit beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg reüssiert Guido Burgstaller nun auch in der Bundesliga. Was bisher geschah Ganz sicher kann man... Vorschau auf den 21. Spieltag in Deutschland: Trifft Guido Burgstaller auch gegen Köln?

FC Schalke 04 - Wappen mit Farben_abseits.atNach seiner erfolgreichen Zeit beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg reüssiert Guido Burgstaller nun auch in der Bundesliga.

Was bisher geschah

Ganz sicher kann man natürlich nie sein. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass ein zuvor in der zweiten Liga erfolgreicher Torjäger die Übersetzung seiner Leistungen in Deutschlands Beletage nicht schafft. Beispiele gibt es zu Genüge: früher einmal Jürgen Rische; oder etwas aktueller: Nils Petersen.

Auch bei Guido Burgstaller schwang ein gewisses Maß an Skepsis mit. Für den „Clubb“ erzielte er in der Hinserie 2016/17 zwar 14 Tore, doch wie schaut es in der Bundesliga aus, wenn das Spiel schneller und die Verteidiger besser werden? Nichtsdestotrotz trauten einige Vereine dem Österreicher den Sprung durchaus zu. Besser gesagt: die halbe Bundesliga wurde in der zweiten Transferperiode mit Burgstaller in Verbindung gebracht.

Gelandet ist er schließlich beim FC Schalke 04, einem Verein, der aktuell den eigenen Erwartungen hinterher hinkt. Das hängt auch mit der Tatsache zusammen, dass auf der Position des Mittelstürmers eine, vor allem verletzungsbedingte, Lücke klaffte. Neuzugang und Hoffnungsträger Breel Embolo brach sich früh das Sprunggelenk, Franco di Santo wird ebenfalls noch länger ausfallen und auch bei Klaas-Jan Huntelaar traten immer wieder folgenschwere Blessuren auf. Folglich erzielte Schalke bis zur Winterpause nur 20 Tore in 16 Spielen – zu wenig für die internationalen Ambitionen.

Mit der kolportierten Ablösesumme von 1,5 Millionen gingen die Schalker zwar ein eher geringes Risiko ein, doch stellte sich schon die Frage, ob ausgerechnet ein Zweitliga-Stürmer aus Österreich bei der erhofften Wende zum Besseren helfen kann?

Kurze Antwort: er kann. Gleich in der ersten Partie gegen Ingolstadt war Burgstaller der Mann des Spiels. Nach seiner Einwechslung war er bester Schalker und erzielte in der Nachspielzeit den 1:0-Siegtreffer.

Beim erschreckend schwachen Auftritt seiner Mannschaft beim 0:1 gegen Frankfurt war Burgstaller einer der wenigen, die zumindest so etwas wie Offensivgefahr ausstrahlten. Im Spiel bei den Bayern half er vor allem durch Defensivarbeit dabei mit, das 1:1-Unentschieden zu sichern.

Am letzten Wochenende erzielte Burgstaller gegen Hertha BSC seinen zweiten Bundesligatreffer. Schalke gewann 2:0 und konnte, aufgrund der Schwäche der Mannschaften von Platz zwei bis sieben, Punkte nach oben gut machen. Trotzdem liegen die Knappen mit 25 Punkten nur auf Platz 11; mit bereits acht Punkten Rückstand auf den Sechsten Berlin.

Doch Burgstallers Leistung –  neben der von Leon Goretzka sowie Nabil Bentaleb – geben Anlass zur Hoffnung auf eine Aufholjagd. Gegen Hertha erzielte er nicht nur sein zweites Tor im vierten Bundesligaspiel, sondern lieferte mit 11.61 gelaufener Kilometer die drittbeste Laufleistung seiner Mannschaft ab: für einen Stürmer ein mehr als respektabler Wert. Auch sonst ist er in das Spiel seines neuen Teams bereits sehr gut eingebunden. Eine Passquote von 65 Prozent ist dabei durchaus passabel, 19 Torschussbeteiligungen ebenfalls.

Sein Kerngeschäft bleibt jedoch das Toreschießen, dem er unter der Woche auch international nachkam. Im Auswärtsspiel bei PAOK Saloniki traf Burgstaller einmal und lieferte so seinen Beitrag zum 3:0 – Auswärtserfolg seiner Mannschaft. Auch wenn der griechische Vertreter nicht unbedingt der Maßstab sein sollte, hat Burgstaller damit durchaus seine Tauglichkeit für die Europa League nachgewiesen.

Burgstaller vs. Stöger

Am kommenden Sonntag möchten Burgstaller und Königsblau natürlich weiter an einer erfolgreichen Serie arbeiten. Beim Auswärtsspiel in Köln trifft Burgstaller dabei auf seinen Landsmann Peter Stöger, der aus dem ehemaligen Chaosklub in den letzten Jahren einen seriösen Bundesligist geformt hat. Trotz der Niederlage am letzten Wochenende in Freiburg liegen Stöger und der „Effzeh“ aktuell auf dem siebten Platz der Tabelle – und können sich somit durchaus noch Chancen auf die internationalen Plätz ausrechnen. Stöger muss vor der Partie jedoch den Ausfall von einigen Leistungsträgern verkraften. Fehlern werden dem Wiener dabei Leonardo Bittencourt, Marco Höger, Timo Horn, Kapitän Matthias Lehmann sowie Marcel Risse – also quasi ein Großteil der Mannschafts-Achse. So muss wohl Kölns Toptorjäger Anthony Modeste wieder den offensiven Alleinunterhalter spielen. Eine Rolle, die er aber durchaus gewohnt ist.

Da Stöger jedoch ein sehr gut funktionierendes Defensivsystem implementieren konnte,  welches auch unabhängig von einzelnen Personen funktioniert, kommt auf Burgstaller, Alessandro Schöpf und Co. eine sehr schwere Aufgabe zu.

Weitere Highlights am 21. Spieltag

Borussia Mönchengladbach vs. RB Leipzig: Nach dem RB – um Marcel Sabitzer und Stefan Ilsanker – die letzten beiden Partien gegen Dortmund und Hamburg verloren, beträgt der Abstand auf die Bayern nun bereits sieben Punkte. Die Mannschaft von Ralph Hasenhüttl dürfte mit dem bisherigen Saisonverlauf jedoch mehr als zufrieden sein, steht man doch derzeit auf einem direkten Champions League – Qualifikationsplatz, den RB aller Voraussicht nach auch halten wird. Dazu bedarf es aber eines Erfolgserlebnisses bei wiedererstarkten Gladbachern, die nach dem Trainerwechsel von Andre Schubert zu Dieter Hecking zu neuer Stabilität gefunden haben. Unter Hecking verlor Gladbach noch kein Spiel in der Bundesliga und schielt damit vielleicht sogar noch mit einem Auge auf die internationalen Plätze.

Borussia Dortmund vs. VfL Wolfsburg: Während der BVB trotz der jüngsten Negativerlebnisse bei Darmstadt und gegen Benfica Lissabon keine schlechte Saison spielt, findet sich Wolfsburg seit längerem in den unteren Tabellenregionen wieder. Beim letzten 2:1-Erfolg über Hoffenheim zeigte die Mannschaft von dem viel kritisierten Valerien Ismael zumindest in der zweiten Hälfte, zu was sie eigentlich fähig wäre. Die Dortmunder sind nach dem peinlichen Auftritt zuletzt gegen Darmstadt auf Wiedergutmachungskurs. Ein entscheidender Faktor in dieser Partie könnte die Sperrung der berühmten Südtribüne werden, die aufgrund von Fehlverhalten einiger BVB-Fans im Spiel gegen Leipzig für die Anhänger geschlossen bleibt.

Ral, abseits.at

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