Die Primera División oder auch nur La Liga genannt ist die höchste spanische Spielklasse und die vielleicht beste Liga der Welt. Nach 16 gespielten... Abstiegskampf in Spanien: Wer sagt adiós zur Primera División?

Fußball in Spanien - Der Torrero und der Stier_abseits.atDie Primera División oder auch nur La Liga genannt ist die höchste spanische Spielklasse und die vielleicht beste Liga der Welt. Nach 16 gespielten Runden und einer kurzen Weihnachtspause ist es an der Zeit einen Überblick zur aktuellen Situation im Abstiegskampf zu liefern.

CA Osasuna (20. – 7 Punkte)

Der Club Atlético Osasuna steht mit sieben Punkten am Tabellenende der Liga. Man hält aktuell bei einem Saisonsieg, vier Unentschieden und ganzen elf Niederlagen.

Der Verein aus Pamplona hat mit 13 erzielten Toren nicht nur mit Leganés zusammen die schlechteste Offensive der Liga, sondern auch mit 34 Gegentoren die schlechteste Defensive.

Gewinnen konnte die Mannschaft um Trainer Joaquín Caparrós nur gegen den SD Eibar Mitte Oktober. Achtungserfolg war auch das 1:1-Unentschieden gegen Athletic Bilbao im San Mames zwei Wochen später. Seitdem wartet man aber sehnlichst auf einen Punktegewinn.

Was hervorzuheben ist, dass die Basken im Achtelfinale der Copa del Rey, dem spanischen Pokalwettbewerb stehen. Man schaffte es in Runde drei nach einer 0:1-Hinspiel-Niederlage, noch mit einem 2:0-Erfolg im eigenen Stadion sich für die besten 16 zu qualifizieren.
Im Achtelfinale trifft man nun auf Eibar. Gegen den Gegner aus der Provinz Guipúzcoa gewann man ja bereits in der Liga, somit bestehen durchaus gute Chancen das Viertelfinale zu erreichen.

Auffällig ist, dass die Mannschaft auswärts um einiges besser agiert als in ihren Heimspielen. In acht Auswärtspartien konnte Osasuna fünf Punkte holen und dabei schoss man neun der 13 erzielten Tore.

Die nächsten Spieltage könnten für CA Osasuna entscheidend sein. Am 9. Jänner empfängt man zuhause den ebenfalls abstiegsbedrohten Valencia CF und eine Woche darauf den Tabellennachbarn Granada. Wenn es den Basken gelingt diese Partien gut abzuschließen könnte man in nächster Zeit, seit langem die Abstiegsplätze wieder verlassen.

Der Aufsteiger wird in der laufenden Saison alles Versuchen um nicht nach zuvor zwei Jahren Zweitklassigkeit wieder den Gang in die Segunda División antreten zu müssen.

Granada CF (19. – 9 Punkte)

Der Granada Club de Fútbol steht mit neun Punkten an der vorletzten Stelle der Tabelle. Die Andalusier halten bei einem Sieg, sechs Unentschieden und neun Niederlagen mit einer Tordifferenz von 14:33.

Der einzige Sieg gelang gegen den aktuellen Tabellendritten, den FC Sevilla Anfang Dezember. Der Verein aus Andalusien hat mit 14 erzielten Toren die drittschlechteste Offensive der Liga und zusammen mit Gijón die zweitschlechteste Defensive mit 33 Gegentoren.

Der Kader von Trainer Lucas Alcaraz umfasst etliche Leihspieler von größeren Klubs und besitzt eine Mischung von jungen und älteren Akteuren. Beispielsweise besitzt das Team mit dem ausgeliehenen 19-jährigen Ezequiel Ponce vom AS Rom und dem ebenfalls vom FC Porto ausgeliehenen Stürmer Alberto Bueno zwei interessante Spieler. Beide haben aber noch nicht wirklich ins Team gefunden, wie die Torstatistik zeigt. Die Angreifer haben jeweils nur ein Saisontor zu Buche stehen, was für einen Offensivspieler definitiv zu wenig ist. Toptorjäger ist der 27-jährige Ukrainer Artem Kravets mit vier Saisontoren, der ebenfalls nur von Dynamo Kiew ausgeliehen ist.

Hervorzuheben sind auch die ausgeliehenen offensiven Mittelfeldspieler von Manchester United und den FC Chelsea. Die Rede ist vom 20-jährigen Andreas Pereira und vom 19-jährigen Jeremie Boga. Im defensiven Mittelfeld sorgt der 21-jährige Spanier Sergi Samper für Ordnung. Auch er ist nur für ein Jahr vom FC Barcelona ausgeliehen um im Süden Spaniens Spielpraxis zu sammeln.

Für Granada wird es wichtig sein ihre Defensive und Offensive in den Griff zu bekommen. Der Verein verfügt über einige junge Talente mit sehr viel Potential, das allerdings auch abgerufen werden muss. Man wird sehen wie sich die Andalusier bei den nächsten anstehenden Aufgaben präsentieren werden und ob die zusammengewürfelte Mannschaft am Ende der Saison den Klassenerhalt bejubeln darf.

Sporting Gijón (18. – 12 Punkte)

Real Sporting de Gijón ist mit zwölf Punkten an der 18. Stelle der Tabelle. Die Asturier halten bei drei Siegen, drei Remis und zehn Niederlagen. Sporting besitzt eine Tordifferenz von 17:33 und hat damit zusammen mit Granada die zweitschlechteste Defensive der Liga.

Was auffällt ist, dass Sporting Gijón im eigenen Stadion bislang passable Leistungen abrufen konnte. Zuhause gewann man gegen Athletic Bilbao, CA Osasuna und CD Leganés. Hervorzuheben ist auch das 1:1-Unentschieden gegen den Tabellendritten FC Sevilla. In acht Heimspielen konnte man zehn der bislang zwölf erreichten Punkte einfahren.

Das Team aus Gijón besitzt keine Stars in ihren Reihen. Hervorzuheben sind die Toptorschützen. Zum einen Rechtsaußen Carlos Carmona. Der 29-jährige Spanier hat in den letzten vier Partien vier Tore erzielt und ist aktuell in Topform.
Bester Torschütze im Team ist der von Cagliari Calcio ausgeliehene Duje Cop. Mit sechs Toren aus 16 Spielen ist der Stürmer eine wichtige Stütze der Mannschaft.

Nach zwei Jahren in der ersten Liga möchte man sich auch in der nächsten Spielzeit wieder mit den besten 19 Vereinen in Spanien duellieren.

Valencia CF (17. – 12 Punkte)

Der Klub im Süden Spaniens hat keine gute Bilanz zu bieten und hat vor der Saison ganz andere Ziele für diese Spielzeit ausgegeben. Aktuell steht man auf dem 17. Tabellenrang mit zwölf Punkten und einer Tordifferenz von 21:29. Anzumerken ist, dass die Mannschaft um den neuen Trainer Salvador González Marco ein Spiel weniger als die Konkurrenz absolviert hat. Der Gegner dabei ist aber niemand geringerer als der amtierende Champions-League-Sieger Real Madrid. Aufgrund der Klub WM musste die Partie auf Mitte Februar verschoben werden.

Der Kader hat eine Reihe von guten Spielern zu bieten. Torhüter Diego Alves, Linksverteidiger José Luis Gayá, Mittelfeldspieler Dani Parejo, Kapitän Enzo Pérez, Ex-Barca-Jungtalent Munir El Haddadi, Stürmer Rodrigo und Portugalstar Luis Nani sind die nennenswerten Namen, die dem FC Valencia zur Verfügung stehen, um nur einige zu nennen. Die Fledermäuse schaffen es aktuell nicht mit ihrem guten Kader die erhofften Erfolge einzufahren. Bereits letzte Saison enttäuschte man mit einem elften Platz in der Tabelle und wurde damit den Erwartungen nicht gerecht.

Valencia hat von den letzten fünf Pflichtspielen zwei Partien gewonnen, allerdings beide im Pokal gegen Leganés, gegen den FC Málaga erreichte man ein Remis und die Spiele gegen Real Sociedad beziehungsweise den FC Sevilla gingen verloren.

Wie vorhin angesprochen konnte man sich gegen Leganés im Pokal mit einem Gesamtscore von 5:2 souverän durchsetzen. Im Achtelfinale trifft man nun auf die in der Europa-League stark aufspielenden Celta Vigo. Valencia wird alles versuchen, um diese Runde zu überstehen, damit man womöglich am Ende der Saison durch die Copa del Rey sein Europa-League-Ticket lösen kann.

Der Valencia CF hat das Potential innerhalb von kürzester Zeit einige Plätze gut zu machen und damit mit dem Abstiegskampf nichts mehr zu tun zu haben. Das Team verfügt mit Abstand über den besten Kader, verglichen mit anderen Mannschaften in dieser Tabellenregion und vermutlich wird es nur eine Frage der Zeit sein bis die Fledermäuse sich wieder einige Plätze nach vorne katapultieren.

Deportivo La Coruña (16. – 16 Punkte)

Deportivo La Coruña hält in der Tabelle an 16 erreichten Zählern fest und befindet sich damit auf dem 16. Tabellenrang.

Die Galicier besitzen keine prominenten Namen in ihrer Mannschaft. Sie versuchen viel mehr im Kollektiv zu überzeugen. Toptorjäger ist der erst im Sommer verpflichtete ein Florin Adone mit sechs Saisontoren. Stürmer Joselu könnte für viele noch ein Begriff sein. Der 26-jährige Spanier spielte einige Jahre in der deutschen Bundesliga in Frankfurt und später bei Hannover. Der Mittelstürmer ist nach einer längeren Verletzungspause wieder in Form gekommen und hält bei zwei Toren aus den letzten beiden Partien.

Eine Stärke des Teams von Gaizka Garitano ist die Heimstatistik. Von den bislang 16 erarbeiteten Punkten holte man 13 im eigenen Stadion. Besonders eindrucksvoll war dabei die Vorstellung gegen das Spitzenteam Real Sociedad. Gegen die Basken gewann man Anfang Dezember in beeindruckender Weise mit 5:1.

Wenn es La Coruña schafft Leistungen wie gegen Sociedad öfters abzurufen wird das Team aus Galicien definitiv die Klasse halten.

CD Leganés (15. – 16 Punkte)

Der Tabellenfünfzehnte, Club Deportivo Leganés aus der Stadt Leganés nahe Madrid, spielt in der Saison 2016/17 erstmals in der Primera División. Nach zehn Saisonen in der Segunda División B gelang der Aufstieg in die Segunda División. Dort verweilte man zwei Spielzeiten, ehe man Anfang Juni den historischen Aufstieg schaffte.

Der Verein hält sich bislang konstant in der Liga und verzeichnete gegen Atlético Madrid beziehungsweise gegen Villarreal mit zwei Remis bereits Achtungserfolge.

Im Team gibt es keine wirklichen Stars. Hervorzuheben ist vielleicht Abwehrchef Pablo Insua, sowie im defensiven Mittelfeld spielenden Rubén Pérez. Pérez war bereits bei diversen Klubs wie Atletico Madrid, Betis Sevilla und den FC Turin unter Vertrag. Erwähnenswert ist auch Ex-Juventus-Spieler Gabriel Pires, Stürmer Luciano Neves und Linksaußen Alexander Szymanowski, der bereits drei Saisontore auf dem Konto hat.

CD Leganés wird versuchen das Niveau das sie momentan zeigen zu halten und am Ende der Saison wird man feststellen, ob sie eine weitere Saison in der höchsten spanischen Liga verweilen dürfen.

Betis Sevilla (14. – 18 Punkte)

Real Betis Sevilla befindet sich auf den 14. Tabellenrang und hat mit 18 Punkten sechs Zähler Abstand auf einen Abstiegsplatz.

Die Mannschaft hat ein paar nennenswerte Namen in ihren Reihen. Der ehemalige Ersatztorwart von Real Madrid Antonio Adán, Innenverteidiger Aïssa Mandi, Rechstaußen Joaquín Rodríguez und Mittelstürmer Rubén Castro zählen zu den Leistungsträgern im Verein. Der mittlerweile 35-jährige Rubén Castro ist mit sieben Toren aus 16 Spielen der Toptorjäger seiner Mannschaft.

Für Real Betis könnten die nächsten Aufgaben den weiteren Meisterschaftsverlauf maßgeblich beeinflussen. In den anstehenden sieben Runden warten mit ausgenommen Osasuna alle Teams, die in der Tabelle aktuell hinter Betis stehen auf die Andalusier.
Wenn es Betis gelingt in diesen Partien gut abzuschneiden, ist man innerhalb kürzester Zeit im Mittelfeld der Tabelle angelangt und hat einen beachtbaren Abstand auf die Abstiegsplätze.

Fazit

Von den sieben genauer betrachteten Teams wird es womöglich bis zum Schluss ein Kopf an Kopf Rennen geben. Es wird interessant sein wie die Mannschaften sich in den nächsten Runden schlagen werden und ob vielleicht höher platzierte Teams, wie Celta Vigo, Alavés, Málaga oder Las Palmas (alle 21 Punkte) noch in den Abstiegskampf mit eingreifen.

Die untere Tabellenhälfte

 

SPSUNTGTPKT
10
UD Las Palmas
16565262421
11
Málaga CF
16565252621
12
CD Alavés
16565151721
13
Celta Vigo
16637253121
14
Betis Sevilla
16538182918
15
Deportivo La Coruña
16448222716
16
CD Leganés
16448132716
17
Valencia CF
15339212912
18
Sporting Gijón
163310173312
19
Granada CF
1616914339
20
CA Osasuna
16141113347

Alexander Friedl, abseits.at

Alexander Friedl

Schwerpunkt spanische Liga • Redakteur Sport Business Magazin • Projektmanagement FUSSBALL KONGRESS • Twitter: @alexfriedl_2

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