Aus eins mach fünf: Nach dem Scheitern von Salzburg und Altach im Europa-League-Playoff ist Rapid Wien Österreichs einziger Vertreter in einer Gruppenphase. Damit sind... Update zur Fünfjahreswertung: Bitterer Realitätscheck für die Bundesliga

UEFA Logo_abseits.atAus eins mach fünf: Nach dem Scheitern von Salzburg und Altach im Europa-League-Playoff ist Rapid Wien Österreichs einziger Vertreter in einer Gruppenphase. Damit sind die Chancen, den fünften internationalen Startplatz zurückzugewinnen, auf ein Minimum gesunken. Das Ziel, der Bundesliga, bis 2020 einen Fixplatz in der Champions League zu erreichen, erscheint nun völlig illusorisch. abseits.at analysiert Lage Österreichs und seiner direkten Gegner in der UEFA-Fünfjahreswertung.

13. Tschechien

Tschechien stellt drei Vereine in der Gruppenphase der Europa League. Sparta Prag setzte sich gegen Thun durch, Viktoria Plzeň eliminierte Vojvodina Novi Sad und Slovan Liberec schaltete Hajduk Split aus. Lediglich Jablonec musste die Segel streichen, Ajax Amsterdam war eine Nummer zu groß.

Auslosung:
EL: Viktoria Plzeň – Villarreal/Rapid Wien/Dinamo Minsk
EL: Sparta Prag – Schalke 04/APOEL Nikosia/Asteras Tripolis
EL: Slovan Liberec – Olympique Marseille/Braga/Groningen

Ausgeschieden:
Jablonec (ELQ4), Mlada Boleslav (ELQ2)

14. Griechenland

Während PAOK Saloniki mit Bröndby keine Probleme hatte, musste Panathinaikos eine herbe Enttäuschung hinnehmen. Der Verein aus Athen scheiterte im Europa-League-Playoff am aserbaidschanischen Vertreter Qabala. Auch Atromitos Athen schied gegen Fenerbahçe aus.

Auslosung:
CL: Olympiakos Piräus – Bayern München/Arsenal/Dinamo Zagreb
EL: PAOK Saloniki – Borussia Dortmund/Krasnodar/Qabala
EL: Asteras Tripolis – Schalke 04/APOEL Nikosia/Sparta Prag

Ausgeschieden:
Panathinaikos (ELQ4), Atromitos Athen (ELQ4)

15. Rumänien

Die Europacupsaison ist für Rumänien beendet. Steaua Bukarest scheiterte an Rosenborg Trondheim und Astra Giurgiu schied aufgrund später Verlusttreffer gegen Alkmaar aus.

Ausgeschieden:
Steaua Bukarest (ELQ4), Astra Giurgiu (ELQ4), Botosani (ELQ2), Targu Mures (ELQ3)

16. Kroatien

Dinamo Zagreb konnte das gute Los nutzen und qualifizierte sich gegen den albanischen Meister Skenderbeu für die Champions League. Hajduk Split schied in der Europa League indessen gegen Slovan Liberec aus, sodass Dinamo alleine die kroatischen Fahnen hochhalten muss.

Auslosung:
CL: Dinamo Zagreb – Bayern München/Arsenal/Olympiakos Piräus

Ausgeschieden:
Hajduk Split (ELQ4), Lokomotiva Zagreb (ELQ2), Rijeka (ELQ2)

17. Österreich

Österreich erlebte eine ausgesprochen bittere Woche. Rapid scheiterte in der Champions League an Shakhtar Donezk, Salzburg und Altach in der Europa League an Dinamo Minsk respektive Belenenses. Damit sind nur die Wiener im Herbst international vertreten.

Auslosung:
EL: Rapid Wien – Villarreal/Viktoria Plzeň/Dinamo Minsk

Ausgeschieden:
Salzburg (ELQ4), Altach (ELQ4), Sturm Graz (ELQ3), Wolfsberg (ELQ3) 

18. Zypern

APOEL Nikosia scheiterte im Champions-League-Playoff an Astana und ermöglichte damit den ersten kasachischen Vertreter in der Königsklasse. Für den ehemaligen Verein von Thorsten Fink geht es nun in der Europa League weiter.

Auslosung:
EL: APOEL Nikosia – Schalke 04/Sparta Prag/Asteras Tripolis

Ausgeschieden:
Omonia Nikosia (ELQ3), Apollon Limassol (ELQ3), Larnaka (ELQ3) 

19. Polen

Sowohl Legia Warschau als auch Lech Posen qualifizierten sich mit je zwei Siegen für die Europa League. Legia schaltete den ukrainischen Vertreter Zorya Lugansk aus, während Lech mit Videoton aus Ungarn keine Probleme hatte.

Auslosung:
EL: Lech Posen – Basel/Fiorentina/Belenenses
EL: Legia Warschau – Napoli/Club Brügge/Midtjylland

Ausgeschieden:
Slask Wroclaw (ELQ2), Jagiellonia Bialystok (ELQ2) 

20. Schweden

Malmö steht wie im Vorjahr in der Gruppenphase der Champions League. Die Schweden schalteten im Playoff dank ihrer Heimstärke Celtic aus.

Auslosung:
CL: Malmö – Paris SG/Real Madrid/Shakhtar Donezk

Ausgeschieden:
IFK Göteborg (ELQ3), Elfsborg (ELQ3), AIK Solna (ELQ3) 

21. Israel

Maccabi Tel-Aviv lieferte eine handfeste Überraschung und schaltete mit zwei Unentschieden dank der Auswärtstorregel Mark Jankos FC Basel aus und schaffte den Sprung in die Champions League.

Auslosung:
CL: Maccabi Tel-Aviv – Chelsea/Porto/Dynamo Kiew

Ausgeschieden:
Hapoel Kyriat Shmona (ELQ3), Beitar Jerusalem (ELQ2), Hapoel Beer Schewa (ELQ2)

22. Weißrussland

BATE Borisow setzte sich gegen Partizan Belgrad durch und nimmt einmal mehr an der Champions League teil. Dinamo Minsk behielt in der Europa League gegen Salzburg im Elfmeterschießen die Oberhand.

Auslosung:
CL: BATE Borisow – Barcelona/Leverkusen/AS Roma
EL: Dinamo Minsk – Villarreal/Viktoria Plzeň/Rapid Wien

Ausgeschieden:
Shaktyor Soligorsk (ELQ2), Torpedo Zhodino (ELQ1)

Aktuelle UEFA-Fünfjahres-Wertung (Punktgewinne seit Saisonbeginn inklusive Bonuspunkten in Klammern): 

  1. Tschechien (3/5): 27,925 (2,300)
  2. Griechenland (3/5): 26,700 (2,400)
  3. Rumänien (2/4): 25,383 (2,250)
  4. Kroatien (1/4): 23,375 (4,000)
  5. Österreich (1/5): 23,100 (1,800)
  6. Zypern (1/4): 21,675 (2,500)
  7. Polen (2/4): 20,750 (3,750)
  8. Schweden (1/4): 19,375 (4,250)
  9. Israel (1/4): 18,625 (2,250)
  10. Weißrussland (2/4): 18,500 (3,625)

Fazit der aktuellen Runde

Das Desaster ist perfekt. Österreich stellt mit Rapid nur einen einzigen Vertreter in einer Gruppenphase und kann sich damit vom Ziel, den fünften Europacupstartplatz zurückzuerobern, so gut wie verabschieden. Und das, obwohl die Konkurrenz auch ausgesprochen schwach auftritt und bereits zahlreiche Vereine verloren hat.

Um das auf Platz 15 rangierende Rumänien, das im Herbst nicht mehr international vertreten ist, zu überholen, müsste Rapid in der Europa League sechs Spiele gewinnen. Nicht unmöglich, aber sehr unwahrscheinlich. Gegen Kroatien wird sich die Bundesliga zwar vermutlich wieder durchsetzen – von Dinamo Zagreb sind in der Champions League nicht viele Punkte zu erwarten -, dennoch wäre dies nur ein schwacher Trost.

Angesichts der Ergebnisse der letzten Jahre muss das Ziel der Bundesliga, bis 2020 einen Fixplatz in der Champions League zu erreichen – dazu bedürfte es zumindest den zwölften Platz in der UEFA-Fünfjahreswertung, als völlig utopisch bezeichnet werden. Vielmehr wird man darum kämpfen müssen, sich in den Top-20 zu halten, da Länder wie Polen, Schweden oder Weißrussland sukzessive aufholen.

So bitter es auch klingen mag, aber der Rückfall Österreichs ist verdient. Wer zum zweiten Mal in Folge mit nur einem Club im Herbst auf dem internationalen Parkett vertreten ist, darf sich nicht wundern, dass man von der Konkurrenz abgehängt wird.

Besonders alarmierend ist, dass die heimischen Vereine zuletzt an Gegnern gescheitert sind, die man eigentlich in die Schranken weisen sollte. Dinamo Minsk, Malmö, Helsinki, Breidablik, Zimbru Chisinau. An diesen alles andere als namhaften Vereinen bissen sich Österreichs Europacupstarter in der jüngeren Vergangenheit die Zähne aus.

Für die Bundesliga war die letzte Woche ein bitterer Realitätscheck, der vor Augen geführt hat, dass man bei weitem nicht so gut ist, wie man es gern sein möchte. Die Zukunft wird weisen, ob sich der negative Trend tatsächlich bestätigt, in Anbetracht der zahlreichen Negativerlebnisse steht dies aber zumindest zu befürchten. Die momentan größte Hoffnung besteht darin, dass die Konkurrenz auch nicht wesentlich besser auftritt. Darauf, dass dieser Zustand von Dauer ist, sollte man sich allerdings nicht verlassen.

OoK_PS, abseits.at

Keine Kommentare bisher.

Sei der/die Erste mit einem Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert