Der dritte und letzte Teil dieses Berichtes sollte eigentlich ausschließlich über Spiele in Kroatien handeln, zumal am Mittwoch das schon seit längerer Zeit feststehende... Groundhopper’s Diary | Von einem ehemaligen Meister zu den Stränden Dalmatiens

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Der dritte und letzte Teil dieses Berichtes sollte eigentlich ausschließlich über Spiele in Kroatien handeln, zumal am Mittwoch das schon seit längerer Zeit feststehende Cupspiel des Zweitligaaufsteigers NK Solin besucht werden sollte. Dass es doch nicht dieses Spiel in der sich in der Agglomeration von Split befindlichen Stadt wurde, lag an der Auslosung zum Kup Federacije BiH, der zusammen mit seinem Pendant im serbischen Landesteil quasi die Vorrunde zum bosnischen Cup bildet. Die Auslosung hierfür konnte auch nicht früher stattfinden, weil zuvor die Regionalverbände jeweils ihren Cup ausspielten, aus welchen die Starter für den Kup Federaje ermittelt wurden. Aus dem Verband der Föderation Süd schaffte es der HNK Brotnjo Čitluk sich als Finalteilnehmer für die nächste Runde zu qualifizieren. Da für diesen Verein eben ein Heimspiel auf dem Programm stand, führte dies zur oben angeführten Planänderung.

HNK Brotnjo Čitluk – FK Vitez 2:0 (2:0)

Warum es gerade nach Čitluk gehen sollte, ist auch schnell erklärt. Der HNK Brotnjo war nämlich im Jahr 2000 bosnischer Meister und nahm in der Saison 2000/01 auch an der Qualifikation zur Champions League teil. In den beiden folgenden Jahren trat man immerhin noch im UEFA-Cup und im Intertoto-Cup an. Allerdings verabschiedete man sich hierbei immer in der ersten Runde. Anhand der drei Teilnahmen in den internationalen Bewerben, konnte man schon einen Abwärtstrend ablesen. Dieser Abwärtstrend setzte sich leider auch landesweit fort, bis man in die drittklassige Druga Liga FBiH abstieg. Aber aufgrund der Vereinsgeschichte kann man hier schon von einem Traditionsverein sprechen und solch einen Verein besucht man bekanntlich sehr gerne.

Angenehmerweise befand sich die Stadt Čitluk in unmittelbarer Nähe zu den Kravica Wasserfällen und dem Wallfahrtsort Međugorje, sodass bereits untertags einige schöne Eindrücke abseits des Fußballs gewonnen werden konnten. Als man das Stadion Bare, die Heimstätte des HNK Brotnjo Čitluk, erreichte, stand ich kurzfristig etwas unter Schock. Auf seiner mächtigen Tribüne, die Platz für 7.000 Besucher bietet, herrschte gähnende Leere. Immerhin standen einige Autos vor dem Stadion und als die Mannschaften mit dem Aufwärmen begannen, war ich wieder beruhigt.

Das Stadion ist für eine Stadt mit 10.000 Einwohnern angesichts der derzeitigen sportlichen Lage etwas überdimensioniert, aber dennoch ist es enttäuschend, dass zu Spielbeginn gegen den FK Vitez (nicht zu verwechseln mit dem in der Premijer Liga spielenden NK Vitez) nur 80 Besucher den Weg dorthin fanden. Die Gäste aus Mittelbosnien spielen ebenfalls drittklassig und sind in der ersten Spielhälfte den Gastgebern eindeutig unterlegen. Beim Spielstand von 2:0 werden die Seiten gewechselt. Die Qualität des Spiels lässt auch etwas nach und ich begebe mich auf die Fotorunde, wo ich von Vereinsoffiziellen angesprochen werde. Bei der netten Unterhaltung erfahre ich, dass der Verein mit einem Mini-Budget von € 35.000,- in dieser Saison den Aufstieg schaffen möchte und ausschließlich mit Spielern aus Region Čitluk antritt, die natürlich gratis für den Verein spielen. Schwer wird es auf alle Fälle, denn der Rivale aus Posušje hat ein zehnfach höheres Budget zur Verfügung (für eine Zweitligasaison nach einem möglichen Aufstieg  muss man in etwa € 500.000,- aufbringen).

Die Zeit vergeht wie im Fluge und auf dem Rasen versäumt man nichts mehr. Der Aufstieg in die nächste Runde des Kup Federacije BiH ist für den HNK Brotnjo geschafft. Diese muss noch überstanden werden, damit Čitluk in der Hauptrunde – dann bei etwas mehr Zuschauern – auf einen Erstligisten treffen kann.

NK Omiš – HNK Zmaj Makarska 1:1 (0:0)

Nach den Spielen in Bosnien sollte es am Wochenende endlich auch nach Kroatien gehen. Der Saisonbeginn in der 3.HNL jug stand auf dem Programm. In der Südgruppe, die ausschließlich aus dalmatinischen Vereinen besteht, war es gar nicht so einfach, das richtige Spiel zu finden, denn die aktuellen Ansetzungen auf der Verbandsseite stimmten nicht mit einem auf Facebook gefundenen Foto über selbige überein. Da aber bei beiden Ansetzungen der NK Omiš am Samstag spielte, wurde mit einem ausreichenden Zeitpolster die an der „Makarska Rivijera“ liegende Küstenstadt angefahren.

Diese Entscheidung sollte sich als goldrichtig herausstellen. Einerseits hat Omiš ein tolle Altstadt und andererseits auch eine tolle Lage, zumal die Stadt vom direkt vom Meer und Bergen umgeben ist. Noch besser ist es, dass man diesen atemberaubenden Ausblick vom Gradski Stadion Anđelko Marušić Ferata während eines Spiels bewundern darf.

Die erste Runde hatte gleich das Spiel gegen den Nachbarn aus Makarska auf dem Programm, jedoch war das Publikumsinteresse mit 150 Zuschauern überschaubar. Fußballerisch wurde in den ersten 45 Minuten auch Magerkost geboten, aber wie schon erwähnt, entschädigte hierfür das tolle Panorama mit Bergen, Altstadt und Meer. Nach dem Seitenwechsel ging der HNK Zmaj Makarska überraschend in Führung. Dies erweckte allerdings die Gastgeber aus ihrer Lethargie und so der NK Omiš erspielte sich Chancen am laufenden Band. Zehn Minuten vor dem Spielende konnte der verdiente Ausgleich erzielt werden. Auch wenn danach Omiš weiter andrückte, blieb ihnen der Siegestreffer  verwehrt. Es kam sohin bei zu einer Punkteteilung in dieser Partie. Einen Sieger gab es dennoch, denn das einmalige Panorama dieses Stadions sucht seines Gleichen und ich kann es jedem nur ans Herz legen, es einmal zu besuchen.

NK Primorac Stobreč – HNK Primorac Biograd na Moru 1:0 (0:0)

Am Rande der Stadt Split befindet sich der kleine Ort Stobreč, der mit einer schönen Badebucht und einem großen Campingplatz aufwarten kann. Der örtliche Fußballverein, der NK Primorac Stobreč, spielt drittklassig und trägt seine Heimspiele auf dem Igralište u Blatu aus. Zur Saisoneröffnung hatte man im netten Kleinstadion den HNK Primorac Biograd na Moru zu Gast.

Topographisch kann Stobreč fast mit Omiš mithalten, aber leider ist die Tribüne des Stadions so errichtet worden, dass man dem Meer seinen Rücken zuwendet, wodurch man lediglich ein Häusermeer im Blickfeld hat. Dies hat immerhin den Vorteil, dass man hier nicht vom den Platz umgebenden Panorama abgelenkt wird.

Bei brütender Hitze kamen 200 Besucher kamen auf den Sportplatz, wobei sich der Großteil auf den im Schatten befindlichen Stehplätzen hinter dem Tor aufhielt. Das Spiel war eines der schwächeren und so wurde in Ermangelung eines Panoramas ein Sonnenbad genossen. Tormöglichkeiten waren tatsächlich Mangelware. Dass überhaupt ein Treffer fiel, ist einer strittigen Elfmeterentscheidung des Schiedsrichters zu verdanken. Stobreč verwandelte diesen Strafstoß Mitte der zweiten Spielhälfte und ging somit als Sieger vom Platz.

Wenig später verschwand auch die Sonne und leitete nicht nur das Tagesende sondern auch unweigerlich das Ende dieser Zeit auf dem Balkan ein.

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Heffridge

Philipp Karesch alias Heffridge wurde 1979 in Wien geboren und hatte von Kindesbeinen an die Lust am Reisen und Fußball zu spielen. Durch diese Kombination bedingt, zieht es ihn nach wie vor auf die Fußballplätze dieser Welt. Die dort gesammelten Eindrücke sind ein fixer Bestandteil der abseits.at-Kolumne Groundhopper's Diary.

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