Die Qualifikation zur Europameisterschaft 2012 liegt in den letzten Zügen, zahlreiche Nationen haben die Tickets bereits gebucht, viele andere rittern noch um die fixe... Ein Spieltag vor Schluss: Wer fährt nach Polen und in die Ukraine?

Die Qualifikation zur Europameisterschaft 2012 liegt in den letzten Zügen, zahlreiche Nationen haben die Tickets bereits gebucht, viele andere rittern noch um die fixe Teilnahme beziehungsweise das Playoff. Der Modus ist simpel, die Gruppensieger sowie der beste Gruppenzweite sind qualifiziert, die übrigen Gruppenzweiten spielen in einem Playoff vier weitere Teilnehmer aus (aufgrund der unterschiedlichen Gruppengrößen wird das Ergebnis gegen den Gruppensechsten bei diesem Vergleich gestrichen). Abseits.at wirft vor dem letzten Spieltag am Dienstag einen Blick auf alle offenen und bereits gefallenen Entscheidungen.

Gruppe A

Deutschland: 27 Punkte
Belgien: 15
Türkei:14

Deutschland – Belgien
Türkei – Aserbaidschan

Über den Gruppensieger gibt es hier keine Diskussion, der Vizeeuropameister marschierte bisher ohne Punktverlust durch die Qualifikation. Dahinter liegt derzeit Belgien auf dem Playoff-Platz, welches jedoch die schwere Aufgabe vor sich hat, ausgerechnet in Deutschland bestehen zu müssen, während die Türkei mit Aserbaidschan einen vermeintlich leichten Gegner empfängt (gegen den man das Hinspiel aber verloren hat). Da die Türkei das direkte Duell mit Belgien gewonnen hat (3:2 und 1:1) und damit bei Punktegleichheit in der Tabelle vorne läge, wird Belgien in Deutschland vermutlich einen Sieg benötigen, was die Türken in die Favoritenrolle hievt.

Gruppe B

Russland: 20
Irland: 18
Armenien: 17

Russland – Andorra
Irland – Armenien

Geht man davon aus, dass Russland einen Heimsieg über Andorra zuwege bringt, ist die Rechnung in dieser Gruppe eine simple. Schafft es Armenien in Dublin zu gewinnen, stehen die Kaukasier im Playoff, ansonsten wird sich die Mannschaft von Giovanni Trapattoni dieser Aufgabe stellen.

Gruppe C

Italien: 23
Estland: 16
Serbien: 15

Slowenien – Serbien

Italien ist bereits fix qualifiziert und kann für die Europameisterschaft planen. Dahinter liegt sensationell Estland auf Rang zwei, hat jedoch das Problem, bereits alle Spiele absolviert zu haben. Somit tut sich für Serbien die Chance auf, mit einem Sieg in Slowenien doch noch an den Balten vorbeizuziehen, ein Remis würde hingegen nicht genügen, da Estland das direkte Duell gewinnen konnte (3:1 und 1:1).

Gruppe D

Frankreich: 20
Bosnien-Herzegowina: 19

Frankreich – Bosnien-Herzegowina

In dieser Gruppe steht bereits fest, welches Duo als erstes die Ziellinie überqueren wird, lediglich die Reihenfolge gilt es noch zu ermitteln. Auch hier ist die Rechnung denkbar einfach: Gewinnt Bosnien in Paris, sind die Mannen vom Balkan fix bei der EM dabei, anderenfalls darf sich Laurent Blanc über die Qualifikation seines Teams freuen.

Gruppe E

Niederlande: 27
Schweden: 21
Ungarn: 18

Einen bitteren Freitagabend vor dem Fernsehschirm mussten die spielfreien Ungarn verleben, denn durch den schwedischen Sieg in Helsinki haben die Magyaren trotz nur dreier Punkte Rückstand keine Chance mehr auf Platz zwei, da das direkte Duell knapp verloren ging (2:0 und 1:2). Somit trifft der fixe Gruppensieger Niederlande in einer Art Freundschaftsspiel auf den fixen Gruppenzweiten Schweden (wobei Schweden mit einem Sieg der beste Gruppenzweite werden könnte, sofern Dänemark nicht Portugal besiegt), während Ungarn gegen Finnland noch so hoch gewinnen kann und trotzdem nicht besser als auf Rang Drei abschneiden wird, was mit möglichen 21 Punkten durchaus bemerkenswert ist.

Gruppe F

Griechenland: 21
Kroatien: 19

Georgien – Griechenland
Kroatien – Lettland

Da Griechenland den direkten Vergleich mit Kroatien für sich entscheiden konnte (2:0 und 0:0), reicht dem Titelträger von 2004 ein Remis in Tiflis, um sich für die Endrunde zu qualifizieren. Kroatien muss hingegen auf eine Niederlage der Hellenen hoffen und zudem Lettland besiegen – ansonsten geht es ins Playoff.

Gruppe G

England: 18
Montenegro: 12

Bereits alles entschieden ist in Gruppe G. England steht als Gruppensieger fest und das erst seit wenigen Jahren als eigener Verband agierende Montenegro darf für das Playoff planen. Hätten die Montenegriner jedoch am Freitag nicht in der Nachspielzeit in Podgorica gegen England zum 2:2 ausgeglichen, würde noch ein Endspiel gegen die Schweiz (Niederlage in Wales) in Basel um Rang um zwei warten, nun ist dieses Spiel für die Tabelle aber bedeutungslos.

Gruppe H

Portugal: 16
Dänemark: 16
Norwegen: 13

Dänemark – Portugal
Norwegen – Zypern

Spannung pur verspricht der letzte Spieltag in Gruppe H. Da Portugal das Hinspiel mit 3:1 für sich entscheiden konnte, reicht den Portugiesen bereits ein Remis in Kopenhagen zum Gruppensieg. Die Dänen können ihrerseits aufgrund des direkten Vergleichs nicht mehr von Norwegen überholt werden, welches gegen Portugal den direkten Vergleich ausgeglichen gestalten konnte, so dass es im Falle der Punktegleichheit auf das Torverhältnis ankommt. Schlägt Dänemark nämlich Portugal sind die Dänen Gruppensieger und Norwegen müsste seine Tordifferenz bei einem Sieg über Zypern enorm aufbessern (20:10 gegen 7:6), um noch an Portugal vorbeizukommen. Angesichts dessen, dass Zypern am Freitag zuhause gegen Dänemark mit 1:4 verloren hat, scheint zumindest ein hoher norwegischer Sieg nicht unwahrscheinlich, ob ein solcher aber auch dazu reichen würde, Portugal zu überholen, ist mehr als fraglich.

Gruppe I

Spanien: 21
Schottland: 11
Tschechien: 10

Spanien – Schottland
Litauen – Tschechien

Wie Deutschland verfügt auch der Titelverteidiger über eine blütenweiße Weste und hat sich längst für die Endrunde qualifiziert. Dahinter kämpfen noch Schottland und Tschechien um Platz zwei, wobei die Tschechen trotz eines Punktes Rückstand die besseren Karten haben, da sie das direkte Duell gewinnen konnten (1:0 und 2:2) und zudem mit Litauen auf einen wesentlich leichteren Gegner als Schottland treffen, das nach Spanien reisen muss. Somit ergibt sich hier eine ähnliche Ausgangslage wie in Gruppe A mit Tschechien als Favoriten gegenüber Schottland.

Der beste Gruppenzweite

Nach dem aktuellen Tabellenstand haben noch drei Nationen haben die Chance, sich als bester Gruppenzweiter zu qualifizieren.

Dänemark: 16 (13:5)
Schweden: 15 (17:9)
Kroatien: 13 (10:6)

Auch Russland, Portugal und Norwegen kommen dafür noch in Frage, liegen jedoch momentan nicht auf dem zweiten Platz.

OoK_PS, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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