Auch die Europa League biegt auf die Zielgerade ein und wird dabei von Vertretern des spanischen Fußballs dominiert. Nicht weniger als drei Clubs aus... Vorschau zum Viertelfinale der Europa League

Auch die Europa League biegt auf die Zielgerade ein und wird dabei von Vertretern des spanischen Fußballs dominiert. Nicht weniger als drei Clubs aus dem Land des Weltmeisters sind noch vertreten, dazu kommen zwei deutsche, ein niederländischer, portugiesischer und ukrainischer Verein, die allesamt die Teilnahme am Finale in der neuen National Arena zu Bukarest anstreben. Abseits.at wirft einen Blick auf die Spiele des Viertelfinales.

 

Alkmaar – Valencia (Donnerstag, 21:05)

Bisher keine direkten Duelle

Auch nach der vergangenen Meisterschaftsrunde strahlt Alkmaar von der Tabellenspitze der Eredivisie, ein 1:0 über Waalwijk reichte dafür aus. Somit kann man Valencia mit breiter Brust empfangen, das jedoch wohl ein anderes Kaliber sein wird, als Udinese, das im Achtelfinale bezwungen wurde. Beim Rückspiel im Friaul musste man sich zwar mit 1:2 geschlagen geben, angesichts des Umstands, dass man fast die gesamte Spielzeit in Unterzahl agierte, war dies jedoch zu vernachlässigen. Äußerst bescheiden stellt sich Alkmaars internationale Auswärtsbilanz dar, lediglich ein Spiel (im Sechzehntelfinale bei Anderlecht) konnte man seit 2007 auf fremden Platz gewinnen, dafür setzte es aber auch in den letzten acht Heimspielen keine Niederlage.

Valencia musste am Samstag eine 1:3-Niederlage bei Getafe einstecken und läuft nun Gefahr, den sicher geglaubten dritten Platz noch zu verlieren, denn Málaga liegt mittlerweile bereits punktgleich und auch Osasuna und Levante befinden sich in Schlagdistanz. Valencia, das zuvor die PSV Eindhoven ausgeschaltet hat, ist in zehn Spielen gegen niederländische Clubs noch ungeschlagen (vier Siege, sechs Remis), konnte jedoch nur eines seiner bisherigen fünf Europacupauswärtsspiele gewinnen und ist der letzte Vertreter jener Teams, die als Dritte der Champions League-Gruppenphase in Europa League „abgestiegen“ sind.

 

Schalke 04 – Atheltic Bilbao (Donnerstag, 21:05)

Bisher keine direkten Duelle

Mit dem Heimsieg gegen Leverkusen konnte Schalke erstmals seit längerer Zeit wieder auf den dritten Tabellenplatz springen, was eine direkte Teilnahme an der Champions League bedeuten würde. Die Königsblauen weisen bei bisher 21 Duellen eine leicht negative Bilanz gegen spanische Vereine auf und konnten keines der letzten sechs Spiele siegreich gestalten. Immerhin ist die Heimbilanz der heurigen Europacupsaison mehr als herzeigenswert (lediglich ein Spiel wurde nicht gewonnen) und man verfügt mit Klaas-Jan Huntelaar über den besten Torschützen im laufenden Bewerb. Dem Niederländer gelang in den letzten beiden Heimspielen gegen Twente Enschede und Viktoria Pilsen sogar jeweils ein Hattrick, so dass er nun bei neun Toren hält.

Mit den beiden Siegen im Achtelfinale über Manchester United ließ Athletic Bilbao mehr als nur aufhorchen und präsentierte sich vor allem beim 3:2 in Old Trafford bärenstark. Auch wenn Athletic bisher alle seine drei Auswärtsspiele in Deutschland verloren hat, macht der Umstand Mut, dass die Basken heuer in jedem Europacupspiel in der Fremde zumindest einmal über einen Treffer jubeln konnten. Bilbao steht zum ersten Mal seit der Saison 1976/77 im Viertelfinale eines internationalen Bewerbs, damals scheiterte man im  UEFA-Cup an Juventus. Verstärkt arbeiten muss Trainer Marcelo Bielsa noch an der Defensive seiner Mannschaft, denn kein anderes noch Bewerb befindliche Team musste so viele Gegentore hinnehmen – bisher sind es 13 Stück.

 

Sporting – Metalist Kharkiv (Donnerstag, 21:05)

Bisher keine direkten Duelle

Trotz des Trainerwechsels vor wenigen Wochen läuft es in Lissabon in der Meisterschaft weiterhin nicht rund, so dass eine Teilnahme an der Champions League der kommenden Saison abermals sehr unwahrscheinlich ist. Somit bleibt der Fokus auf den internationalen Bewerb, in dem man bisher alle vier Spiele gegen ukrainische Teams gewinnen konnte. Anderson Polga erzielte seine beiden ersten Tore überhaupt für Sporting in der Saison 2007/08 gegen Dynamo Kiew. Zudem ist Sporting in den letzten zehn Europacupheimspielen ungeschlagen (neun Siege, ein Remis). Dauerläufer ist bei den Portugiesen Stijn Schaars: Der Niederländer kam als einziger Spieler seiner Mannschaft bei allen Europa League-Spielen zum Einsatz und stand dabei sogar stets in der Startelf.

Metalist Kharkiv steht zum ersten Mal überhaupt in seiner Vereinsgeschichte in einem Europacupviertelfinale und konnte sein bisher einziges Match gegen einen portugiesischen Club für sich entscheiden (1:0 bei Benfica 2008/09). Heuer wurde lediglich eines von zwölf internationalen Spielen verloren, bei Olympiakos Piräus schrammte man im Achtelfinale jedoch hauchdünn am Ausscheiden vorbei, zwei späte Tore retteten den Ukrainern jedoch den Aufstieg. Verteidiger Marco Torsiglieri sollte für seine Kollegen einige Informationen auf Lager haben, wechselte er doch im vergangenen Sommer von Sporting in die Ukraine. Keine Mannschaft konnte bisher mehr Treffer als Metalist erzielen: die Ukrainer halten nach dem Achtelfinale bei beachtlichen 25 Toren.

 

Atlético Madrid – Hannover 96 (Donnerstag, 21:05)

Bisher keine direkten Duelle

Atlético geht ohne Erfolgserlebnis in das Duell mit Hannover, denn am Wochenende verlor man beim Tabellenletzten Real Saragossa mit 0:1. Bisher kreuzte man nicht seltener als 30-mal die Klingen mit deutschen Vereinen, wobei die Bilanz leicht positiv ausfällt. Der Europa League-Sieger von 2009/10 kann auf internationale Heimstärke bauen, die letzten sieben Spiele im Estadio Vicente Calderón konnten gewonnen werden. Sollte dies auch gegen Hannover der Fall sein, wird der erste Treffer ein ganz besonderer werden: Atlético hält derzeit bei exakt 399 Toren in UEFA-Bewerben. Genügend Erfahrung mit Hannover sollte Spielmacher Diego besitzen, der, als er für Wolfsburg spielte, sogar im selben Bundesland wie 96 kickte.

Hannover hat bisher erst zwei Spiele gegen eine spanische Mannschaft bestritten und diese stammen aus der heurigen Saison. Im Playoff zur Europa League konnte völlig überraschend das topgesetzte Sevilla eliminiert werden, was den Erfolgslauf der Truppe von Mirko Slomka erst ermöglichte. Wie breit Hannover aufgestellt ist zeigt der Umstand, dass bisher sieben Spieler Tore erzielt haben, jedoch noch keiner mehr als zwei. Mit Konstantin Rausch, Sergio Pinto und Lars Stindl haben drei Akteure an allen Europa League-Partien teilgenommen.

 

OoK_PS, abseits.at

Keine Kommentare bisher.

Sei der/die Erste mit einem Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert