Nach der Europameisterschaft ist vor der Europa League. Bereits wenige Tage nach dem Ende der EM startet die erste von vier Qualifikationsrunden zur Europa... Vorschau zur 1. Runde der Europa-League-Qualifikation – Teil 1

Nach der Europameisterschaft ist vor der Europa League. Bereits wenige Tage nach dem Ende der EM startet die erste von vier Qualifikationsrunden zur Europa League, an der bereits auch durchaus namhafte Clubs teilnehmen. Abseits.at analysiert die zehn interessantesten Duelle.

Borac Banja Luka – Čelik Nikšić

Bisher keine direkten Duelle

Spiele zwischen Mannschaften vom Balkan sind immer äußerst brisant, auch wenn hier zwei Teams aufeinander treffen, die noch über kaum internationale Erfahrung verfügen. Čelik Nikšić tritt als montenegrinischer Cupsieger überhaupt erstmals im Europapokal an, da man sonst nur in der zweiten Liga aktiv ist. Das Stadion Željezare war hingegen schon Austragungsort internationaler Partien, denn so besiegte dort vor drei Jahren überraschend Petrovac den ehemaligen zypriotischen Champions-League-Teilnehmer Anorthosis Famagusta.

Der größte internationale Erfolg von Borac Banja Luka datiert aus dem Jahr 1992, als man den Mitropa Cup gewinnen konnte – auch wenn dieser bei weitem nicht mehr jene Bedeutung genoss, wie noch einige Jahrzehnte zuvor. In der abgelaufenen Saison belegten die Bosnier den dritten Tabellenplatz, sodass sie zum dritten Mal in Folge im Europacup antreten. Im Vorjahr gelang nach einer hohen Auswärtsniederlage immerhin ein prestigeträchtiger Heimsieg gegen Maccabi Haifa. Im Duell gegen den montenegrinischen Zweitligisten sollten die Chancen auf ein Weiterkommen gut stehen.

Lech Posen – Zhetysu Taldykorgan

Bisher keine direkten Duelle

Geht man nach geografischen Gesichtspunkten, hatten polnische Vereine in der jüngeren Vergangenheit wenig Losglück, denn mit Lech Posen muss zum dritten Mal in Folge ein Club aus dem Land des EM-Ausrichters nach Kasachstan reisen – für Jagiellonia Bialystok kam im Vorjahr hier sogar bereits das Aus. Dass Lech überhaupt im Europacup spielt, kommt ohnehin einem kleinen Wunder gleich, denn noch zur Winterpause sah es alles andere als danach aus. Nach der Entlassung des spanisches Trainers José Mari Bakero schaffte es die Mannschaft unter Mariusz Rumak mit einer guten Rückrunde aber doch noch in das internationale Geschäft.

Dieses internationale Geschäft stellt für Zhetysu Taldykorgan hingegen völliges Neuland dar. Der nicht weit von der chinesischen Grenze entfernt beheimatete Verein stieg 2006 in die erste kasachische Liga auf und brachte es in der Vorsaison zum Vizemeister. In der laufenden Saison rangiert zur Halbzeit hingegen nur im Tabellenkeller, sodass für Lech die Anreise zum Rückspiel vermutlich das größte Hindernis darstellen wird.

EB/Streymur – Gandzasar

Bisher keine direkten Duelle

Eigentlich trachtet die UEFA danach, die Spiele der ersten Europacuprunden nach regionalen Gesichtspunkten auszulosen, damit sich die Reisekosten für die Vereine in Grenzen halten. Beim Duell zwischen Streymur und Gandzasar gelang das jedoch nicht einmal ansatzweise, denn zwischen der färingischen Stadt Streymnes und Kapan in Armenien liegen knapp 4.400 Kilometer.

Für die Armenier ist es nach 2010 das zweite Antreten auf internationaler Ebene, damals gab es eine Abfuhr gegen NAC Breda, während Streymur seit 2008 ununterbrochen von der Partie ist, auch wenn noch kein Aufstieg gelingen konnte. Im Vorjahr war man jedoch knapp dran und scheiterte nach zwei Remis nur aufgrund der Auswärtstorregel an Garabag Agdam aus Aserbaidschan.

Saint Patrick’s Athletic – IB Vestmannaeyjar

Letztes direktes Duell: 2:0 und 0:1 (1. Runde Europa-League-Qualifikation 2011/12)

IBV und St. Patricks’s kreuzten bereits im Vorjahr die Klingen, wo die Iren knapp siegreich blieben. Die Isländer rangieren in der kurzen heimischen Meisterschaft, die aufgrund des strengen Winters in nur 22 Runen ausgespielt wird, im Spitzenfeld und arbeiten somit schon jetzt daran, auch im kommenden Jahr wieder international vertreten zu sein.

Ähnlich sieht die Lage in Irland aus, wo der Spielbetrieb auch bereits seit dem Frühjahr läuft und St. Patrick’s ebenfalls eine gute Rolle spielt. Die internationale Bilanz des 1929 gegründeten Vereins liest sich in den letzten Jahren gar nicht schlecht, da stets die eine oder andere Runde überwunden werden konnte. 2009 kam man bis ins Playoff der Europa League, wo gegen Steaua Bukarest das Aus folgte und ein Jahr zuvor reichte es in der ersten Hauptrunde des UEFA Cups immerhin zu einem torlosen Remis gegen Hertha BSC.

Pyunik Erewan – Zeta Golubovci

Bisher keine direkten Duelle

Pyunik Erewan wurde zwar erst 1992 gegründet, dominiert den armenischen Fußball seither aber nahezu nach Belieben. Seit 2001 ging der Meistertitel stets an den Hauptstadtclub, nur im Vorjahr reichte es lediglich zu Platz drei. Abgesehen von einem Auftritt in den Neunzigern im UEFA Cup trat Pyunik stets in der Champions-League-Qualifikation an, wo man jedoch nie über die zweite Runde hinauskam. Somit stellt das Duell mit Zeta Golubovci eine Premiere dar und bei Pyunik wird man gewiss danach trachten, den ersten Auftritt in der Europa League positiv zu gestalten.

Der montenegrinische Vertreter kam bisher einmalig 2007 zu Meisterwürden und ist seit drei Jahren stets in der Europa League vertreten, wenn auch noch kein Aufstieg glücken sollte. Das Aus gegen Interblock Ljubljana, Dacia Chisinau sowie Trnava kam jedoch immer knapp und man stellte kein Kanonenfutter dar, was wohl auch der guten fußballerischen Ausbildung geschuldet ist, die Kicker vom Balkan genießen.

OoK_PS, abseits.at

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