Wir blicken auf die kommende Bundesligarunde in Deutschland, wobei wir uns in erster Linie auf die Partien mit österreichischer Beteiligung konzentrieren wollen. Der Samstag:... Vorschau auf den 26. Spieltag in Deutschland: Burgstaller mit Derby-Premiere

_Deutsche BUndesligaWir blicken auf die kommende Bundesligarunde in Deutschland, wobei wir uns in erster Linie auf die Partien mit österreichischer Beteiligung konzentrieren wollen.

Der Samstag: Hamburger SV vs. 1. FC Köln

HSV-Stürmer Michael Gregoritsch wird die Begegnung mit Köln-Trainer Peter Stöger wohl zunächst von der Bank verfolgen müssen. Zwar ist die bisherige Bilanz des 22-jährigen mit vier Toren und einer Vorlage durchaus beachtenswert, derzeit hat aber Bobby Wood im Sturm die Nase ganz klar vorne. An dessen Physis und Dynamik reicht Gregoritsch nicht heran, und auch im offensiven Mittelfeld setzt Trainer Markus Gisdol aktuell auf andere Spieler. Seine Standards sind für die Hamburger aber durchaus eine Waffe. Gerade wenn das Spiel hinten raus eng werden sollte, könnte Gregoritsch ein Faktor werden.

Stöger wäre davon naturgemäß nicht besonders angetan, braucht seine Mannschaft doch jeden Punkt im Kampf um das internationale Geschäft. In einem sehr ausgeglichenen und eng beieinander liegenden Feld von Europa League – Aspiranten, liegt der Effzeh momentan auf dem sechsten Rang – mit einem Punkt Vorsprung auf formschwache Frankfurter. Es ist daher wohl nicht sonderlich abwegig zu behaupten, dass die Kölner als Favorit in den Kampf um Europa gehen. Eine weitere gute Nachricht für Stöger: das Lazarett der letzten Wochen lichtet sich allmählich. Dennoch erwartet Stöger und seine Kölner mit dem Auswärtsspiel in Hamburg eine sehr schwere Aufgabe.

Bayern München vs. FC Augsburg

Wer im bayerischen Derby der klare Favorit ist, darüber braucht man keine überflüssigen Worte verlieren. Die Bayern sind auf dem Weg zum fünften Meistertitel in Folge nicht aufzuhalten. David Alaba ist dabei weiterhin unumstrittener Stammspieler, auch wenn diese Saison nicht als beste des Österreichers in die Annalen eingehen wird. Gerade zu Beginn präsentierte sich der Linksverteidiger ungewohnt fehlerbehaftet und fahrig in seinen Aktionen. Mittlerweile zeigt die Formkurve, wie bei der gesamten Mannschaft, aber wieder deutlich nach oben.

Der FC Augsburg steckt mit seinen Österreichern Martin Hinteregger, Georg Teigl und Kevin Danso im Abstiegskampf fest. Was vor allem daran liegt, dass sich die Mannschaft nach dem Abgang von Dirk Schuster und der Installation des ehemaligen Leiter des Nachwuchszentrums Manuel Baum zwar spielerisch verbessert hat, dabei aber defensiv anfälliger geworden ist. Für ein Team mit den Möglichkeiten der Augsburger eine fatale Entwicklung. Und gegen Bayern können drei Punkte nicht unbedingt eingeplant werden. Wenn es also ganz dumm läuft, findet sich der FCA nach diesem Spieltag vielleicht auf dem Relegationsplatz wieder. Bei der Verhinderung dieses Szenarios sollen Danso und Hinteregger von Beginn an mithelfen, wobei gerade auf die Defensive gegen die Bayern ein gehöriges Stück Arbeit zu kommen wird. Teigl wird wohl erstmal auf der Bank platznehmen müssen.

SC Freiburg vs. Werder Bremen

Damit die Bremer Festspiele der letzten Wochen – vier Siege und ein Unentschieden aus de letzten fünf Spielen – weitergehen, bedarf es bei den heimstarken Freiburgern einer Leistung am absoluten Limit. Hoffnung darauf macht die Bremern vor allem die aktuell so blendende Verfassung von Zlatko Junuzovic, der beim 3:0 gegen RB Leipzig vor zwei Wochen mit einem Tor sowie einer Vorlage der beste Werderaner auf dem Platz war. Ebenfalls positiv für die Grün-Weißen: der langzeitverletzte Florian Grillitsch kommt langsam aber sicher in Form. Auch er zeigte gegen Leipzig eine gute Leistung und erzielte dabei einen Treffer. Genau so wie Florian Kainz, der das rot-weiße Glück perfekt machte. Trotzdem ist es für Kainz noch ein weiter Weg in Richtung Stammelf, sodass er auch gegen Freiburg zunächst nur zur Reserve gehören wird.

RB Leipzig vs. SV Darmstadt 98

Gegen den designierten Absteiger aus Hessen müssen für die Leipziger unbedingt drei Punkte her, will man nicht noch mehr von dem einst so komfortablen Vorsprung auf Borussia Dortmund einbüßen. Als neutraler Beobachter wäre es jedoch interessant zu beobachten, wie es um die Atmosphäre in Leipzig nach einer möglichen Niederlage gegen den Tabellenletzten bestellt wäre. Würde das Umfeld wirklich ruhig bleiben? Würde vor allem Sportdirektor Ralf Rangnick wirklich ruhig bleiben? Zwar betont man in Leipzig immer wieder, dass die starke Hinrunde nicht als Gradmesser gelten darf. Aber würde eine erneute Niederlage, die dritte in Folge, vor allem gegen eine Mannschaft wie Darmstadt nicht doch für ein mindestens angeknackstes Ego sorgen? Wie echt die zur Schau gestellte Bescheidenheit der letzten Monate wirklich war, würde sich dann zeigen. Nichtsdestotrotz sind die Sachsen in dieser Begegnung der klare Favorit. Trainer Ralph Hasenhüttl wird dabei in der Startformation sicher wieder auf die zuletzt nicht immer überzeugenden Marcel Sabitzer und Stefan Ilsanker setzen.

Schalke 04 vs. Borussia Dortmund

Guido Burgstaller wird an diesem Wochenende zum ersten Mal in den Genuss kommen, in einem der hitzigsten Derbys in Europa mitzuwirken. Der Mittelstürmer könnte mit seiner Physis und seinem ausgeprägten Torriecher die BVB-Abwehr sicherlich vor das ein oder andere Problem stellen. Zumal sich seine Mannschaft nach dem Einzug in das Viertelfinale der Europa League und zuletzt zwei Bundesliga-Siegen in Serie im Aufwind befindet. Mit einem Sieg könnten die Schalker gar nochmals an die internationalen Plätze heranrücken, wenngleich der Favorit in dieser Begegnung trotz allem Dortmund heißt. Spielerisch können die Knappen wohl nicht mit der Borussia mithalten. Daher wird es, neben den Torjägerqualitäten von Burgstaller, auch auf Laufmaschinen a la Alessandro Schöpf ankommen, der sich aber in den letzten Spiele etwas schwankend in seinen Leistungen präsentierte.

Der Sonntag: FC Ingolstadt 04 vs. FSV Mainz 05

Falls den Ingolstädtern auch im Heimspiel gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Mainz 05 kein „Dreier“ gelingen sollte, wird sich der direkte Abstieg wohl nicht mehr vermeiden lassen. Bei noch neun ausstehenden Spielen beträgt der Abstand auf den Relegationsplatz derzeit acht Punkte. Mit einer derart harmlosen Offensive, wie sie die Schanzer ihr Eigen nennen, wird es mit der dringend benötigten Siegesserie aber wohl nichts werden. Um das Angriffsdilemma zu verdeutlichen: einer der besten Offensivspieler in dieser Saison ist mit Markus Suttner ein etatmäßiger Verteidiger. Der Österreicher wäre bei einem Abschied aus Ingolstadt, nach einem möglichen Abstieg, sicher eine Verstärkung für so manchen Bundesligisten.

Ral, abseits.at

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