Steuerschulden in einer kolportierten Höhe von über 13 Millionen Euro zwangen den englischen Traditionsverein dazu, als erster Verein der Premier League einen Insolvenzantrag zu... FC Portsmouth und der erste Insolvenzantrag in der Geschichte der Premier League

Steuerschulden in einer kolportierten Höhe von über 13 Millionen Euro zwangen den englischen Traditionsverein dazu, als erster Verein der Premier League einen Insolvenzantrag zu stellen. Vor der Insolvenz gab es zahlreiche Eigentümerwechsel, doch auch diese konnten die drohende Pleite nicht mehr abwenden.

DREI EIGENTÜMERWECHSEL IN EINEM JAHR

Der englische Traditionsverein wurde am 13. Juli 2009 vom arabischen Unternehmer Sulaiman Al-Fahim gekauft. Dieser Unternehmer hat bereits zuvor die Übernahme des englischen Klubs Manchester City durch das Scheichtum Dubai organisiert. Doch entgegen vieler Erwartungen geriet dieser arabische Unternehmer in finanzielle Schwierigkeiten und somit verkaufte er 90% seiner Anteile an den Unternehmer Ali al-Faraj aus Saudi-Arabien. Doch nur sehr kurze Zeit später folgte ein erneuter Besitzerwechsel und der chinesische Unternehmer lram Chainrai übernahm den Verein. Doch auch ihm gelang es nicht den englischen Verein wieder zurück auf die Siegerstraße zu führen.

ÜBER 13 MILLIONEN EURO STEUERSCHULDEN

Schlussendlich war die finanzielle Situation des Vereins so schlecht, dass bereits Steuerschulden von mehr als 13 Millionen Euro angehäuft wurden. Viele Experten sahen den einzigen noch möglichen Ausweg darin, noch vor der nächsten Transferperiode zahlreiche Spieler zu verkaufen, um mit dem Erlös anschließend die Steuerschulden zu begleichen. Somit stellten die verantwortlichen Personen des Vereins am 18. Februar 2010 einen Antrag an die Premier League, mit der Bitte um Genehmigung, dass sie außerhalb der Transferzeiten Spieler verkaufen dürfen. Doch dies wurde von der Premier League nur zwei Tage später untersagt.

ERSTER INSOLVENZANTRAG IN DER PREMIER LEAGUE

Schlussendlich musste der Verein einen Insolvenzantrag stellen und wurde daraufhin von den Verantwortlichen der Premier League mit einem Punkteabzug von neun Punkten bestraft. Laut übereinstimmenden Medienberichten lastete ein Schuldenberg von mehr als 80 Millionen Euro auf den Schultern des Vereins und auch die Spielergehälter konnte der Verein nicht mehr fristgerecht überweisen.

ABSTIEG IN DIE CHAMPIONSHIP

Nach einem Punkteabzug von insgesamt neun Punkten war auch der sportliche Abstieg des Vereins in die zweite englische Spielklasse besiegelt. Obwohl die Saison 2009/2010, sowohl sportlich als auch finanziell, absolut nicht nach Wunsch verlief, gelang es dem finanziell schwer angeschlagenen Klub, das Finale des prestigeträchtigen, englischen FA-Cups zu erreichen. Doch dort musste sich der FC Portsmouth gegen den FC Chelsea mit 0:1 geschlagen geben.

DIE SAISON DANACH

Aufgrund der schwierigen finanziellen Situation und auch aufgrund des Abstiegs in die zweite Liga verließen sehr viele Spieler den Verein. Dieser komplette personelle Umbau führte auch dazu, dass die darauffolgende Saison nicht nach Wunsch verlief und der Verein landete am 16. Platz der 24 Teams fassenden englischen „Championship“. Bitter vor allem für die Fans von „Pompey“ – denn diese sind auch über die Grenzen ihres Vereinsgeländes für einen der lautstärksten, besten Fan-Stands in England bekannt…

Patrick Wagner, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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