Die Plätze in den drei Profiligen Deutschlands sind heiß begehrt. In den fünf darunterliegenden Regionalligen tummeln sich zahlreiche Vereine, die ebenfalls auf eine lange... Zurück im Konzert der Großen (1) – SSV Jahn Regensburg

Jahn Regensburg Wappen_abseits.atDie Plätze in den drei Profiligen Deutschlands sind heiß begehrt. In den fünf darunterliegenden Regionalligen tummeln sich zahlreiche Vereine, die ebenfalls auf eine lange Vergangenheit in den bundesweiten Ligen zurückblicken können. Einigen gelingt der Weg zurück. Ein Weg, der mitunter ein sehr steiniger war, denn nach der Meisterschaft musste auch noch die Relegation erfolgreich bestritten werden. Neben der sportlichen Qualifikation müssen mittlerweile auch sonstige Rahmenbedingungen absolut professionalisiert sein. Wir besuchten drei Emporkömmlinge und warfen hierbei einen näheren Blick auf den SSV Jahn Regensburg, den FSV Zwickau und die Würzburger Kickers. 

SSV Jahn Regensburg

Vor 20 Jahren war der SSV Jahn Regensburg am Tiefpunkt seiner Vereinsgeschichte angekommen, als er nur mehr fünftklassig spielte. Doch es folgten die Jahre der Konsolidierung, die auch zu einer Saison in der 2. Bundesliga führten. Regensburg entwickelte sich zu einer Fahrstuhlmannschaft, die zwischen Bayernliga und Regionalliga Süd pendelte und schließlich in der 2008 neu gegründeten 3. Liga ihren Platz fand. Vor dort gelang sogar ein weiteres Mal der Aufstieg in die zweite Bundesliga. Doch dieser Erfolg machte deutlich, dass das Umfeld in Regensburg professionalisiert werden musste. Miteinher gingen auch die Planungen für die infrastrukturellen Veränderungen. So wurde im Jahr 2012 ein Stadionneubau abgesegnet, der das in die Jahre gekommene Jahnstadion ersetzte. Das innerstädtische Stadion war einfach nicht mehr zeitgemäß und wurde im Jahr 2015 durch die sich am Stadtrand befindliche Continental Arena ersetzt.

Die moderne Arena fasst 15.224 Besucher und ist eindeutig für Zweitligafußball ausgelegt. Doch wie es das Schicksal so wollte, fand die Eröffnung – nach einem erneuten Abstieg des SSV Jahn – in der viertklassigen Regionalliga Bayern statt. Eine Parallele hierzu ist die Geschichte der SV Ried, die ihr Stadion ebenfalls einem Abstieg eröffnen musste, um danach jedoch gleich wieder den Aufstieg zu schaffen. Auch Regensburg schaffte diesen Wiederaufstieg im ersten Anlauf. Die Liga wurde mit einem Punkt Vorsprung auf Wacker Burghausen und die zweite Mannschaft des 1.FC Nürnberg gewonnen und in der Relegation setzte man sich gegen den VfL Wolfsburg II durch.

Das neue Stadion entwickelte sich auch in der Viertklassigkeit zu einem Zuschauermagneten. So stellte man im Oberpfälzer-Derby gegen den FC Amberg mit 12.689 Besuchern einen neuen Zuschauerrekord in dieser Spielklasse auf, um diesen nur wenige Wochen beim Heimspiel gegen den FC Bayern München II erneut zu brechen. Das mit 15.224 Zuschauern ausverkaufte Spiel stellt bis heute die Rekordzahl für einen Besuch eines Spiels der Regionalliga Bayern! In der Zuschauerstatistik war man logischerweise ebenfalls Spitzenreiter. Mit durchschnittlich 6.557 Besuchern pro Spiel hatte man einen überlegenen Vorsprung vor dem Zweitplatzierten in dieser Wertung, dem SV Wacker Burghasen, der im Schnitt 1.550 Zuschauern zu seinen Heimspielen begrüßen konnte.

Doch trotz des Aufstiegs in die 3.Liga konnte dieser tolle Schnitt nicht gehalten werden. Es fehlen eben die Spiele gegen Amberg und die Zweitvertretung des FC Bayern München, sodass derzeit im Schnitt 5.653 Besucher zu einem Spiel in Continental Arena kommen. Verstecken muss man sich mit dieser Anzahl an Besuchern in der 3.Liga natürlich nicht, denn damit befindet man sich auf dem neunten Platz von 20 Vereinen.

SSV Jahn Regensburg  – FC Rot-Weiß Erfurt 0:1 (0:0)

Nach einem tollen Start in diese Drittligasaison lief es beim SSV Jahn zuletzt nicht besonders gut und man büßte einige Ränge in der Tabelle ein. Gegen den heutigen Gegner, den Drittliga-Dino FC Rot-Weiß Erfurt, der als einziger Verein alle Saisonen in der dritten Liga spielte, könnte der aktuelle Abwärtstrend gestoppt werden. Beide Teams befinden sich im unteren Mittelfeld und die Gäste aus Thüringen sind nicht wirklich für ihre Auswärtsstärke bekannt.

Immerhin stand an diesem Freitag wieder ein Flutlichtklassiker in Regensburg auf dem Programm, der zugleich die Abendspielpremiere für die Continental Arena in der dritten Liga war. Die Temperaturen waren leider ziemlich winterlich und kosteten sicher einige Zuschauer, aber 4.209 Besucher sorgen dennoch für eine ordentliche Kulisse.

Hierbei gilt es zu erwähnen, dass insbesondere die Stehplatztribüne der Heimfans hinter dem Tor sehr gut ausgelastet war. Im Mittelblock der sogenannten Hans Jakob Tribüne sorgen die Ultras Regensburg für eine feine Stimmung. Zahlenmäßig sind sie in Deutschland zwar nicht bei den stärksten dabei, aber puncto Mannschaftssupport und Choreographien haben sie sich überregional einen Namen gemacht. So wie es auch Hans Jakob getan hat. Der Torwart ist bis heute Regensburgs einziger Nationalspieler und stand bei der WM 1934 und Olympia 1936 in Tor der deutschen Nationalmannschaft. Bis zu seinem Tod im Jahr 1994 war er mit dem SSV Jahn Regensburg eng verbunden.

Das Spiel verlief wie erwartet ausgeglichen. Regensburg hatte in den ersten 45 Minuten etwas mehr vom Spiel, doch Erfurt die beste Tormöglichkeit als Stürmer Kamlott in der 25. Minute alleine aufs Regensburger Tor zulief. Doch der herauseilende Tormann Pentke konnte den unpräzisen Schuss parieren.

Nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste aus Thüringen stärker und sorgten im der 62. Minute für den nächsten Höhepunkt. Kamlott nahm eine Flanke an der Strafraumgrenze zentral und mit dem Rücken zum Tor an und versenkte diesen nach einer schnellen Drehung ansatzlos im linken Kreuzeck. Der gut gefüllte Block der Erfurter befand sich in Extase, während der Rest des Publikums staunend den Rückstand hinnehmen musste.

Die Regensburger versuchten danach mit allen Mitteln den Ausgleich zu erzielen und es wäre in der 88. Minuten fast so weit gewesen. Es gab Elfmeter für den Jahn und Geipl tritt an. Sein Schuss bezwang zwar den Tormann, aber der Ball springt von der Innenstange ins Feld zurück. Regensburg gab nach dieser Szene dennoch nicht auf und warf alles nach vorne. Durch die so entstandenen Räume kam Erfurt noch zu zwei Kontermöglichkeiten, die allesamt vom starken Torhüter Pentke zu Nichte gemacht wurden.

Es blieb aber schließlich beim 1:0-Auswärtssieg für Erfurt. Die durch einfallenden Winternebel verschleierte Continental Arena leerte sich nach dem Schlusspfiff ziemlich schnell. Der SSV Jahn Regensburg ist wieder in der harten Realität angelangt. Eine Realität, die Kampf um den Klassenerhalt in Liga 3 lautet, während man im Umfeld schon die Ampel auf Grün für die zweite Liga geschalten hat. Bei einer erneuten Rückkehr in die Regionalliga Bayern könnte es schlecht um den Profifußball in der Oberpfalz bestellt sein. Doch noch hat der Verein genügend Zeit, um dieses Szenario zu verhindern. Der Werdegang der ehemaligen Ligakonkurrenten aus Unterhaching und Burghausen, die seit Jahren nicht mehr aus der Regionalliga Bayern zurückkehrt sind, ist – neben den eigenen Erfahrungen – sicher Abschreckung genug.

Es folgen die Fotos vom Spiel – ihr könnt sie per Klick vergrößern

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Heffridge

Philipp Karesch alias Heffridge wurde 1979 in Wien geboren und hatte von Kindesbeinen an die Lust am Reisen und Fußball zu spielen. Durch diese Kombination bedingt, zieht es ihn nach wie vor auf die Fußballplätze dieser Welt. Die dort gesammelten Eindrücke sind ein fixer Bestandteil der abseits.at-Kolumne Groundhopper's Diary.

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