Ein Torhüter, der gegnerische Abwehrreihen zur Verzweiflung bringt, ein jordanischer Stürmer, der im Alleingang einen deutschen Bundesligaklub aus der Europa League Qualifikation warf –... Massive Abwehr und defensive Grundausrichtung – das ist die "Kontermannschaft" Gaz Metan Medias!

Ein Torhüter, der gegnerische Abwehrreihen zur Verzweiflung bringt, ein jordanischer Stürmer, der im Alleingang einen deutschen Bundesligaklub aus der Europa League Qualifikation warf – und das Ganze gespickt mit einem Haufen Beton! Gaz Metan Medias ist eine sehr harte, kampfkräftige Truppe, die der Wiener Austria vor allem physisch alles abverlangen wird. Hier die große abseits.at-Analyse über ein Team, das vor 2011 niemals im Europacup spielte…

TORHÜTER

Der Torhüter von Gaz Metan Medias ist mit Razvan Plesca (28) ein etwas verrückter Herr, dafür aber ein sehr starker Keeper! In den letzten drei Saisonen absolvierte er für seinen Ex-Klub Politehnica Iasi und Gaz Metan Medias (seit Sommer 2010) 60 Spiele und sah dabei 14 gelbe Karten. Plesca ist ein lauter Torhüter, ein Leader innerhalb der Mannschaft und sowohl auf der Linie, als auch bei Flanken sehr gut. Die Angreifer des FSV Mainz 05 etwa brachte er regelmäßig zur Verzweiflung.

Ersatztorhüter ist Cosmin Vatca (29), der jedoch bis auf ein halbes Jahr in der Saison nach dem Wiederaufstieg bei Gaz Metan kaum zum Zug kam. Sollte Plesca in Wien Gelb sehen wäre er jedoch im Rückspiel in Medias gesperrt, wonach Vatca zum Einsatz kommen könnte.

ABWEHR

Abwehrchef der Rumänen ist der Georgier Akaki Khubutia (25), der 2009 aus Litauen kam und in seiner Karriere durchaus noch Luft nach oben hat. Der fünffache georgische Teamspieler ist vor allem in der Luft eine Macht, ist bei gegnerischen Flanken sehr präsent und gewinnt fast alle seine Kopfballduelle. Der 194cm große Innenverteidiger ist allerdings auch verletzungsanfällig und auf den ersten Metern nicht sehr schnell. Man sollte also versuchen den Abwehrchef des Teams mit flachem Kurzpassspiel zu knacken und nicht unbedingt mit hohen Bällen.

Für den zweiten Platz in der Innenverteidigung gibt es gleich drei Kandidaten: Recht gute Karten hat der Serbe Jasmin Trtovac (24), der seit Jänner 2010 für Gaz Metan Medias spielt und als flexibler Spieler bekannt ist. Obwohl er nur 180cm groß ist, zeigt er auf der Position des Innenverteidigers gute Leistungen, besticht durch Tempo und hohe Sprungkraft. Er ist jedoch auch ein Kandidat für die Position des rechten Verteidigers, notfalls auch für die linke Seite.

Der zweite Kandidat ist hingegen ein klassischer Innenverteidiger: Florian Daniel Lazar (31) übernimmt in einer Viererkette normalerweise den organisatorischen Teil, was jedoch den gesetzten Khubutia zu mehr „Drecksarbeit“ zwingt. Lazar macht Fehler im Kopfballspiel, stützt sich oft auf, macht allgemein etwas zu viele Fouls, beherrscht jedoch das Stellungsspiel in einer tief stehenden Abwehr. Im Spielaufbau ist er jedoch wie auch die anderen beiden Kandidaten keine Koryphäe. Lazar kann im Notfall auch als rechter Verteidiger aufgeboten werden, das kommt jedoch sehr selten vor.

Der dritte Kandidat ist für den Rest dieser Teaminfo sehr wichtig, weil er definitiv spielen wird – die Frage ist nur wo. Ovidiu Hoban (31) kann so ziemlich alles spielen und kam in der vergangenen Saison sowohl in der Innenverteidigung, als auch in der Viererkette rechts und links, im defensiven Mittelfeld und auf einer Spielmacherposition zum Einsatz. Hoban wäre von allen Verteidigern der, der am besten hinten raus spielen kann, aber es ist sehr schwer vorauszusagen, wo er starten wird. Beim Auswärtsspiel in Mainz spielte er als rechter Verteidiger, gegen Kuopio als Abräumer vor der Abwehr, in der Liga zuletzt einmal als Innenverteidiger, einmal als zentraler, offensiver Mittelfeldspieler. Hoban hat Ruhe am Ball, das Auge für seine Mitspieler und spult trotz seiner 31 Jahre ein großes Laufpensum ab, wäre als Mittelfeldspieler einer, der den gesamten Bereich zwischen Strafraum und Strafraum abgrast. Gegen die Austria ist Hoban am ehesten eine Alternative für das defensive Mittelfeld in einem 4-2-3-1-System – oder aber als rechter Verteidiger.

Auf der rechten Seite sollte Radu Zaharia (22) eigentlich gesetzt sein, allerdings wurde der bissige Außenverteidiger im Rückspiel gegen Mainz nicht berücksichtigt und sah beim 0:5 gegen Dinamo Bukarest in der 39.Minute glatt Rot wegen einer Notbremse (nach der auch seine zwei seiner Teamkollegen wegen Kritik Gelb sahen). Zaharia ist ein laufstarker Außenverteidiger mit mittelmäßiger Technik und ausbaufähigem Passspiel, aber dennoch einer, den man nicht gerne als Gegenspieler hat. Er ist einer, den man dreimal überspielen muss, um vorbeizukommen. Wenn er nicht spielt, wird Hoban seinen Posten übernehmen.

Links hat Vereinsurgestein Ionut Arghir Buzean (28) die besten Karten auf einen Einsatz. Zwar war er seit dem Aufstieg 2008/09 eher ein Ergänzungsspieler im Team von Trainer Pustai, jedoch zeigte er zuletzt auswärts gegen den FSV Mainz und in der Liga bei CFR Cluj sehr abgebrühte, starke Leistungen, präsentiert sich in blendender Form. Buzeans Stärke ist die Defensive und das Laufspiel. Genauso wie Zaharia auf der anderen Seite ist er ein lästiger Abmontierer für starke gegnerische Flügelspieler. Diese Laufstärke ist wohl auch sein Vorteil gegenüber seinem Konkurrenten für diese Position.

Der Konkurrent ist nämlich der körperlich größte Spieler der rumänischen Liga. Der Serbe Zarko Markovic (24) ist gelernter Innenverteidiger und dementsprechend 204cm groß und 100kg schwer. Allerdings ist er für die linke Seite das einzige Backup für Buzean und kommt somit häufiger auf der Seite zum Einsatz als in der Mitte. Eine Innenverteidigung mit Markovic und Khubutia, den beiden Langen gemeinsam, gibt es nur in absoluten Ausnahmefällen, daher ist der technisch für seine Größe starke Markovic eher ein Kandidat für links.

Die letzte Alternative für die linke Seite ist mit Ivan Vukadinovic (26) ebenfalls ein Serbe, der aber bisher eher ein Mann für die Bank war und gegen die Austria nur zu einem Thema wird, wenn im Rückspiel jemand gelbgesperrt wird.

Abschließend muss man zur Abwehr von Gaz Metan Medias noch zwei Dinge bemerken:

Einerseits sind die Abwehrspieler der Rumänen so flexibel und vielseitig, dass Gaz Metan selten aber doch auch ein 5-4-1 praktiziert, das in Vorwärtsbewegung zu einem 3-4-3 wird. In diesem Fall wäre der Serbe Markovic der wichtigste bzw. zentralste Innenverteidiger – in anderen Systemen ist er jedoch zumeist auf der linken Seite zu finden. Schon das zeigt wie schwer sich dieses eingespielte Team, das zwar keine sonderlich guten defensiven Einzelspieler hat, aber verschiedene Systeme praktizieren kann, auszurechnen ist.

Die zweite, recht angenehme Sache: Gaz Metan Medias ist ein Kartenkönig. Das zeigte unter anderem das letzte Ligaspiel bei CFR Cluj, als der Schiedsrichter insgesamt 14mal in die Tasche greifen musste, acht Spieler von Gaz Metan Medias sahen Gelb. Und das war in der bisherigen Europa League Qualifikation nicht anders, auch weil das hitzige Duell mit Mainz, bei dem die Gaz-Metan-Spieler an ihre Grenzen gingen, gar nicht über mögliche Gefährdungen in den nächsten Runden nachdachten.

Von der defensiven Besetzung der Rumänen sind folgende Spieler gelbgefährdet: Plesca (Torhüter), Buzean, Hoban, Khubutia und Trtovac.

MITTELFELD

Die defensive Mittelfeldzentrale sollte fix gesetzt sein, es könnte aber sein, dass sie systembedingt noch um einen dritten Mann in personam Hoban erweitert wird.

Fix dabei ist Kapitän Cristian Todea (32), der den Part des organisierenden Mittelfeldspielers übernimmt. Er spielte früher in Italien für Mantova, in der Schweiz für Bellinzona und kickt seit Winter 2009 für Gaz Metan Medias. Todea ist ein sehr überlegt spielender Linksfuß fürs defensive Mittelfeld, der jedoch extrem viele Fouls macht, meist taktischer Natur, aber selten dumm. Alleine in seinen 2 ½ Jahren für Gaz Metan sah er 28mal Gelb und dreimal Rot – eine Bilanz die in seiner vorherigen Karriere nicht anders aussieht. Durch seine Ruhe am Ball ist Todea aber ein wichtiger Spieler für das Gefüge von Gaz Metan Medias und der defensive Organisator des Mittelfelds.

Neben sich hat Todea nun mit Neuverpflichtung Nicandro Breeveld (24) einen harten Arbeiter. Der ehemalige Abräumer von holländischen Zweitligaklubs wie Telstar oder Omniworld, stammt aus Surinam und spielte sich in den letzten Wochen in die Startelf des Teams aus Medias. Im Gegensatz zu Todea ist er Rechtsfuß und ein sehr aktiver Läufer, der schnell hinter den Ball kommt und viel arbeitet. Breeveld hat keine außergewöhnliche Übersicht, aber für den organisatorischen Part ist ohnehin Todea zuständig. Der Mann aus Surinam legt sein Spiel im Allgemeinen sehr tief und defensiv an, ist jedoch auch immer wieder aus Weitschüssen gefährlich.

Ersatzmann für das zentrale, defensive Mittelfeld ist Andrei Dan Bozesan (23), der aber schon seit zwei Jahren nur Ergänzungsspieler ist und über eine Einwechslung nicht hinauskommen wird.

Für die Seiten hat Gaz Metan zwei solide Spieler, die jedoch derzeit beide verletzt sind: Rechts wäre das der wieselflinke Alexandru Munteanu (23), der nur 169cm groß ist und auf Bälle in die Tiefe wartet um 1-gegen-1-Situationen zu suchen. Genau wie sein ebenfalls verletztes Gegenüber Paul Parvulescu (23) auf der linken Seite wäre er ein wichtiges Mittel für Pustais Team, das speziell auswärts eine Kontertaktik verfolgt, die das schnelle Umschalten ebendieser Spieler voraussetzt. Dadurch, dass die normalerweise gesetzten Munteanu und Parvulescu zumindest im Hinspiel nicht zum Einsatz kommen werden, muss das System ein wenig umgestellt werden. Auch das spricht dafür, dass mit Hoban ein dritter defensiver Mittelfeldspieler zum Einsatz kommen wird.

Im Mittelfeld gibt es nun eine wichtige Figur, die auf beiden Seiten und auch in der Mitte eingesetzt werden kann: Catalin Petre (30) ist eigentlich auch ein eher defensiver Spieler, der aber im allgemein defensiven System der Rumänen eine offensive Rolle einnimmt und einer der wenigen wirklich spielenden Mittelfeldspieler ist (auch weil der starke Parvulescu, der wohl technisch beste Spieler des Teams, verletzt ist). Petre kam zu Saisonbeginn von Gloria Bistrita und spielte in seinen bisher sieben Pflichtspielen für Gaz Metan schon auf drei verschiedenen Positionen. Er ist gegen die Austria am ehesten im rechten Mittelfeld zu erwarten.

Für die durch Parvulescus Verletzung vernachlässigte linke Seite kommen nun zwei gelernte Stürmer als Alternativen in Frage. Recht gute Karten hat der jüngere und laufstärkere Dan Roman (25), der auch schon beim Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 beginnen durfte. Er ist eigentlich ein arbeitender Angreifer, auf dieser Position im momentanen Kadergefüge nur Nummer 4. Da im Mittelfeld eine Position frei wird, könnte der schnelle, trickreiche Angreifer auf die Position im linken Mittelfeld rücken. Die zweite Variante wäre die mit dem routinierteren Florin Bratu (31), der zwischen 2003 und 2008 vierzehn Länderspiele für Rumänien bestritt und eher als Offensivfreigeist zu bezeichnen ist. Früher spielte er bereits für Galatasaray, den FC Nantes, Dinamo Bukarest und Litex Lovetch. Eigentlich wäre er ein idealer Stürmer für einen Zweiersturm mit einem zweiten arbeitenden Angreifer, aber da Not bekanntlich erfinderisch macht, könnte er diesmal auch im linken Mittelfeld auflaufen, wo er laut rumänischen Fans bei seinen wenigen Einsätzen auf dieser Position immer eine gute Figur machte.

DER STAR DER NICHT MEHR SPIELEN WILL

Eigentlich wäre die Aufstellungsfrage gar nicht so kompliziert wie sie scheint, schließlich hatte Gaz Metan Medias bis vor kurzem noch einen echten Star fürs offensive Mittelfeld. Der Brasilianer Eric de Oliveira Pereira, kurz Eric (25) half dem Team schon 2007/08 beim Aufstieg, erzielte dann in den drei Jahren in der obersten Liga 26 Tore, davon 15 in der letzten Saison. Nun wurde es allerdings kompliziert um den Südamerikaner: In der Qualifikation gegen Kuopio spielte er noch daheim und auswärts, jeweils über 90 Minuten, danach erbat er sich aber drei Tage Urlaub, weil seine Frau ein Kind erwartete, das in Südamerika zur Welt kommen sollte. Von diesem Urlaub kehrte er allerdings nicht mehr heim und ließ über seinen Manager verlautbaren, dass er nicht mehr zu Gaz Metan Medias zurückkehren wolle. Was im Grunde auch kein Problem wäre, da sein Vertrag wenige Tage nach dem zweiten Qualifikationsspiel gegen Kuopio auslief und er ein lukratives Angebot von Karpaty Lviv aus der Ukraine vorliegen hat. Wenn man dem glauben will.

Das Seltsame und Unberechenbare an dieser Sache: Dasselbe Spiel zog Eric schon ein Jahr zuvor ab – und entschied sich in einer Nach-und-Neben-Aktion für einen Verbleib in Rumänien. Unwahrscheinlich, dass das heuer wieder passiert – aber sag niemals nie, schon gar nicht im vertragstechnisch oft seltsamen Rumänien!

ANGRIFF

Der neue Star der Mannschaft kommt aus Jordanien und heißt Thaer Fayez Bawab (26). In knapp fünf Monaten für Gaz Metan Medias erzielte der 180cm große Stürmer zwar nur vier Tore in 21 Pflichtspielen, dafür aber gleich beide Treffer gegen Mainz, sowie den entscheidenden Elfmeter im auf die Verlängerung folgenden Shoot-Out. Bawab ist ein technisch sehr guter Fußballer mit Zug zum gegnerischen Tor, aber auch der Fähigkeit im Mittelfeld Bälle zu erobern. Interessanterweise spielte er zwischen 2004 und 2006 sowohl für B-Mannschaft von Real Madrid, als auch für die des FC Barcelona. Die akute Personalnot bei den Rumänen wird womöglich auch vor Bawab nicht Halt machen und so kann es sein, dass er als „10er“ im offensiven Mittelfeld zum Einsatz kommt. Sollte er als Solospitze aufgeboten werden, dann wird diese Position trotzdem wie die eines „10ers“ ausgelegt sein – sehr defensiv, als erster attackierender Spieler, gleich hinter der Mittellinie.

Sollte Bawab im offensiven Mittelfeld aufgeboten werden und Gaz Metan Medias trotzdem mit einer Solospitze auflaufen, wäre diese Alin Litu (24), ein körperlich starker Mittelstürmer, der auch schon für Rumäniens U21-Nationalmannschaft auf dem Platz stand. Auch wenn er eigentlich ein kopfballstarker Angreifer ist, gäbe es im System seines Teams (vor allem wenn Munteanu und Parvulescu ausfallen) kaum Gelegenheiten diese Stärke zu forcieren. Dafür nehmen bei Gaz Metan zu wenige Spieler am Offensivspiel teil. Aber Litu wäre einerseits ein probates Mittel um vorne Bälle zu halten und durch Standardsituationen gefährlich zu werden.

Von den Mittelfeldspielern und Stürmern sind übrigens auch einige Kicker gelbgefährdet, nämlich Breeveld, Petre, Todea und Bawab.

TAKTIK & AUFSTELLUNG

Angesichts der Ausfälle gibt es wohl vier verschiedene Möglichkeiten mit welchem System und welcher Aufstellung die Rumänen zum Spiel nach Wien reisen. Fest steht aber, dass man gerade aufgrund der dünnen Personaldecke wichtige Spieler wie Hoban nicht auf der Bank lassen wird, nur weil Idealposition bereits besetzt ist. Man wird das System also nicht an die Spieler anpassen, sondern die Spieler ans System.
Wären Munteanu und Parvulescu fit, würde das Team voraussichtlich so auflaufen:

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Ohne die beiden etatmäßigen Flügelspieler darf man aber eher ein 4-3-2-1 mit massivem defensivem Mittelfeld erwarten. Eine Variante mit Todea, Breeveld UND Hoban wäre hier keine Überraschung. Allgemein ist das Spiel von Gaz Metan Medias sehr stark auf Kontern ausgerichtet, wodurch eine solche Variante natürlich legitim wäre, wenn auch Spieler wie Petre oder Bratu in einer solchen Variante stark gefordert würden.

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Eine 4-4-1-1-Variante mit leicht versetztem Mittelfeld (Petre wäre auf der linken Seite sicher offensiver ausgerichtet als Hoban auf der rechten) und Bawab als Schaltstelle auf der „10er“-Position, der alle Freiheiten im Spiel nach vorne genießt, wäre für Gaz Metan Medias in der momentan Situation wohl das Beste. Das Mittelfeld wäre durch einen tief stehenden Bawab technisch besser als in den anderen Varianten, die sich sehr stark auf die Defensive konzentrieren – und sollte man in Bedrängnis kommen, wovon auszugehen ist, hätte man an vorderster Front mit Litu noch einen Turm, der Bälle halten kann, was Bawab als Solospitze nicht unbedingt kann, auch weil er sich als einziger Stürmer oft weit zurückfallen lässt und ganz vorne keine Chance auf Entlastung mehr gegeben ist.

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Die vierte Variante wäre die totale Defensive, die darauf abzielt nach vorne mit Einzelaktionen zu Torchancen zu kommen oder Standardsituationen herauszuholen. Man könnte hier fast von einer Fünferabwehr mit drei defensiven Mittelfeldspielern sprechen, die natürlich nach vorne entsprechend umschalten und so das vorher erwähnte 3-4-3-System kreieren. An sich schaut diese Formation sehr untypisch und unwahrscheinlich aus – aber Gaz Metan Medias praktizierte dieses System bereits in der erfolgreichen Saison 2010/11 und packte auch im Heimspiel gegen Mainz eine ähnliche Grundanlage aus.

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FAZIT

Dass Gaz Metan Medias den FSV Mainz aus dem Bewerb warf, hört sich imposant an, doch die Mannschaft ist nicht so stark, wie sie auf den ersten Blick aussieht. Für die Austria wird es darauf ankommen, über 180 Minuten und wenn nötig darüber hinaus konzentriert zu bleiben und die Zweikämpfe anzunehmen. Gaz Metan ist kein Gegner für Ballerinas, sondern eine kampfstarke, sehr harte Truppe, die vor dem eigenen Sechzehner eine Mauer aufbauen wird. Das effektivste Mittel wird gepflegtes und direktes Kurzpassspiel sein – mit Flanken kann man die Mannschaft aus Rumänien nicht leicht überrumpeln. Auf was man sich bereits sicher einstellen darf: Viele Standardsituationen aus aussichtsreicher Position für den FK Austria Wien!

Der abseits.at-Tipp: Die Austria gewinnt das Heimspiel gegen die Rumänen mit 2:0 und schafft mit einem ungefährdeten 1:1 im Auswärtsspiel den Aufstieg in die Gruppenphase der Europa League!

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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