Heute Abend trifft Red Bull Salzburg im Rahmen der Europa League-Gruppenphase auf Dinamo Zagreb. Der kroatische Serienmeister ist für österreichische Teams ein bekannter Name.... Geballte Offensivpower, trotz Ausfall des Starstürmers: Das erwartet Red Bull Salzburg gegen Dinamo Zagreb

Kroatien - FlaggeHeute Abend trifft Red Bull Salzburg im Rahmen der Europa League-Gruppenphase auf Dinamo Zagreb. Der kroatische Serienmeister ist für österreichische Teams ein bekannter Name. Im letzten Jahr zog er im CL-Playoff gegen die Wiener Austria den Kürzeren, 2009 schied man in der dritten Runde gegen den heutigen Gegner aus.

Die Kader der beiden Teams haben sich seitdem aber stark verändert. Bei den Kroaten spielten damals noch Spieler wie Dejan Lovren, Milan Badelj oder Mario Mandzukic, die sich mittlerweile in Europas Topligen einen guten Namen gemacht haben. Doch die nächsten potenziellen Stars stehen schon in den Startlöchern. abseits.at stellt die Schlüsselspieler von Dinamo Zagreb vor.

Routinierter Tormann und ein Evergreen als Abwehrchef

Im Tor haben sich die Zagreber im Sommer mit dem Portugiesen Eduardo einen routinierten Schlussmann ins Boot geholt. Der 32-Jährige absolvierte 35 Länderspiele und hat seine Stärken auf der Linie, wirkt dabei aber manchmal unorthodox. Vor ihm soll Josip Simunic die Abwehr dirigieren – mit 36 Jahren der erfahrenste Spieler im Kader. Der langjährige Deutschland-Legionär, der seit 2011 bei Dinamo spielt, war schon immer ein sehr spielintelligenter Verteidiger, wurde mit zunehmenden Alter naturgemäß noch abgebrühter. Auch technisch agiert er sehr sauber, was angesichts des zu erwartenden Angriffspressings von Salzburg wichtig sein dürfte.

Klare Abgrenzung auf der Doppelsechs

Im defensiven Mittelfeld verfügt Dinamo über zwei klassische Abräumer. In Salzburg darf man mit Arijan Ademi rechnen, der trotz der Ausleihe des kroatischen Teamspielers Ognjen Vukojevic gesetzt ist. Beide Akteure sind sehr laufstark, neigen aber im strategischen Bereich zu Fehlern. Ihre Aufgaben bestehen vielmehr darin, große Räume abzudecken, was aufgrund des sonst offensiv gewählten Personals auch notwendig ist. So ist auch der zweite Sechser, Domagoj Antolic, ein Spieler, der einen höheren Schwerpunkt sucht. Der 24-Jährige ist beidfüßig und verfügt über eine gute Technik. Er ist auch derjenige, der in den bisherigen beiden Spielen die meisten Torschüsse vorbereitete.

Hoffnungsträger als ungewöhnlicher Zehner

Der Spieler, der wohl als nächster in Fußstapfen von Luka Modric & Co. steigen wird, ist Marcelo Brozovic, der beim letztjährigen Rückspiel in Wien das 1:1 erzielte. Der 21-Jährige spielt zwar nominell auf der Zehnerposition, ist aber kein klassischer Spielgestalter, was nicht bedeutet, dass er leicht vom Ball zu trennen wäre. Vielmehr überzeugt er mit seinem weiträumigen Bewegungen, wenngleich er auch nicht der schnellste ist, seinem guten Zweikampfverhalten und einem zuverlässigen Passspiel. Brozovic, der von Statur – 65kg bei 1,80m – her unscheinbar ist, ist außerdem ebenfalls beidfüßig und hat einen knallharten Schuss.

Spektakuläre und vielseitige Flügelspieler

Auf den Flügeln warten die Kroaten mit einem vielseitigen Angebot auf. Rechts ist mit El Arbi Hillel Soudani ein äußerst spektakulärer Akteur zuhause. Der Algerier, der auch bei der WM aufzeigen konnte, weiß seinen Körper einzusetzen, was ihm besonders im Eins-gegen-Eins zugutekommt. Dass die Dribblings des 26-Jährigen sehr gefährlich werden können, spürte letztes Jahr auch die Austria. In bisher neun Ligaspielen war Soudani an 13 Treffern direkt beteiligt (sechs Tore, sieben Assists). Am ersten Spieltag der Europa League zerlegte er Astra Giurgiu mit drei Toren quasi im Alleingang.

Auf der anderen Seite agiert Wilson Eduardo ein ähnlicher Spielertyp. Auch der Portugiese, der von Sporting Lissabon ausgeliehen ist, ist ein wuchtiger und explosiver Akteur, der mit Zug zum Tor agiert. Daneben hat Trainer Zoran Mamic in Junior Fernandes einen weiteren potenziellen Flügelstürmer: Junior Fernandes. Der Chilene, der für 2,5 Millionen von Bayer Leverkusen verpflichtet wurde, hat nach einer guten Leihsaison (19 Tore in 45 Pflichtspielen), in der aktuellen Spielzeit aber noch keine Minute absolviert.

Ein mehr als akzeptabler Backup im Sturm

Im Sturm ist Dinamo ebenfalls sehr gut aufgestellt, wenngleich der gefährlichste Spieler für das Spiel in Salzburg ausfallen wird. Duje Cop, der an einer Adduktorenverletzung laboriert, ist mit acht Treffern der beste Ligatorschütze seines Teams. Der 24-Jährige ist ein typischer Strafraumstürmer, der nicht viele Chancen für ein Tor braucht und im Kombinationsspiel solide ist. Sein Ersatz ist mit Angelo Henriquez aber ebenfalls ein Stürmer, den man nicht aus den Augen verlieren sollte.

Der 20-jährige Chilene gilt als großes Talent, dessen Dienste sich Manchester United 2012 sicherte. Danach wurde er an Wigan und Zaragoza verliehen, ehe er im Sommer bei Dinamo landete. Henriquez ist flexibler, mobiler und im Gesamtpaket wohl auch der komplettere Stürmer als Cop. Körperlich hat der 1,76m kleine Angreifer allerdings noch Aufholbedarf. Seine Ausbeute in der Liga ist aber ebenfalls beachtlich: für seine fünf Tore benötigte er nur 315 Minuten.

Rückkehr eines Supertalents

Ein Spieler, der gegen Salzburg nur Außenseiterchancen auf einen Platz in der Startelf hat, aber dennoch zum Zug kommen könnte, ist das 17-jährige Supertalent Ante Coric. Der 1,65m große zentrale Mittelfeldspieler wurde in Akademie von Red Bull Salzburg ausgebildet, wurde damals als „Wunderkind“ angepriesen. Die herausragende Eigenschaft von Coric ist seine Ballbehandlung. Er kann den Ball extrem eng am Fuß führen und ist im direkten Duell demensprechend schwer zu verteidigen. Seit 2013 ist der Sohn von Red Bull-Scout Miljenko Coric in Zagreb und kommt seit April zu regelmäßigen Einsätzen. Die Ablösesumme, die damals Dinamo zahlte, kann sich ebenfalls sehen lassen: 900.000 Euro.

Alexander Semeliker, abseits.at

Alexander Semeliker

@axlsem

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