Der viel umjubelte Aufstieg im Nichtmeisterweg der Champions League Qualifikation gegen Ajax Amsterdam beschert Rapid einen äußerst angenehmen Geldregen in der Höhe von... Rapid und die Setzliste: So weit sind der nächste Lostopf und das Ziel „Top-50“ entfernt

 

Rapid Wappen Hochformat_abseits.atDer viel umjubelte Aufstieg im Nichtmeisterweg der Champions League Qualifikation gegen Ajax Amsterdam beschert Rapid einen äußerst angenehmen Geldregen in der Höhe von 5,4 Millionen Euro. Der UEFA ist die Teilnahme am Playoff eine Prämie von drei Millionen wert, für die sich daraus ergebende garantierte Europa League Gruppenphase kommen noch einmal 2,4 Millionen dazu. Schafft Rapid gar die Sensation gegen Shakthar Donetsk würden sogar 11 Millionen Euro auf das Konto der Hütteldorfer wandern. Die Grundlage dafür bietet neben der nationalen Qualifikation über die Meisterschaft aber die für Österreich seltene Konstellation in der UEFA-Fünfjahreswertung.

Länderwertung ermöglicht Rapid die Champions League

Die UEFA-Fünfjahreswertung setzt sich aus zwei essentiellen Indikatoren zusammen. Die Länderwertung beinhaltet die kumulierten Erfolge der Vereine und die Platzierung bestimmt, wie viele Europacupstartplätze in der nächsten Meisterschaft ausgespielt werden. Österreich beendete die Saison 2014 auf dem 14. Platz und spielte deswegen in der abgelaufenen Saison fünf internationale Startplätze aus. Die Anzahl der Europa League Starter blieb mit drei Vertretern unverändert, jedoch berechtigte die Länderwertung dieses Mal auch den Vizemeister zur Teilnahme an der Champions League Qualifikation. Allerdings über den schwereren Nichtmeisterweg.

Die abgelaufene Saison 2014/15 beendete Österreich auf dem 16. Platz, weswegen in der aktuellen Meisterschaft nur mehr vier internationale Startplätze zu vergeben sind. Dies bedeutet auch für den Vizemeister die in allen Bereichen weit weniger lukrative Teilnahme an der Europa League Qualifikation.

Vor den Gruppenphasen ist ein Sieg einen Punkt, ein Unentschieden einen halben Punkt wert. Dividiert durch die Anzahl der Teilnehmer – im Fall von Österreich fünf – brachte der Aufstieg Rapids zum Beispiel 0,300 Punkte für die nationale Wertung. In der Gruppenphase wäre dieser Erfolg schon 0,600 Punkte wert gewesen.

Um in der nächsten Saison wieder zwei Champions League Plätze ausspielen zu dürfen, müssen die österreichischen Vertreter 2,1 Punkte auf die auf Rang 15 liegenden Rumänen aufholen – also fünf Siege und ein Unentschieden mehr in der Gruppenphase. Gelingt dem Rekordmeister der Einzug in die Champions League, wäre das für Österreich 0,8 Punkte wert und würde die Chancen auf Platz 15 mit einem Schlag deutlich verbessern.

Große Chance auf Etablierung in den Top 100

Der zweite Indikator umfasst die individuellen Erfolge der Vereine und resultiert in der jeweiligen Platzierung in der UEFA-Fünfjahreswertung. Die Hütteldorfer stiegen in der dritten Qualifikationsrunde ein und haben deswegen bereits vor dem ersten Duell 1,5 Punkte verdient. Im Gegensatz zum Meisterweg (welcher vier Qualifikationsrunden umfasst), spielen die Nichtmeister nur zwei Qualifikationsrunden aus – je ein Teilnehmer der Top 15 Nationen, aufgeteilt in fünf Duelle pro Runde.

Anders als in der Gruppenphase, bekommt man in dieser Phase keine Punkte für den Sieg, sondern lediglich 0,5 Punkte pro Runde. Rapid steht nun also in der vierten Runde, dem Playoff, und hält bei zwei Punkten. Die restlichen 0,280 Punkte ergeben sich aus dem Abschneiden der anderen österreichischen Vereine.

Rapid beendete die abgelaufene Saison auf dem 121. Platz und hat sich aktuell auf Position 107 hinaufgearbeitet. Der Rekordmeister hat in den vergangenen fünf Jahren 15,040 Punkte erspielt, davon in der heurigen Saison bereits 2,280 Punkte. Mit diesem Wert konnte in den letzten drei Saisonen eine Setzung im Europa League Play-off erreicht werden, womit man in dieser entscheidenden Wettbewerbsphase Vereinen wie Borussia Dortmund oder Athletic Bilbao aus dem Weg gehen kann und stattdessen auf Gegner wie Kairat Almaty oder Odd Grenland treffen würde. Zumindest die statistischen Chancen auf einen Verbleib im Bewerb werden durch die Setzung drastisch erhöht.

Die äußerst erfolgreiche Gegenwart sieht so aus, dass Rapid dank des Aufstiegs in das Champions League Play-off garantiert bis Winter internationales Parkett bespielen und mindestens sechs Gelegenheiten auf Punktezuwachs bekommen wird. Setzt man sich jetzt auch noch gegen die Ukrainer durch, bekommt man vier Punkte für die eigene Klubwertung und würde sich damit auf Jahre hinaus in eine hervorragende Ausgangsposition in den jeweiligen Qualifikationsrunden bringen.

Meilensteine und neue Möglichkeiten in Europa

Das erste Ziel in der aktuellen UEFA-Fünfjahreswertung heißt, mehr Punkte als England und Deutschland zu erreichen. Damit verhindert man, dass sämtliche Europacupstarter aus diesen Ländern, abgesehen von den regelmäßigen, respektive einmaligen Teilnehmern vor Rapid gereiht werden. Southampton und West Ham haben in den letzten fünf Jahren keine eigenen Setzungspunkte erspielt und sind aufgrund des Länderkoeffizienten trotzdem vor dem österreichischen Vizemeister platziert. Dies hatte zur Konsequenz, dass man lange Zeit um eine Setzung im Europa League Play-off zittern musste, auch wen sich dieses Problem letztendlich in Wohlgefallen aufgelöst hat und sich die Setzung trotzdem ausgegangen wäre.

Sollte man allerdings erwartungsgemäß an Shakhtar Donetsk scheitern und in die Europa League Gruppenphase übersiedeln, könnte dieses Problem wieder akut werden. Die Hütteldorfer befinden sich aktuell an der dritten Position in Lostopf vier – hinter zwei Vertretern, die in den letzten fünf Jahren nicht im Europacup vertreten gewesen sind: Southampton und Augsburg. Es ist zwar zu erwarten, dass man trotzdem noch in den dritten Topf gespült wird, jedoch verdeutlicht diese Situation, wie knapp Rapid aktuell in den verschiedenen Entscheidungsrunden an der Schwelle zu gesetzt/ungesetzt, Topf drei und Topf vier steht und gerade diese wenigen Plätze maßgeblich dafür verantwortlich sein können, wie viele Punkte man noch in der aktuellen Saison erspielen kann.

Die positivste Nachricht zum Schluss. Rapid hat sich in den letzten vier Play-off Duellen als ungesetzte Mannschaft stets durchgesetzt und ist auch im aktuellen Champions League Bewerb das einzige ungesetzte Team im Nichtmeisterweg, welches den Aufstieg bejubeln durfte.

Möchte Rapid das angestrebte Ziel, das Erreichen der Top 50 verwirklichen, steht noch ein langer Weg bevor. An dieser Stelle möchten wir euch die dafür notwendigen Meilensteine präsentieren und in Relation zu den aktuell erspielten Punkten setzen.

 

  • 15,040 Punkte Platz 107 Rapid Wien – aktuelle Wertung
  • 15,635 Punkte Rapids Koeffizient der letzten fünf Saisonen
  • 16,200 Punkte Erwartete Punkteanzahl ENG und GER
  • 16,325 Punkte Heurige Play-off Setzungsgrenze zu Beginn des Wettbewerbs
  • 16,325 Punkte aktuelle Setzungsgrenze Europa League Gruppenphase Topf 3
  • 16,766 Punkte Platz 100 St. Etienne
  • 18,540 Punkte Platz 90 Austria Wien
  • 20,500 Punkte Erwartete Punkteanzahl ESP
  • 22,225 Punkte Platz 84 Maribor – Grenze Champions League Meisterweg, Runde 3
  • 25,149 Punkte Platz 75 Eintracht Frankfurt
  • 31,483 Punkte Platz 57 Monaco – Grenze Champions League Nichtmeisterweg, Runde 3
  • 31,483 Punkte Platz 57 Monaco – Grenze Europa League Gruppenphase Topf 2
  • 35,380 Punkte Platz 50 Trabzonspor
  • 42,040 Punkte Platz 38 FC Salzburg
  • 50,020 Punkte Platz 29 Galatasaray – Grenze Champions League Gruppenphase Topf 3
  • 56,276 Punkte Setzungsgrenze Champions League Nichtmeisterweg, Runde 4
  • 66,195 Punkte Ajax Amsterdam
  • 86,033 Punkte Shakhtar Donetsk (am Ende der letzten Saison, aktuell: Platz 23, 62,356)

Daniel Walter, abseits.at

Daniel Walter

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